Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
  • Erstellungsdatum

Hallo Stoni,

ich bin mir nicht sicher, was du unter arrangieren verstehst, aber ich kann beschreiben, wie ich es mache.
Bei mir passiert es eigentlich nach Gehör. Ich höre mir ein Stück mehrmals an. Dann probiere ich die Melodie nachzuspielen. Am einfachsten fällt es mir, die Gesangsstimme nachzuspielen. Habe ich die Melodie herausgearbeitet, notiere ich sie. Dann weiß ich, in welcher Tonleiter ich mich befinde und entwickle danach dazu die passende Begleitung mit (gebrochenen) Akkorden oder häufiger Alberti- Bässen. In der Popmusik werden als Begleitung oft Intervalle wie Terzen oder Quinten verwendet, was ich persönönlich etwas fad finde.

Ich muss sagen, dass ich dieses Prozedere nicht gerne machen, da ich wirklich sehr genau und mehrmals hören muss. Das ist an Aufwand das Selbe für mich wie auf einen Text Musik zu schreiben und mMn anstrengender als zu einer Musik einen passenden Text zu basteln.
Alle meine Versuche im Klavierunterricht mit Anfängern Stücke zu arrangieren, sind kläglich gescheitert. Die SchülerInnen waren maßlos überfordert. Selbst bei Fortgeschrittenen gelingt es nicht jedem, die Melodie nachzuspielen. Ich denke, man braucht schon viel Erfahrung am Instrument oder eben sehr gutes Gehör, um arrangieren zu können.

Aber ich möchte dich nicht entmutigen. Versuch`s doch Mal selbst und berichte uns, ob und wie es dir gelungen ist.

LG,

Fortepiano

Danke für deine Tips!

Mir geht es eher darum ein schon bestehendes Pianostück zu variieren und damit zu "strecken" bzw. mit dem Thema zu "spielen".
 
Alle meine Versuche im Klavierunterricht mit Anfängern Stücke zu arrangieren, sind kläglich gescheitert. Die SchülerInnen waren maßlos überfordert. Selbst bei Fortgeschrittenen gelingt es nicht jedem, die Melodie nachzuspielen. Ich denke, man braucht schon viel Erfahrung am Instrument oder eben sehr gutes Gehör, um arrangieren zu können.

Aber ich möchte dich nicht entmutigen. Versuch`s doch Mal selbst und berichte uns, ob und wie es dir gelungen ist.

LG,

Fortepiano

Meine beiden großen Kinder haben das eigentlich grundsätzlich bei ihrem Klavierunterricht mit dabei. Sie sollen zunächst die Meldoie eines bekannten Kinderliedes spielen (nach Gehör entwickeln) und dann einfach die Begleitung dazu entwickeln. Warum ist das deinen Anfängern zu schwer? Klar muss man mit entsprechenden Stücken wie Hänschen klein oder so anfangen. Die Begleitung basiert am Anfang nur auf dem Grundtönen der Kadenz (sie haben so wahnsinnig schnell die Einordnung von Tonika, Subdominante und Dominante verstanden). Derzeit kommen die Dreiklänge in verschiedenen Formen (gebrochen etc.) vor. Das Ganze von Anfang an in verschiedenen Tonarten. Lustig war: beide haben zur selben Zeit angefangen und hatten dasselbe Kinderlied aber in völlig unterschiedlichen Tonarten auf. :dizzy: Ein Spaß, wenn die nacheinander geübt haben war das ja schon.
 
Hm, ja, wenn zwei "kurze" Finger (Daumen und kleiner Finger) auf den schwarzen Tasten spielen sollen oder müssen, dann fühlt sich das anfangs schon mal hakelig an.

Hab schon versucht die 3 "einzuklappen" - aber irgendwie fühlt sich das auch "krank" an.

Kannst Du Oktaven denn generell greifen? Auf schwarzen und weißen Tasten gleichermaßen?

