LMG
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Ich erspare es uns, eine Brainmap meines Hirninhaltes hier zu zeichnen.
Bist Du noch schlaftrunken, so früh am Morgen...?
Deswegen ermuntere ich auch hier und da zur (konstruktiven) Mitarbeit...
1. ) Ich erspare es uns, eine Brainmap meines Hirninhaltes hier zu zeichnen.
2. ) Aber, nur als Gedankenanregung: überleg' Dir mal, ob Deine Forderung "Ein Kritiker muß genauso gut klavierspielen können wie der Pianist, den er kritisiert", nicht ein wenig weltfremd ist.
Und: ich will keine "massenhaft brauchbare Literatur lesen", sondern lieber eine Antwort auf meine Fragen (von denen, die diese Literatur gelesen haben, und erläutern, daß es noch xyz ästhetische Qualitäten neben der Schönheit gibt). Weil: so funktionieren (Internet-)Diskussionen...
Und das OT können wir nun auch wieder erden.da es hier nicht in diesen Thread hingehört: Es wäre off-topic
Liebe Barrat, ein bisschen Zeit brauche ich noch für eine erste Antwort (heute, oder morgen dann).Kannst Du Dich Kants Ausführungen zum Geschmacksurteil und zum Schönen und Erhabenen nicht anschließen?
Bloß: was soll ich eigentlich schreiben...? Über "persönlichen Geschmack" habe ich schon oft geschrieben, ich würde mir wie eine Schallplatte mit Sprung vorkommen.Bis Sonntag (spätestens) kommt die Antwort.
Zum Thema Ästhetik: [...]
Aber wenn rolf sich nicht weiter dazu äußern will, finde ich, wir sollten es dabei belassen.
Ergüsse des zarten Geschlechtes vonnöten.
(
Du solltest vor allem mal keine so großen Töne hier spucken. Dich stecke ich nämlich zwanzigmal in die Tasche, mit meinem Gehirninhalt, meinem Wissen, und meinen Erfahrungen.
.
Wie geht denn das ?
Ein "G"?Hast Du doch selbst geschrieben: Mit nem G .
Und das ausgerechnet Olli gegenüber, bei dem jeder Satz mehr Aussagekraft hat als deine gesamten Artikel zusammen.Schon lange keine solche unglaubliche Selbstüberschätzung gehört. Dass immer die, die am wenigsten wissen und können die grössten Schreihälse sind ist ja bekannt. DK schäm dich und tu Busse.
Olli meint wohl die Gräfenberg-Zone
24.September 2014:Ich kann's einfach nicht [...] Sinnvoll beitragen können werde ich hier wohl kaum noch mehr.
Sieben Wochen Anlaufzeit für ein tetrazyklisches Antidepressivum - das ist normal.Du solltest vor allem mal keine so großen Töne hier spucken. Dich stecke ich nämlich zwanzigmal in die Tasche, mit meinem Gehirninhalt, meinem Wissen, und meinen Erfahrungen.
Da bin ich anderer Meinung, vor allem, wenn ich zusätzlich den Faden "warum gefällt..." sehe.
Ästhetik - Lust - Gier - fluffige Förmigkeit - Knuffigkeit - Musik und Wohlklang - Romantik :
Hier sind die Gefühle, nüchternen Erörterungen und wichtigen Ergüsse des zarten Geschlechtes vonnöten.
( Nicht etwa meine, denn romant. Gefühle jedweder Art sind mir ja vollkommen fremd ) :
Daher ist Ricarda Huch wohl gefragt, zum Thema Romantik in der Musik.
Zitat aus: Huch, R.: Die Romantik:
[...]Musik ist nach Ansicht aller Romantiker die höchste Kunst. Sie ist ihnen gleichbedeutend mit dem All, dem Unendlichen, in das sich aufzulösen sie sich sehnten.
'Hör' ich ferne nur her, wenn ich für mich geklagt,
Saitenspiel und Gesang, schweigt mir das Hez doch gleich;
Bald auch bin ich verwandelt,
Blinkst Du, purpurner Wein, mich an.'
Man sieht aus dieser Zusammenstellung, daß von der Musik dieselbe Wirkung erwartet wird, wie vom Weine, eine berauschende:
Die Welt der Wirklichkeit verschwindet, und die Seele versinkt in eine Wonne, wo sie sich heimisch fühlt. Sie ist - nach E. T. A. Hoffmann - das Dschinnistan voller Herrlichkeit, das wunderbare Geisterreich, wo der Schmerz keine blutende Wunde mehr schlägt, sondern die Brust wie mit höchstem Entzücken mit unnennbarer Sehnsucht erfüllt.
Als Justinus Kerner seinen Freund auf der Maultrommel spielen hört, vergleicht er die Töne mit Geisterchören und fühlt sich durch die überirdischen Wesen ins Land der Geister gerissen. Solche Töne, meint er, hört der Sterbende, den die von den Freunden unvernommenen Klänge selig in das Jenseits hinübergeleiten.
Erklingt Musik, so heißt es bei Wackenroder, spannt die Seele die Flügel aus und fliegt in den Himmel.
Faßt man derartige Äußerungen zusammen und nimmt dazu die, welche nicht nur Bild und Gefühlsausdruck sind, sondern das WESEN DER MUSIK erklären sollen, so ergibt sich, daß die Musik aufgefaßt wird als etwas der Welt der Erscheinungen Entgegengesetztes, als das Ding an sich, das unbewußte Selbst, das die Worte zu umschreiben suchen.
