Im schnellen Tempo werden Cis und E abwechselnd gespielt. Das bekomme ich irgendwie nicht hin, ohne Spannung in der Hand aufzubauen. Den zweiten Teil (d, h, bis, e) geht dann noch so leidlich, wobei die Klangfarbe der Töne schon sehr leidet und dann beim Übergang zum nächsten Teil (zweites Bild, roter Stift) fliege ich mit hoher Wahrscheinlichkeit raus.
Wenn ich die Hand zwischendurch ausschüttel, funktionieren beide Teile, aber so soll's ja nicht sein.
Könnt ihr mir eure Übetricks verraten, wie man mit ausgestreckter Hand abwechselnd Noten spielt, ohne, dass die Hand dabei zu steif wird?
Ich hab jetzt angefangen ganz langsam aus dem Handgelenk zu pendeln und bei jedem Tastenkontakt,darauf zu achten, dass die Spaunng wieder weg ist (Mini- Schüttelbewegung)
Liebe Grüße,
Hekse
Liebe Heske,
toll, dass du bereit bist, den Stier bei den Hörnern zu packen und nicht aufzugeben!
Deine Schilderungen der zu großen Verkrampfung bzw. Spannung scheint sehr zutreffend. Es ist gut, wenn man das Problem kennt, denn dann kann man auch die Lösung finden.
Die besteht m.E. aus drei Teilen, die man auch kombinieren kann.
1. Rotation
Man kann diese Spielfiguren mit einer rotierenden Schüttelbewegung aus dem Ellenbogengelenk spielen, bei dem der Unterarm rotiert. Das Handgelenk kann nicht rotieren, es wird durch die Rotation des Unterarms mit bewegt.
Dreh mal den Unterarm in der Luft, als wolltest du einen Türknauf oder einen Schlüssel im Schloss drehen. Erst mal langsam, dann schüttel' den Unterarm schnell. Leg dann deinen Unterarm auf eine Tischplatte und mach die gleiche Bewegung (langsam). Stell dann den Arm auf die Hand in Spielhaltung (immer noch Tischplatte) und mach ihn ganz leicht. Jetzt wieder langsam die Schüttelbewegung ausführen, auch mal schneller. Das Gleiche auf weißen Tasten nun auf dem Klavier machen, dabei keine speziellen Töne spielen. Dann eine weiße Taste auswählen, z.B. c'', mit dem 5. Finger spielen und liegen lassen, leicht machen, mit dieser Rotationsbewegung das f' mit dem Daumen spielen, oft hintereinander. Leicht und locker sein. Dann mit dem Daumen auch andere Tasten spielen, z.B. das e' mehrmals hintereinander, dann das d', dann das c'. Immer das c'' dabei liegen lassen.
Das Ganze dann mit dem Spielen beider Töne, also auch das c'' immer wieder mit der Rotationsbewegung anschlagen. Wenn du das ganz gut kannst, auf andere Töne übertragen, s. Deutscher Tanz.
2. Vor- und Zurückbewegung des Arms, bei dem das Handgelenk hoch und runter geht
Auch diese Bewegung (Schaukeln) ist möglich bei der erwähnten Spielfigur. Für mich ist sie angenehmer als die Rotation, weil ich dann die Töne schöner formen kann. Probiere aus, was dir besser liegt. Man kann die Bewegungsformen auch kombinieren - mach das, was am bequemsten ist und sofort ein bisschen besser klappt.
Diese Bewegung muss man erst einmal übertreiben, wenn man sie noch nicht kennt - schlussendlich ist sie nur klein.
Übetipp: den Daumen weglassen (habe jetzt erst gelesen, dass das @mechant village auch vorgeschlagen hat!)! Gern auch mit links zusammen spielen, aber eben ohne Daumen. Besonders wichtig zur Lösung des Problems ist nämlich die musikalische Struktur: der Daumen ist ja "nur" spielerisches Beiwerk (Begleitung) - die Melodie ist oben, von links in Parallelbewegung (Dezimen) begleitet. Der Daumen dazwischen ist die begleitende 3. Stimme und erklingt deshalb leise und leicht!
Die Melodie rechts dann so spielen, dass du bei jedem Ton den Arm nach vorn bewegst. Dabei geht das Handgelenk hoch. Tastenkontakt der Fingerkuppen.
Du merkst, dass du nach dem Anschlag jeden Tones den Arm wieder zurückführst (= Handgelenk geht runter). Im nächsten Schritt spielst du den Daumen bei dieser Abwärtsbewegung ganz leicht und leise mit.
Übetipp: wenn du Glück hast, reicht es schon zur Entspannung aus, den Daumen leise und leicht zu spielen. Vielleicht hast du ihn als Teil der Melodie begriffen und zu schwer und zu laut gespielt.
3. Fingersatz
Kannst du locker eine Oktave greifen? Ansonsten (und auch überhaupt) ist es möglich, den Daumen rechts auf links zu verteilen. Besonders bei Beispiel 2 kann es einfacher sein, im 2. Takt das a' mit dem linken Daumen zu spielen. Probiere auch da aus. Aber auch hier gilt: der Daumen begleitet nur und der Daumenton klingt leise und ganz leicht!
Ich hoffe, du hast jetzt ein paar Ideen, mit denen du rumprobieren kannst.
Liebe Grüße und frohes Neues!
chiarina