Keine Ahnung. Habe keinen Vergleich. Ich versuche es.
Aber von C2 zu C3 komme ich zur Not auch mit 1-4. Spielt sich aber entspannter mit 1-5, besonders wenn es oft hintereinander erfolgt.
 
Okay, dann nützt es nichts, genau dazu zu raten.
Ein Blick ins Innere verrät, daß die Tasten in stoni99s Digi schlicht und einfach zu kurz sind:

Ein richtiges Tastengelenk gibt es ebensowenig wie einen Waagebalken - zu teuer.

Deshalb ist wichtig, beim Händler vor Ort probezuspielen. Da gibt es nämlich durchaus drastische Unterschiede, auch bei den elektronischen Klavieren.
 
Ein Blick ins Innere verrät, daß die Tasten in stoni99s Digi schlicht und einfach zu kurz sind:

Ein richtiges Tastengelenk gibt es ebensowenig wie einen Waagebalken - zu teuer.

Deshalb ist wichtig, beim Händler vor Ort probezuspielen. Da gibt es nämlich durchaus drastische Unterschiede, auch bei den elektronischen Klavieren.


Genau, es liegt gar nicht an meinem Finger und keinesfalls an meinem Anfängerstatus! :super:

Yamaha ist schuld! :-D

Mit diesem Hintergrundwissen spielt es sich gleich viel besser... :musik:

Ich kann leider keinen Qualitätsvergleich anstellen da mir ein Vergleichsinstrument fehlt. Hab vorher nur so ein halbes Keyboard ohne Hammerdingsda und Lautstärkenbeeinflussung bespielt.
 
@stoni99 Wenn jemand schreibt
Hab schon versucht die 3 "einzuklappen" - aber irgendwie fühlt sich das auch "krank" an.
Dann ist der Fall eigentlich schon ziemlich klar. Wenn du mit dem Daumen und dem kleinen Finger auf die schwarzen Tasten mußt dann spielst du mit dem Mittelfinger je nach Handanatomie schon mal am Tastaturdeckel. Beim Flügel ist das überhaupt kein Problem, da hakelt nichts.

Beim Yamaha P-45/P-115/YDP-143 und den älteren Modellen mit Billigtastatur gehen die Tasten hinten aber kaum 2 mm runter. Das ist weniger Hub als eine Computertastatur hat. Wie du im Video sehen kannst, drückst du nun mit dem kurzen Ende des Hebels auf den weiter vorne liegenden Hammer, damit vervielfacht sich die Betätigungskraft. Natürlich hakelt das.

Deshalb bestellt man Digitalpianos nicht im Internet, sondern probiert sie im Laden aus. Da merkt man nämlich sofort, ob die Tastatur zu einem selbst paßt UND hat den Vergleich mit anderen Modellen.
 

Deshalb bestellt man Digitalpianos nicht im Internet, sondern probiert sie im Laden aus. Da merkt man nämlich sofort, ob die Tastatur zu einem selbst paßt UND hat den Vergleich mit anderen Modellen.

Das ist richtig. Ich habe aber meins im Laden gekauft.
Probieren half dort aber auch nicht da ich zu dieser Zeit für solche Fingerübungen noch nicht in der Lage war. Selbst ein auftretendes Hakel hätte ich eher meiner Unschuld zugeordnet als dem Instrument.
Ist ja schon mal hilfreich wenn ich weiß das es mit besseren Instrumenten nicht mehr hakeln wird. Umso schöner der Moment wenn ich mal fremdspiele.:musik:
Ich werde ja nicht ewig P45 befingern.
Kann mir ja von meiner Frau zu Ostern einen weißen Flügel wünschen...:-D
 
Guten Abend,

Mal ne andere Frage der besonderen Art ;-)
Thema "Singen"
Jetzt wollte ich mal wissen ob ich es schaffe Töne richtig zu singen *lach* Ich hab mir somit kurzerhand eine Software runtergeladen die das erkennt :-) Denn eigentlich, eigentlich will ich ja singen, es ist mir aber viel zu peinlich, weil ich denke ich kann das sowieso nicht. Schön wärs nämlich schon zu singen und den Gesang am Klavier zu begleiten....
Stimmt es das jeder singen kann? Also ich auch?
Und abgesehen davon, wäre es nicht irrsinnig praktisch singen zu können um direkt eine Vorstellung der Melodie die am Notenblatt steht zu bekommen? Ich vermute mal Menschen die singen können können sie die Melodie ganz gut vorstellen?

