Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Mein größtes Problem:
Ich kann NICHT vor meiner KL spielen!
Ich bitte die KL rauszugehen, mache 1.-2 Durchläufe und es geht...kommt die KL dazu, ist es vorbei.
Und das Problem ist, ich fühle mich einfach verarscht, als hätte ich nichts gelernt. Und dann tut es mir auch für meine KL leid, die vermutlich denkt, dass ich nicht geübt habe!
Seit 2 Wochen sind wir nun so weit, dass ich mein ,,bestes'' Zuhause per Handy aufnehme und ihr zeige...sie hat mir vorher zwar geglaubt, aber ich möchte es lieber beweisen.
Keine Ahnung wieso...Zuhause bin ich so locker, spiele ohne Probleme. Muss ich vorspielen, ist es vorbei. Und ich halte fast täglich Vorträge bzw. Präsentationen...also Aufregung kann es nicht sein.
Wie gesagt...mir wäre es egal, aber es tut mir irgendwie für meine KL leid, weil eigentlich kann ich ja das, was sie mir sagt, aber dann halt doch nicht mehr. Und ich weiß z.b. meine KL hat Leute rausgeschmissen, weil sie nicht genug gelernt haben. Sie hatte aber auch eine ,,ältere'', die war so aufgeregt immer, die hat wohl immer vorher einen kurzen getrunken :D
Bin ich die einzige, die im Unterricht so nervös ist? :/
Mir geht es ähnlich im Unterricht. Ich habe mir abgewöhnt zu erklären, dass diese oder jene Stellen zu Hause „gelaufen“ sind. Scheinbar nicht gut genug, wenn beim Vorspielen „plötzlich und unerwartet“ auch noch ganz neue Fehler auftreten. :015: Ich bin mir sicher, meine KL erkennt trotzdem meine Fortschritte.
Du bist auf jeden Fall nicht allein damit! :025:

Den Tipp von @Demian, das Vorspielen zu üben, hat mir meine KL auch schon gegeben. Werde ich verstärkt angehen. (Meine arme Familie :lol:)

Manchmal reicht es schon, zu wissen, daß die Klavierstunde näher rückt. (So wie jetzt am Ende der Schulferien). Dann sitzt mir das „Klavierstundenteufelchen“ auf der Schulter und zeigt höhnisch alle Fehler und Unschönheiten während des Spiels auf.
Oh ja, dieses Teufelchen :teufel: kenne ich auch gut! Dachte, das wohnt nur auf meiner Schulter! :003:
 
Hallo @ListenToLiszt ,
auch ich hatte allergrößte Probleme mit dem Vorspielen im Klavierunterricht. Ich nehme mich auch öfter auf, aber selbst da ist das Fehlerteufelchen viel häufiger da als wenn ich alleine für mich spiele. Inzwischen kommt meine liebe KL zu mir nach Hause, dort klappt es etwas besser, aber die ersten 5 Minuten sind immer noch schwierig, sie geht dann erstmal weiter weg im Zimmer, dann ist es besser, als wenn sie direkt neben mir sitzt.
Die Tipps von @Demian sind sicherlich sehr hilfreich.
 
@Boogieoma

Das ist lustig. Bei mir ist es inzwischen ein bißchen besser geworden. Aber wenn es gar. nicht geht, dann muss mein KL immer ganz dringend irgendwas in seinem Keller erledigen.
In der Zeit spiele ich dann meine Stücke und zu 99 Prozent klappt's dann.
Am Ende der Stunde "darf" ich noch Mal vorspielen und dann stellt er sich neben den Flügel und schaut streng. Erstaunlicherweise spiele ich mit beiden Set- Ups besser, als wenn er einfach an seinem Instrument hockt und sagt: Spiel Mal!

Das scheint aber ein reines Erwachsenen- Thema zu sein. Mein Sohn übt die Stücke, die er nicht mag oft nicht bis es richtig läuft, mit der Ausrede: Wenn Herr X dann zuhört, konzentrier ich mich und dann klappt es auch.
Erstaunlicherweise stimmt das bei ihm auch, er kommt nur extrem selten mit einer Hausaufgabenwiederholung nach Hause. Ich würde mich schon aus schlechtem Gewissen heraus 10 Mal verspielen...

