Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Vielen Dank fuer die schnelle Antwort :) macht das Leben nicht gerade einfacher, wenn man ein neues Instrument in einer fremden Sprache lernt und dann auch noch mit solchen Sonderheiten zu kaempfen hat :D
 
@linksspieler da du im Ausland bist und dein KL die internationale Bezeichnung nutzt, streich das H einfach aus deinem Kopf.;-)

Ich lerne seit September Klavier und neulich gab es zwischen meinem KL und mir bezüglich des "bs" bei einer Akkordbezeichnung auch erst einmal Sprach- und Verständniswirwar. Beim Schreiben nutzte er nämlich auch plötzlich die internationale Bezeichnung, sonst reden wir von h und b. Aber nachdem wir das einmal geklärt haben, (sprechen deutsch/schreiben international), ist das dann kein Problem mehr.

Ich wünsche noch viel Freude an den Tasten.
 
Es wir immer wieder gesagt, dass man ein Stück von Anfang an musikalisch gestalten soll. Daher bin ich skeptisch anlässlich eines mir zu Ohren gekommenen Tipps.

Es geht um ein Adagio im 4/4-Takt, die linke Hand hat meist Achteltriolen, Anweisung ist „sempre legato“.

Der Tipp: Nicht einfach phrasiert die Triolen vor sich hinfließen lassen, sondern sie auseinander nehmen: Mal alles staccato spielen, dann legato und staccato abwechseln indem zwei Achtel legato das dritte Triolenachtel staccato gespielt wird.

Der Sinn dieser Übung sei es, dass dies dem Hirn den musikalischen Zusammenhang „entreiße“ und man sich mehr auf die Noten konzentriere. Das Stück würde sich so besser einprägen.

Ist es so und macht es Sinn so zu üben?
 
Moin, ich brüte ein bisschen über Beethovens Noten von Lustig und Traurig. Wir sind mit dem Spielen noch nicht angefangen, aber ich versuche mal ein bisschen im Notentext zu lesen, Strukturen zu erkennen und mir zu überlegen, wie ich es spielen müsste.

Und ich versteh nicht, wie der Legatobogen mit dem angegebenen Fingersatz in der linken Hand im vorletzten Takt funktionieren soll.
20200129_124237.jpg

Die einzigen Lösung, die mir dazu einfällt wäre mit Pedaleinsatz. Alternative, den Fingersatz als Quatsch ansehen und c'-e' mit 24 spielen um den Daumen für das f' frei zu haben?!
 
Und ich versteh nicht, wie der Legatobogen mit dem angegebenen Fingersatz in der linken Hand im vorletzten Takt funktionieren soll.

Du spielst ein "echtes" Legato nur mit den unteren Noten (hier 254) und die oberen Noten mit dem Daumen, wobei die Zeit für den Tastenwechsel so kurz wie möglich gehalten wird und die "neuen Daumennoten" (hier f' und d') nicht unnötig hart angeschlagen werden.

Sowas kommt ziemlich häufig vor :003:.

24 als Fingersatz ist aber m.E. auch ein praktikabler Weg (ohne das jetzt in der Praxis ausprobiert zu haben - hab im Büro gerade kein Klavier zur Hand...).

Edit: Kursiv gesetztes ist natürlich Quatsch (wär mir mit Klavier unter den Pfoten nicht passiert :013: - soviel zu "gerade kein Klavier zur Hand" :014:), denn das wäre mit gewaltiger Spreizung zwischen Ring- und kleinem Finger verbunden. Danke fürs Klarstellen @spinette :003:.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Huhu,
sitze grad vor den Tasten... und versuch‘s mal zu erklären:
Du spielst c-e mit 1-2. 2 bleibt auf dem c während Du 1 hochnimmst - 1-5 drücken dann die f, gleichzeitig lässt Du mit 2 das c los.
Mit 5 hälst Du das f bis Du dann mit 1-4 auf d-g gehst und gleichzeitig mit 5 das f loslässt... leider kann ich mich nicht besser ausdrücken, aber vielleicht hilft es Dir trotzdem weiter! LG von der „Satz-folgt-Wort-Pausierenden“ ;-)
P.S. Guck, so lange sitzt ich an einem Takt während Nihil das aus dem Ärmel geschüttelt hat!
P.P.S. Mit 2-4 wäre kein legato möglich (außer bei Riesenpranken oder Mikrotastatur)
 
Du spielst ein "echtes" Legato nur mit den unteren Noten

Dann ist da offensichtlich mein Denkfehler, denn ich dachte, dass das Legato nur für die obere Stimme gültig ist.
In unseren Chorsätzen haben i.d.R. alle Stimmen ihre eigenen Legatobögen und so hab ich das hier auch interpretiert.
Wenn das Legato für den Bass bestimmt wäre hätte ich noch einen unteren Legatobogen erwartet. :konfus:
 
Ich würde mir erstmal die Frage stellen, ob ein möglichst dichtes Fingerlegato in allen Stimmen an dieser Stelle musikalisch überhaupt sinnvoll ist. ;-)

Erst, wenn diese Frage geklärt ist, lohnt es sich, über die spieltechnische Ausführung nachzudenken.
 