Danke Violetta
 
Guten Abend,

Mal ne andere Frage der besonderen Art ;-)
Thema "Singen"
Jetzt wollte ich mal wissen ob ich es schaffe Töne richtig zu singen *lach* Ich hab mir somit kurzerhand eine Software runtergeladen die das erkennt :-) Denn eigentlich, eigentlich will ich ja singen, es ist mir aber viel zu peinlich, weil ich denke ich kann das sowieso nicht. Schön wärs nämlich schon zu singen und den Gesang am Klavier zu begleiten....
Stimmt es das jeder singen kann? Also ich auch?
Und abgesehen davon, wäre es nicht irrsinnig praktisch singen zu können um direkt eine Vorstellung der Melodie die am Notenblatt steht zu bekommen? Ich vermute mal Menschen die singen können können sie die Melodie ganz gut vorstellen?

Danke Violetta

Auch wenn viele das behaupten, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es durchaus Menschen gibt , die nicht singen können.

Ich konnte früher immer ganz nett singen, aber in den letzten Jahren habe ich mir wohl die Stimme kaputt gemacht. Jetzt umfasst mein Tonumfangvon weniger als einer Oktave, was es schwer macht etwas am Klavier zu spielen und gleichzeitig zu singen.
Ich singe jetzt im Kopf mit. Das hat mein KL letztens empfohlen und ich mache bisher positive Erfahrungen damit.

Vom Blatt singen konnte ich im Übrigen noch nie. Um eine Melodievorstellung zu bekommen setze ich mich lieber ans Klavier.

Edit:
Wichtigste Aussage vergessen:
Versuchen solltest du es auf alle Fälle zu singen!
Singen macht Spaß und kann man überall üben. :musik:

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
das kann ich nur bestätigen, ich dachte auch immer ich könne nicht singen, aber beim Klavier spielen lernen hilft es sehr, wenn man die Meldodie mitsingt.
 
Jeder kann singen - ähnlich wie beim Klavier schaden aber ein paar Unterrichtsstunden nicht, damit Du lernst, Deinen Körper und deine Atmung ganz bewusst(!) zur Klangerzeugung einzusetzen. Das darf man beim Singen genauso wenig unterschätzen wie am Klavier :super:
 
Vielleicht hilft es Dir, die Begriffe und Gedanken etwas zu ordnen.

Stimmt es das jeder singen kann? Also ich auch?

Was heißt "singen" in diesem Zusammenhang?

Frühklassische Arie mit einem Feuerwerk an Koloraturen? Nein, kann nicht jeder. Von Natur aus schon gar nicht. Das muss man lernen und üben. Manchen fällt es leichter, anderen deutlich schwerer. Einigen so schwer, dass sie aufgeben, ehe sie es können. Es gibt ja auch andere schöne Hobbies.

Willentlich unterschiedliche Tonhöhen ansteuern? Ja, das kann jeder. Es gibt Sprachsysteme, bei denen die Tonhöhe "Morphemcharakter" besitzt.


eigentlich will ich ja singen, es ist mir aber viel zu peinlich, weil ich denke ich kann das sowieso nicht

Bevor Du es nicht versucht hast, kannst Du nicht wissen, ob Du es können könntest, wenn Du es tätest.