LG, Hekse
 
Ich glaube, da sitzen wir alle in demselben Boot und ich glaube auch dass das ein "Erwachsenending" ist. Die Kids gehen da viel unvoreingenommener heran und für sie sind es auch gewohnt kritisiert zu werden, das gehört zum Großwerden dazu. Die ganze Kindheit und Jugend ist ja eine einzige Lernphase. Wir als "fertige" Erwachsene sind das einfach nicht mehr gewöhnt zu versagen und setzen uns dann unter Druck. Bei mir ist es genau dasselbe. Mal läuft es besser und mal schlechter - aber beim Vorspielen meist ziemlich schlecht. Ich bin dann mega-enttäuscht von mir, weil ich die Fortschritte vor allem und meist nur zuhause merke und nicht zeigen kann. Abstellen kann ich das aber auch nicht, so bleibt wohl nur sich in sein Schicksal zu ergeben und das irgendwie hinzunehmen.:016:
Mein Lehrer meint auch, das sei alles ganz normal, anderes Klavier, andere Situation, Zuhörer und das hört irgendwann auf. Die Frage ist nur wann.... ich warte jedenfalls auch seit 1 Jahr sehnlichst darauf.
Die Tipps von Demian werde ich mir auch zu Herzen nehmen...:super:
 
Die armen Klavierlehrer müssen vermutlich fast den ganzen Tag Gestümper auf verschiedensten Leveln anhören, weil es allen ähnlich geht... :009:
Ob man in dem Job auch mal ein Live-Erfolgserlebnis hat?

Ich glaube ja, es hat auch damit zu tun, dass man so "reingeworfen" wird ins Vorspiel: Grad vom Büro zum Unterricht gehetzt, Kreislauf mega in Schwung vom Herweg, Gedanken noch halb in der Arbeit, schneller Begrüssungssmalltalk, dann ab ans Klavier und los gehts unter einem erwartungsvollen Blick ohne Einspielen, ohne in Ruhe zur Ruhe zu kommen...

Wenn ich heim komme, stürz ich mich ja auch nicht sofort aufs Klavier und "performe". Da trink ich erstmal nen Kaffee und dann spiel ich zum reinkommen erstmal was, was ich schon gut kann oder stürz mich erstmal auf eine einzelne vertrackte Stelle.

Aber im Zeitdruck des Unterrichts gibts ja diese Ankunftszeit nicht so richtig...

Vielleicht merken Kinder das nicht so, weil die eh immer viel mehr im gegenwärtigen tun sind als unsereiner. Und meine Kinder finden irgendwie auch immer gut, was sie spielen, die sind da auch gar nicht selbstkritisch, also auch nicht nervös.
 
Ich glaube ja, es hat auch damit zu tun, dass man so "reingeworfen" wird ins Vorspiel: Grad vom Büro zum Unterricht gehetzt, Kreislauf mega in Schwung vom Herweg, Gedanken noch halb in der Arbeit, schneller Begrüssungssmalltalk, dann ab ans Klavier und los gehts unter einem erwartungsvollen Blick

Bei meinem KKL läuft der Unterricht so ab:
Smalltalk, dann lässt er mich ca. 30 min. alleine mit den Instrumenten im Raum zurück.:angst:
Dann wird Tee getrunken.:-D
Wenn dann der Ruhepuls unter 180 gesunken ist, beginnt der eigentliche Unterricht.:super:
Mein Unterricht beginnt allerdings bereits 9.30 Uhr am Vormittag.
 
Zuletzt bearbeitet:
ch glaube ja, es hat auch damit zu tun, dass man so "reingeworfen" wird ins Vorspiel: Grad vom Büro zum Unterricht gehetzt, Kreislauf mega in Schwung vom Herweg, Gedanken noch halb in der Arbeit, schneller Begrüssungssmalltalk, dann ab ans Klavier und los gehts unter einem erwartungsvollen Blick ohne Einspielen, ohne in Ruhe zur Ruhe zu kommen...
Wie lang ist bei Dir eine Unterrichtsstunde?
 
Ob man in dem Job auch mal ein Live-Erfolgserlebnis hat?

Ihr Lieben,

sehr viele! :003: Sonst würden wir den Job ja nicht machen. Wir Lehrer haben sowieso eine andere Perspektive als der Schüler. Der übt die Woche über und ist verständlicherweise frustriert, wenn es in der Stunde nicht so klappt wie zu Hause.

