Ich weiß eigentlich gar nicht genau, warum Brendel als besonderer Schubert-Interpret gilt. Kann es sein, dass es vielleicht nur damit zu tun hat, dass er diesen Komponisten sehr/extrem viel gespielt und so in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt hat?
Meine beiden Klavierstimmer, die oft für Brendel vor Auftritten stimmen mussten, haben von ihm ein extrem schlechtes Bild, weil er bei Konzerten durch seine Intonationsvorgaben etc. die Flügel ihrer Meinung nach vollkommen ruiniert. Einer fluchte sogar: "Den kann man doch nicht Pianist nennen, wenn er auf einem normalen Instrument gar nicht spielen kann."
Ich persönlich finde seine Persönlichkeit und sein Auftreten, seine Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung mit Musik und Kunst, sehr beeindruckend. Ich finde ihn auch einfach sehr nett, wie er so in Interviews und seinen Büchern redet/schreibt.
Ich habe allerdings mal Leon Fleisher vor zwei Jahren bei einem Meisterkurs erlebt. Und was der bei einer Schubert-Sonate an Klangqualität und Farbnuancen aus einem ganz normalen Flügel herausholt ...... meine Güte!!!!!!
Ich würde mich freuen, wenn die Diskussion um Schubert, seine Musik und ihre Interpretationen hier noch weiter ginge. Ich würde gern noch mehr darüber lernen. Ich muss z.B. sagen, dass ich natürlich schon Schubert gespielt habe, aber noch nie eine Sonate. Ich trau mich da noch nicht dran, weil ich das Gefühl habe, ich bin noch nicht reif genug dazu. Wenn aber, dann die c-moll-Sonate!
Ich finde es ungeheuer schwer, in Schuberts Sonaten den langen Atem zu haben. Die langen Phrasen, die vielen Schattierungen in Klang und Farbe wie beim Lied ....... .
Auch deine Meinung, pppetc, interessiert mich riesig!!! Es gibt schon noch ein paar Sauen hier, die sich für so was interessieren, öff,öff! :p
Liebe Grüße
chiarina