Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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D-Dur, ohne groß nachzudenken *), ist für mich die Subdominante in a melodisch moll.

*) Soll nur meine vermutete Treffsicherheit ausdrücken ;-)
 
Meine Tipps als Laie:

Ich persönlich würde dazu raten, Stücke zur Funktionsanalyse heranzuziehen, die sich auch einigermaßen dafür eignen - vielleicht eine Haydn-Sonate. Das Stück, das Du verlinkt hast, ist nicht wirklich atonal, aber es moduliert sehr viel, es ist harmonisch unglaublich vielfältig und flexibel (vermutlich auch der Grund warum der Komponist überhaupt keine Vorzeichen notiert hat) - nicht unbedingt als Analyse für einen Beginner zu empfehlen.

Außerdem solltest Du Dir den generellen Rat zu Herzen nehmen, dass für die Funktionsanalyse das was man hört(!) extrem wichtig ist: Kein Mensch hört die ersten Takte als a-moll (wie auch ohne Terz?) oder den D-Dur Dreiklang hier als Subdominante :-)
 
Kein Mensch hört die ersten Takte als a-moll (wie auch ohne Terz?) oder den D-Dur Dreiklang hier als Subdominante

Sehr richtig, wenn man naemlich Pedal nimmt, hoert man die grosze Terz als Oberton, so dasz eher ein Dur-Eindruck entsteht.
Ein beruehmtes Beispiel ist uebrigens das letzte der Chopin-Preludes in d-moll. Chopin hat in seiner Pedalvorschrift explizit keinen Wechsel vor den letzten drei Kontra-D geschrieben, obwohl dann Dissonanzen aus dem Diskant hoerbar bleiben. Wechselt ein Pianist das Pedal, hoere ich einen Dur-Schlusz, sonst den anscheinend von Chopin gewollten Moll-Schlusz. Die Durterz ist der vierte Oberton und deshalb gerade bei tiefen Baszsaiten relativ praesent.
Also wenn ueberhaupt, dann beginnt das Stueck fuer mich in A-Dur durch den relativ prominenten Oberton.
Anderes Beispiel: Chopins cis-moll Nocturne op.27 Nr. 1: Es fehlt am Anfang in den Einleitungstakten die Terz. Ich hoere deshalb Cis-Dur, bzw. wird bei mir die Erwartungshaltung fuer Cis-Dur erzeugt. Die Melodie setzt dann aber mit der Terz e'' ein, was fuer mich in dem Falle eine Dissonanzwirkung hat, da das f'' genau der vierte Oberton zu dem vorher mehrfach angeschlagenen cis ist. Es hat fuer mich eine zauberhafte, unglaublich geniale Klangwirkung, das sofort eine tragisch-traurige Stimmung erzeugt. Zugleich nimmt es fuer mich die Dramatik des Mittelteils vorweg, da diese ganz leichte Dissonanzwirkung irgendwie etwas Verunsicherndes hat. Man musz nur ganz genau hinhoeren.
Viele Gruesze
Jannis
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem entsprechend gestalteten Umfeld klingen Dur-Akkorde un-durig.

Ich höre auch bei raschen chromatisch aufsteigenden Dur-Akkorden (op. 53) kein Dur.
 
Ich habe ne doofe Frage, aber ich soll mich ja trauen... ;-)

Also, wenn in einem Takt ein Versetzungszeichen steht, dachte ich, dass das nur für genau die Oktave (und den Takt) zählt. Nun ist aber in dem einen Stück, dass ich gestern angespielt habe im gleichen Takt in einer anderen Oktave der gleiche Ton und es klingt nicht wirklich schön, wenn man es nicht auch um den Halbton erhöht. Aber ich dachte immer es gilt nur für für eine Oktave??? Hab ich mir das falsch gemerkt???


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
@Sonnendeck: Das hast du dir völlig korrekt gemerkt.
 
Vermutlich ist es ein Druckfehler, denn wenn eine solche Dissonanz vom Komponisten gewollt ist, wird trotz der dieselbe-Oktave-Regel zusätzlich ein Auflösungszeichen bei dem nicht erhöhten Ton gesetzt, um es auch visuell deutlich darzustellen.
 