Der Lehrer hat den Schüler in der Woche aber gar nicht gehört, sondern vor einer Woche. Der Schüler selbst hat den "Ist-Zustand" vor einer Woche kaum mehr im Ohr. Der Lehrer seinerseits hat Wert auf bestimmte Dinge gelegt, hört und merkt trotz möglicher Fehler und Nervositäten, ob das Gewünschte verbessert wurde. Deshalb sehen wir das Ganze recht entspannt - je fitter die erwachsenen Schüler werden, je mehr Routine sie bekommen, je länger sie Unterricht haben, desto besser klappen diese Dinge von ganz allein. :))

Noch drei Tipps:

a) Oft vergleichen Schüler ihr Spiel im Unterricht mit dem Spiel zu Hause, NACHDEM sie gründlich geübt haben. Dat gildet nicht. :004: Um die Unterrichtssituation zu trainieren, ist es sehr sinnvoll, mit einem Kaltstart zu Hause anzufangen, der dem Kaltstart im Unterricht entspricht. Das heißt: man spielt das zu übende Stück einmal oder mehrmals zu Beginn des Übens komplett durch ohne sich einzuspielen (je nach Anweisung auch nur stimmenweise, einzeln, langsam o.ä). Dabei kann man auch üben, bei Verspielern den Cool-Maker zu machen, also nicht die kleinste Miene zu verziehen, zu akzeptieren, dass man sich verspielt und zu tun, als hätte man sich kein bisschen verspielt (schauspielern).

Danach übt man alles gründlich und spielt besagtes Stück auf KEINEN Fall noch einmal durch. Denn all die Dinge, die man gerade geübt hat. klappen momentan nur, wenn man sie herausgreift - beim Durchspielen passieren Fehler, die sich dann leider einprägen. Die schön geübten Stellen werden nun wieder fehlerhaft gespielt und das als letztes. Das geplagte Hirn fragt sich verwirrt: "Ja, was denn jetzt?", vor allem der letzte Eindruck wird über Nacht verarbeitet und dann haben wir den Salat.

b) Man kann die Situation auch sehr gut mit Repertoirestücken trainieren. Stücke, die man schon erarbeitet hat und schon kann, spielt man jedes Mal im Unterricht vor. Das ist sehr hilfreich und man kann gut an den Dingen arbeiten, die unter Anspannung noch nicht funktionieren. Sei es die Einstellung zum "Vorspiel" (es geht immer um Musik - im Archiv gibt es viel unter "Lampenfieber"), seien es mangelnde Sicherheits- und Einstiegsstellen, Verkrampfungen, Atemprobleme (Luft anhalten ...) u.v.a..

c) Humor und Konzentration auf das Wesentliche: man kann zu Hause VOR dem Üben und im Unterricht versuchen, so viele Fehler wie möglich zu machen und keine Miene zu verziehen. Man kann sich Zitate berühmter Musiker zu Herzen nehmen wie von Rubinstein: "wenn ich einen Fehler spiele, bemühe ich mich, danach so schön zu spielen, dass die Leute den Fehler sofort wieder vergessen" (sinngemäß) oder "Meine falschen Töne sind immer noch richtiger als die richtigen Töne anderer Pianisten." (sinngemäß) :003: Man kann versuchen, es einfach so zu nehmen, wie es ist und sich zu entspannen. Wie der Lehrer, mit dem man das alles natürlich auch besprechen sollte.

Viel Freude beim Üben und im Unterricht!

chiarina
 
Das ist der Aspekt, der mir beim Vorspiel im Unterricht am schwersten fällt. Da hab ich fleißig musikalisch an einzelnen Stellen gefeilt und dann komm ich da in der Stunde mental gar nicht in das richtige musikalische Feeling, sondern fahre erstmal auf Autopilot durchs Stück und bin froh, die Tasten halbwegs zu treffen...


mit einem Kaltstart zu Hause anzufangen, der dem Kaltstart im Unterricht entspricht. Das heißt: man spielt das zu übende Stück einmal oder mehrmals zu Beginn des Übens komplett durch

Aber das werd ich jetzt mal probieren! Zufällig hatte ich das heute mit einem aktuellen Stück gemacht, das ich grad ein paar Tage liegen gelassen hatte, weil es mich nach so vielen Wochen so genervt und frustriert hat. War überrascht, welche Stellen dann plötzlich klappten...
 