Scherz beiseite: Nicht jeder Mensch hat eine schöne Singstimme. Nicht jeder Mensch kann von Natur aus die richtigen Töne treffen, die Tonlage halten etc. Aber jeder Mensch kann es üben, und eins steht fest: Durch Üben wird es besser, durch Nichtüben wird es nicht besser. :lol: Falls Du es ohne Anleitung übst und nicht von Natur aus einen unbekümmerten Zugang zu Deiner Kehle hast: Tappe nicht in die verlockende Falsett-Falle. Geh mal in einen nicht zu anspruchsvollen Chor. In der Regel bietet sich der örtliche Kirchenchor an. Ein einigermaßen guter Chorleiter kann Dir die Basics erklären. Chorsingen ist außerdem phantastisch für die Gehörbildung.

wäre es nicht irrsinnig praktisch singen zu können um direkt eine Vorstellung der Melodie die am Notenblatt steht zu bekommen?

Stichwort Gehörbildung, genau. Daher noch mal der HInweis auf Teilnahme in einem Chor. Die "Melodiestimme" in der Klavierliteratur besteht oft nicht aus Einzeltönen in der rechten Hand, zu denen die linke eine halbwegs passende Begleitung wummert, sondern ist komplexer gestaltet, z. B. durch Mehrklänge. In einem Chor wird meist nicht uni sono gesungen, sondern mehrstimmig. Man entwickelt bei Chorproben ein Feeling für Einzelstimmen und deren Zusammenklang. Schadet auf keinen Fall!

Schön wärs nämlich schon zu singen und den Gesang am Klavier zu begleiten.

Ja, aber auch das muss gesondert geübt werden: Singen, Klavier, Klavier+Singen. Ein durchschnittlich begabter und durchschnittlich musikerfahrener Mensch muss es erst trainieren, die verschiedenen Tonspuren im Hirn auseinanderzudröseln. Manchen fällt es von Natur aus leichter, andere staunen zunächst mal über die Kurzschlüsse in den Synapsen. :teufel:

Singen plus eigene Klavierbegleitung übst Du am leichtesten anhand sehr gut geläufiger und schlicht aufgebauter Lieder. Die Gassenhauer aus dem Gesangbuch bieten sich an. Du bastelst für die linke Hand eine simple Akkordbegleitung zu dem Choral, spielst rechts nur die Melodie und singst zu dem, was die rechte Hand spielt. Dadurch hast Du zumindest Melodiesicherheit und gewöhnst Dich an den Einsatz der "3. Tonspur".



P.S. Das Letztbeschriebene sollte man eigentlich ab einem gewissen Stadium wirklich drauf haben...

Für Kinder ist dies der gängige experimentell-explorative Zugang zum Klavier. Wer kennt das nicht? Das Kind hat eine Melodie im Kopf, singt sie und spielt sie gleichzeitig auf dem zufällig herumstehenden Klavier. Irgendwann fällt ihm auf, dass es sehr dünn klingt und es probiert durch Trial & Error, eine Begleitung dazuzubasteln. Von Noten, Kadenzen & Co. weiß das Kind noch nichts, es erfährt erst irgendwann später, wie es heißt, was es da intuitiv tut. :idee:
 
Denn eigentlich, eigentlich will ich ja singen, es ist mir aber viel zu peinlich, weil ich denke ich kann das sowieso nicht.

Und abgesehen davon, wäre es nicht irrsinnig praktisch singen zu können um direkt eine Vorstellung der Melodie die am Notenblatt steht zu bekommen? Ich vermute mal Menschen die singen können können sie die Melodie ganz gut vorstellen?

Das muss Dir absolut nicht peinlich sein - und schon gleich zweimal im stillen Kämmerlein nicht.

Ich singe, summe, pfeife immer Teile meiner Klavier- und Flötenstücke - einfach aus Gewohnheit, ich habe das schon immer den ganzen Tag gemacht. (Hatte früher auch ein Jahr Gesangsunterricht und habe lange in Chören gesungen.)
 

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