Kein Mensch hört die ersten Takte als a-moll (wie auch ohne Terz?) oder den D-Dur Dreiklang hier als Subdominante

Na, wunderbar – ich freue mich immer, wenn mein Gehör die Klänge richtig wahrnimmt. Meine auditive Wahrnehmung hatte sich beim Spielen nämlich mit der visuellen „gebissen“.

Sehr richtig, wenn man naemlich Pedal nimmt, (...)

Bei dem Stück spiele ich viel mit „Bleifuß“, ich wechsele z.B. erst beim Akkord in Takt 4 das Pedal. Meine Ohren höhren anderenfalls zu viele „Brüche“.

Ihr seht - ich muss noch viel lernen über Musiktheorie.

Und weil das so ist, habe ich ein Clavio-Mitglied kontaktiert. Sie bietet – neben Klavierunterricht - auch Musiktheorie an, ist aber (was mich für sie freut) bis Mai ausgebucht. Also muss ich mich noch eine Weile gedulden.
 
Danke für die Antworten @FünfTon und @Musikanna!!! [emoji3][emoji3][emoji3]




Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 

Hör doch mal bei YT o.Ä. ob du mit deiner Vermutung richtig liegst.

Ich hatte auch schon mal einen Fehler vermutet. War aber nicht so - hörte sich bei YT besser an - habe es einfach etwas falsch gespielt.:geheim:
 
Hör doch mal bei YT o.Ä. ob du mit deiner Vermutung richtig liegst.

Ich hatte auch schon mal einen Fehler vermutet. War aber nicht so - hörte sich bei YT besser an - habe es einfach etwas falsch gespielt.:geheim:

Meinst du mich?

Wenn ja, brauch ich da kein YouTube, kann ja Noten lesen ;-)

Habe schon geschaut, ob ich wirklich jeden Ton wie notiert spiele. Denke eher an nen Tippfehler, die Dissonanz klingt so gar nicht nach gewollt.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Im Zweifelsfall vergleiche man andere Ausgaben. Es könnte auch statt einer Oktave eine Sexte oder Dezime gemeint sein (Verrutschen um eine Terz beim Notensetzen passiert oft genug). Es sei denn, aus dem Kontext ergibt sich zweilsfrei eine Oktave, z.B. als Teil einer Oktavpassage.
 
Mein Ziegendrücker sagt zwar, daß Versetzungszeichen nur für die selbe Oktave gelten, in der Praxis scheint das aber auch anders gehandhabt zu werden.
 
Im Zweifelsfall vergleiche man andere Ausgaben. Es könnte auch statt einer Oktave eine Sexte oder Dezime gemeint sein (Verrutschen um eine Terz beim Notensetzen passiert oft genug). Es sei denn, aus dem Kontext ergibt sich zweilsfrei eine Oktave, z.B. als Teil einer Oktavpassage.

Ich kann's leider nicht mehr nachschauen. Habe gestern mehrere Stücke angespielt und das ist nicht in die engere Auswahl gekommen, da war's mir dann auch egal. Aber die Frage, ob ich's vielleicht missverstanden hab, ließ mich dann doch nicht so recht los...


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Ich kann's leider nicht mehr nachschauen.

Das stimmt natürlich genau genommen nicht. Ich müsste halt bei jedem Stück was ich angespielt habe, und nicht mehr genau weiß welche es waren, was aber durch die Notensammlung rekonstruiert werden könnte, auf die Suche nach dem Takt gehen. Aber da hab ich keine Lust drauf, weil es nicht so wichtig ist, da ich das Stück derzeit eh nicht spiele...

Nur so zur Klarstellung ;-)


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Aber woher will man wissen, wo die Anfängerfragen enden?!
Falls es hilft: Ich lese hier interessiert mit und bin Anfänger. Bei den letzten Fragen habe ich allerdings nicht einmal die Frage verstanden. Die Antworten habe ich großzügig übersprungen. Ich bin wohl noch auf einem sehr rudimentären Anfänger Level.

Der Bereich "Anfänger" ist dehnbar, denn von Null bis zur Selbsteinschätzung "ich bin Fortgeschrittener" kann es ein sehr langer Weg sein.
 

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