Liegt daran, dass meine Kinder nach ihrem Unterricht auf mich warten müssen
Das würde mich ja noch mal viel nervöser machen als ich eh schon bin beim Vorspielen. Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass der Unterricht bei Euch zuhause stattfindet?
Bei mir war die Lösung, in der Klavierstunde nicht direkt mit Vorspielen zu starten, sondern erstmal meine Fragen „an den Mann“ zu bringen. Da gibt es immer genug, zum Stück, zum Fingersatz, zur Harmonielehre...
 

Und ich dachte schon, das ich alleine auf der Welt bin mit meinen Problemen bei der KL ;-)
@chiarina, dein Worte haben mir wirklich weitergeholfen. Vielen Dank!
Ich muss jetzt bei mir noch mit deinen angegeben Atemproblemen (Luft anhalten beim konzentrieren) dran arbeiten.
Im Grunde darf man sich wirklich keinen großen Kopf machen, ist zwar einfacher gesagt als getan aber man muss da wirklich dran arbeiten.
Meine KL, die auch sehr viel Geduld mit mir hat, sagt immer das alles normal ist und es recht gut läuft und das Erwachsene alle das Problemchen haben. Naja 47 Jahre Musikschule bei ihr härten wohl gut ab ;-)
Mein Fehler ist halt, das ich mir zu viel Druck mache aber ich hoffe, das es mit den Jahren irgendwann auch mal abklingt.
 
Ich glaub verspielen mit dem KL als Zuhörer ist einfach ein Zeichen, dass man in dem Stück noch nicht sicher ist. Wer mit dem Stück noch auf Messers Schneide balanciert, den weht ein kleiner Windhauch um. Das klappt dann in gewohnter Umgebung zu Hause gerade eben so, aber wehe es kommt die kleinste Störung. und allein der andere Klang des Instrumentes beim KL reicht da locker. Aber das gibt sich. Ich kann mittlerweile auch üben, wenn meine Kinder nebenan laut fernsehen oder jemand sich unterhält. Das ging anfangs gar nicht und auch an die Präsenz eines KL der zusieht gewöhnt man sich. Von daher würde ich eher keine Auswege suchen und den in den Keller schicken, das verzögert den Prozess nur.
 
Ich glaub verspielen mit dem KL als Zuhörer ist einfach ein Zeichen, dass man in dem Stück noch nicht sicher ist.
Welcher erwachsene Späteinsteiger kriegt denn seine Stücke zuverlässig ohne Verspieler hin? Wobei ich gelernt habe, dass es schlimmere Fehler als Verspieler gibt. Ich schaffe es zunehmend, mir keine allzu großen Gedanken über Verspieler mehr zu machen. Dadurch werden die Verspieler zwar nicht weniger, aber die Musik wird mehr.

Und Verspieler sind eigentlich auch nie Thema im Unterricht. Auf falsche Töne weist mein KL mich nur dann hin, wenn er das Gefühl hat, dass es kein Verspieler war, sondern dass ich den Notentext nicht richtig gelesen habe. Passiert leider ab und zu. :-D
 
Das würde mich ja noch mal viel nervöser machen als ich eh schon bin beim Vorspielen. Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass der Unterricht bei Euch zuhause stattfindet?
Ach, die sind da wirklich ganz brav und dürfen dann solange auf meinem Handy spielen. Das sorgt sehr zuverlässig dafür, dass sie kein Kleinholz aus dem Musikzentrum machen, in dem wir Unterricht haben.. :puh::super:das stresst mich jetzt weniger.
Daheimunterricht macht die Lehrerin nicht und eigentlich ist auch alles gut wie es ist.

Das mit den Fragen zuerst probier ich auch manchmal, aber eigentlich schiebt es den "Moment der Wahrheit" nur weiter hinaus...

Und was ich ja noch schlechter kann als Vorspielen ist, was Neues im Unterricht umsetzen. Wenn die KL sagt, jetzt mach das mal so, klappts meistens erstmal überhaupt nicht. Das muss ich mir dann daheim erst in Ruhe in Kopf und Fingern erarbeiten. Kann ich nicht live. Deswegen passt die Reihenfolge 1. Stück auf Unterrichtsniveau stümpern, 2. Verbesserungsvorschläge einsammeln, 3. Fragen stellen für mich eigentlich ganz gut.
 