Musik setzt das Universum mit uns in unmittelbare Berührung, sagte Zacharias Werner, und Oken erklärt den Ton als Rückgang der Materie in Äther, als die Stimme Gottes, wodurch er sein Innerstes kundtue.
Hoffmann nennt Musik die romantischste aller Künste, ja eigentlich die einzige wahrhaft romantische, weil sie das Unendliche zum Vorwurf habe, die in Tönen ausgesprochene Sanskritta - also Ursprache - der Natur, in der allein man das hohe Lied der Bäume, Blumen, Tiere, Steine und Gewässer verstehe ( Anm. Olli: aach das interessiert mich alles nicht. So ein Unsinn )
Daher setzt er auch die Töne mit Duft und Farbe gleich und behauptet, beim Duft der Nelke in einen träumerischen Zustand zu geraten, wo er die anschwellenden [...]
[Hoffmann glaubt], der Musiker ist überall von Melodie und Harmonie umgeben. ( Anm. Olli: Von Dissonanzen und Disharmonien erwähnt er nichts ) :
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Wie von einem Physiker das Hören ein Sehen von innen genannt worden sei, so, meint Hoffmann, ließe sich umgekehrt sagen, das S E H E N der musikalischen Menschen sei ein H Ö R E N von I N N E N , das heißt, ein BEWUßTWERDEN DER MUSIK, die mit seinem Geiste gleichmäßig vibrierend, in allem klänge, was sein AUGE ERFASSE.
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[...] In der Urzeit, so träumt Hoffmann weiter, habe die ganze Welt den noch kindlichen Menschen melodisch und harmonisch tönend umgeben, wovon die Sage von der Sphärenmusik als unverstandene Erinnerung zurückgeblieben sei. ( Anm. Olli: Vielleicht nicht abwegig... )
Nicht ganz sei aber die Stimme der Natur verschwunden: Schubert erzählt von einer Luftmusik, der sogenannten Teufelsstimme auf Ceylon, die dem Hörer mit Entsetzen durchs Mark ginge, und Hoffmann wollte etwas Ähnliches am Kurischen Haff gehört haben, nämlich einen tiefen Klagelaut, einer Orgel oder Glocke vergleichbar, der ihn mit unaussprechlichen Schauern erfüllt habe. ( Anm. Olli: Auch Karl May, der berühmte Gelehrte, beschreibt ein solches Phänomen ( entweder in einem der beiden Südamerika-Bände "Vermächtnis des Inka" / "Pyramide des Sonnengottes" oder in "Unter Geiern", weiß nicht mehr genau: Das Phänomen ist ein hoher, gespenstischer, klirrender Ton, genannt "Aria", es bringt Gänsehaut, und Glasgegenstände zerspringen, der Ton wird gehört in unwegsamen Gebieten, wenn sich die Abenteurer nachts lagern... )
[...] Wie die Menschen nachäffenden Wachsfiguren hatte Maschinenmusik für ihn zugleich etwas Anziehendes und Grausenerregendes. Einen reinen und großen Genuß gewährten ihm nur die Instrumente, die Naturlaute hervorbringen, aber nicht mechanisch gespielt werden, vor allem die Äolsharfe und mehr noch die Wetterharfe, bestehend aus dicken, in beträchtlicher Entfernung von einander ausgespannten Drähten, welche die Luft in Schwingungen versetzt. [...]
[Carus, der die späten Werke Beethovens auch schon zum Niedergang rechnet, und Hoffman sind der Meinung], die Musik, die neuer als Mozart, Haydn und Beethoven ist, ist abzulehnen, denn sie sei 'mit allen Reizmitteln bis zum Tam-Tam' ausgestattet, aber dennoch unfähig, die selige Schönheit und Heiterkeit auszudrücken, die Mozarts Werke auszeichne; an Stelle organischer Verhältnisse, innerer Folge, sei Willkür getreten. Die Melodie werde vernachlässigt ( Anm. Olli: Einspruch, Eure Ehren: Stimmt z.B. in größeren Teilen nicht für Chopin, Liszt und schon gar nicht für Gottschalk. ) , aus dem Trachten nach Originalität entstände die unsangliche Musik ( Anm. Olli: Das stimmt zu 100% für TEILE von Werken einiger Romantiker und vor allem für heischende dissonante heutige Komponisten) .
'Sie kritteln und kritteln' , dies Urteil über die neueren Komponisten legt Hoffmann seinem Gluck in den Mund, 'verfeinern alles bis zur feinsten Meßlichkeit; wühlen alles durch, um nur einen armseligen Gedanken zu finden; über dem Schwatzen von Kunst, von Kunstsinn und was weiß ich - können sie nicht zum Schaffen kommen, und wird ihnen einmal so zu Mute, als wenn sie ein paar Gedanken ans Tageslicht befördern müßten: so zeigt die furchtbare Kälte ihre weite Entfernung von der Sonne - es ist Lappländische Arbeit.'
( Anm. Olli: Und da können die HEUTIGEN, falls nervig-heischenden, dissonanten Komponisten froh sein, dem Mann nicht begegnet zu sein. Der hätte die zu Kleinholz kritisiert. )
Zitat Ende.
LG, Olli!