Der Daumen kann fast legato spielen - zumindest unhörbar. Das wissen nur viele nicht. Er hat nämlich die natürliche Eigenschaft, sich seitwärts bewegen zu können, was die anderen Finger kaum können.

Ich glaube ich habe neulich ein Video gesehen, wo sowas ähnliches demonstriert wurde. Da wurden kurzzeitig beide Töne gleichzeitig gespielt (mit dem ganzen ersten Daumenglied) und dann rutschte der Daumen ganz auf die 2. Note. Ich kann das leider nicht besser beschreiben und ich finde das Video nicht wieder.
 

Der Daumen kann fast legato spielen - zumindest unhörbar. Das wissen nur viele nicht. Er hat nämlich die natürliche Eigenschaft, sich seitwärts bewegen zu können, was die anderen Finger kaum können.

Der Daumen kann nicht besser legato spielen als jeder andere Finger auch. Ein gutes Legato mit demselben Finger (bzw. Daumen) gelingt nur mit Hilfe eines kleinen Handgelenkschwungs, nicht mit aktiver Fingerbewegung.
 
Ich würde mir erstmal die Frage stellen, ob ein möglichst dichtes Fingerlegato in allen Stimmen an dieser Stelle musikalisch überhaupt sinnvoll ist. ;-)

Ach menno, soweit das ich, wenn ich Noten lese, sie gleichzeitig im Kopf hören kann bin ich noch lange nicht, geschweige denn mehrere Stimmen gleichzeitig und bei der Harmonielehre und Stimmführung steh ich noch ganz am Anfang.:-(:blöd::girl:
 
@Marlene
Ich denke, der Übetipp richtet sich nicht gegen das zusammenhängende Erfassen, sondern will verhindern, dass motorische Abläufe sich schneller verinnerlichen als inhaltliche.
Ich würde allerdings diese Tipps, wenn überhaupt, erst NACH der Verinnerlichung der Linie verwenden, denn egal was Du damit machst, sie sollte als phrasierte Linie erhalten bleiben. Um zu vermeiden, dass sich das motorische Gedächtnis zu früh entwickelt, könntest Du die Linie mit der anderen Hand lernen, und danach mit nur einem Finger (2. oder 3.) spielen, aber trotzdem fließend. Sowohl mit der einen als auch mit der anderen Hand. So wirst Du die Passage inhaltlich gut kennen, bevor Deine Finger Dir die Arbeit abnehmen.
 
Der Daumen kann nicht besser legato spielen als jeder andere Finger auch.

Wiederspruch Euer Ehren: Claudio Arrau Leben mit der Musik Piper Verlag S. 160 ff:
Der Interviewer fragt: "Wenn Sie Legato-Oktaven spielen, verbinden Sie nicht nur die äußeren Töne, sondern auch die inneren , indem Sie mit dem Daumen über die Tasten kriechen."
Claudio Arrau:
"Ich nehme an, das ist eine Erfindung von mir, denn ich habe es noch niemanden erwähnen gehört. Ich wende eine Rotationsbewegung mit dem Daumen an. ...."

Ich habe das auch schon an einzelnen Stellen angewendet.
 
Ich wende das Daumenlegato eigentlich immer an - auch beim Staccato.
 
Wiederspruch Euer Ehren: Claudio Arrau Leben mit der Musik Piper Verlag S. 160 ff:
Der Interviewer fragt: "Wenn Sie Legato-Oktaven spielen, verbinden Sie nicht nur die äußeren Töne, sondern auch die inneren , indem Sie mit dem Daumen über die Tasten kriechen."
Claudio Arrau:
"Ich nehme an, das ist eine Erfindung von mir, denn ich habe es noch niemanden erwähnen gehört. Ich wende eine Rotationsbewegung mit dem Daumen an. ...."

Ich habe das auch schon an einzelnen Stellen angewendet.

Diese Rutschtechnik ist aber eine Ausnahme, die nur bei unmittelbar nebeneinander liegenden Tönen funktioniert, außerdem nur im piano und im langsamen Tempo. In Einzelfällen habe ich das auch schon gemacht, aber die Anwendungsfälle sind doch eher selten (ein paar Stellen im "Largo e mesto" aus Beethovens op. 10/3, oder im Andante der "Pastorale" beispielsweise).

Viel wichtiger als solch eine Spezialtechnik ist das Erlernen der winzigen Handgelenksschwünge, mit deren Hilfe man sehr viele Akkordverbindungen ohne Pedal im Legato spielen kann. Die winzige Lücke hört man evt. noch als Spieler, aber nicht mehr in einem Saal mit halbwegs brauchbarer Akustik.
 

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