Ich glaub verspielen mit dem KL als Zuhörer ist einfach ein Zeichen, dass man in dem Stück noch nicht sicher ist.
Das stimmt natürlich auch. Was vor allem ja daran liegt, dass man das aktuelle Stück spielt, an dem man gerade arbeitet und dass man deshalb ja noch am schlechtesten kann. Blöd nur, dass wenn die KL mich dann mal so ganz unvorbereitet auffordert, ein altes Stück zu spielen, ich meist erstmal auch fast einen Herzkasper und Totalblackout kriege. :008:
 
wenn die KL mich dann mal so ganz unvorbereitet auffordert, ein altes Stück zu spielen, ich meist erstmal auch fast einen Herzkasper und Totalblackout kriege. :008:

Das kenne ich! Unverhoffte Dinge sind gaaaaanz schrecklich. Und wenn es nur die F- Dur Tonleiter ist, obwohl doch As Dur oder was auch immer Hausaufgabe war... Dann braucht mein Hirn auch erst Mal 30 Sekunden, um das zu verarbeiten und umzusetzen.

Das Vorspielen ist bei mir nach 3 oder 4 Monaten besser geworden, zumindest passt Tonhöhe und Rhythmus meistens. Phrasierung und alles was mit Dynamik zusammen hängt ist deutlich schlechter als beim Üben. Das liegt zum Teil aber auch am Instrumentenwechsel. Zu Hause steht ein kleines, süßes Klavier und im Unterricht gibt's einen 2m Bechstein. Da bekomme ich gleichmäßige Dynamik einfach nicht so hin, bzw. der alte Herr zeigt jeden Fehler ganz unbarmherzig auf. Was sich auf meine Vorspiel Paranoia auswirkt....

Lg, Hekse
 
Zu viel „richtig machen wollen“ nimmt mir gerade die Musikalität beim Spielen. Zu viel Kopf, zu wenig Platz fürs Herz. Der Spagat ist zur Zeit schwierig, weil wirklich viel zu beachten ist.
 
Das kenne ich! Unverhoffte Dinge sind gaaaaanz schrecklich. Und wenn es nur die F- Dur Tonleiter ist, obwohl doch As Dur oder was auch immer Hausaufgabe war... Dann braucht mein Hirn auch erst Mal 30 Sekunden, um das zu verarbeiten und umzusetzen.

Das Vorspielen ist bei mir nach 3 oder 4 Monaten besser geworden, zumindest passt Tonhöhe und Rhythmus meistens. Phrasierung und alles was mit Dynamik zusammen hängt ist deutlich schlechter als beim Üben. Das liegt zum Teil aber auch am Instrumentenwechsel. Zu Hause steht ein kleines, süßes Klavier und im Unterricht gibt's einen 2m Bechstein. Da bekomme ich gleichmäßige Dynamik einfach nicht so hin, bzw. der alte Herr zeigt jeden Fehler ganz unbarmherzig auf. Was sich auf meine Vorspiel Paranoia auswirkt....

Lg, Hekse

Wenn ich so etwas lese, bin immer froh, das ich nicht die einzige bin, der das so geht, sondern es scheint fast eher der Normalfall zu sein. Vielleicht lerne ich so, damit gelassener umzugehen.

Ganz am Anfang war es wirklich extrem schlimm. Seitdem ich von 30 Min. auf 60 Min. Unterrichtszeit gewechselt habe, ist es etwas besser geworden, da mehr Zeit ist, sich auf das Instrument und die ganze Situation einzustellen.

Bei den Übungen, die mein KL mit mir macht ist es sehr unterschiedlich und kommt sehr auf meine Verfassung an. Normalerweise kann ich mich ganz gut konzentrieren, aber an manchen Tagen kann ich nicht mal bis 2 zählen und kapier die einfachsten Sachen nicht. Ich seh dann nur schwarze und weiße Tasten und hab das Gefühl ich seh vor lauter Bäumen den Wald nicht. Wo war noch mal das c? Wenn ich das dann zu Hause am Klavier probiere, schlag ich mir an die Stirn, weil es eigentlich ganz einfach war.

Letzten Montag ging dafür alles viel besser als erwartet, obwohl ich meinen KL vorgewarnt hatte, dass ich meine Finger kaum bewegen kann. Ich hatte 2 Tage Gartenarbeit hinter mir. Aber ich musste auch zum Glück keine schnellen Läufe spielen oder Oktaven greifen. Das wäre auch nicht gegangen. Am Ende der Stunde meinte mein KL, es lief doch viel besser, als von mir angekündigt. Vielleicht sollte ich das immer so machen, erst einmal bei ihm die Erwartungen ganz herunterschrauben und wenn es dann doch besser klappt, sind beide zufrieden. :lol:
 

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