Absolutes Gehör

Wenn Du logisch darüber nachdenkst, ist es klar: Irgendwo hat eine Prägung stattgefunden. Aber sollte man deswegen irgendwem jemandem einen Vorwurf machen? Welchen Sinn sollte eine ererbte Eigenschaft machen. Einen Selektionsvorteil gibt es nicht!!! Deswegen kann es sich nicht um eine ererbte Eigenschaft handeln.

Logisch ist das nicht. Es gibt bekanntlich zahlreiche ererbte Eigenschaften, die keinen Selektionsvorteil haben...
 
Unlängst habe ich einen Thriller gesehen, in dem ein Sonarspezialist ein Passwort aus dem Geräusch der Tasten rekonstruiert hat. Das mag in dieser Ausprägung zwar Kintopp gewesen sein, aber vorstellen kann ich mir das schon. [...]

Meine Frage: Gibt es solch ausgeprägte Phänomene wie bei dem Sonarspezialisten? Kann man so etwas trainieren, lernen, verfeinern, vergessen, gibt es Abstufungen?

Das Stichwort dazu lautet Seitenkanalattacke.
Im Artikel werden zum Beispiel die Geräusche eines Nadeldruckers genannt, um daraus den gedruckten Text zu großen Teilen abzuleiten. Neben Schallquellen werden noch diverse andere Quellen genannt, die man für einen Angriff verwenden kann.
Zu Deiner Frage: Exzellente Physik- und Mathekenntnisse sowie viel Erfahrung, Phantasie und Kreativität sind hier von Vorteil.
 
Wenn Du logisch darüber nachdenkst, ist es klar: Irgendwo hat eine Prägung stattgefunden.
Ähm...in gewisser Hinsicht schon.....

Hab mich da neulich mal mit ner Fachkraft der Psychiologie und Psychiatrie drüber unterhalten - waren recht spannende Informationen:

Das absolute Gehör hängt mit einem "absoluten" Gedächtnis zusammen, wie es sehr häufig bei Menschen aus dem autistischen Spektrum vorkommt.

Die Informationen werden im Gehirn gespeichert und können nicht mehr revidiert werden, wenn sich der Ton A`von 440 Hz im Gedächtnis eingebrannt hat, wird jedes A´ einer anderen Frequenz nicht mehr das A´ sein.

Die natürliche Funktion des menschlichen Gehirnes ist es unwesentliche Dinge im Kurzzeitgedächtnis zu speichern, welches sich wieder löscht.

In diesem Fall aber funktioniert wohl das Kurzzeitgedächtnis nicht so recht, wodurch das Langzeitgedächtnis die wesentlich langsamere Speicherung der Informationen übernehmen muß.

Das so gespeicherte kann natürlich absolut wiedergegeben werden, aber Veränderungen , für welche das Kurzeitgedächtnis gefordert ist, funktionieren nicht mehr.

Es soll wohl auch schon vorgekommen sein, daß sich Absoluthörer in die Hosen geschissen haben, da der Darm sich nicht an die genaue Stuhlgangzeit gehalten hat :-D:-D:-D
 
Es soll wohl auch schon vorgekommen sein, daß sich Absoluthörer in die Hosen geschissen haben, da der Darm sich nicht an die genaue Stuhlgangzeit gehalten hat :-D:-D:-D
Ich bin auch Absoluthörer, sehe diesen Sachverhalt etwas anders: Wenn ich mir in die Hosen scheiße, ist der Druck im Darm einfach zu groß geworden. An Stuhlgangzeiten hält sich mein Darm leider nicht, da er leider keine Uhr ablesen kann. Im Zweifelsfall gilt der folgende Liedtext:



LG von Rheinkultur
 
Das absolute Gehör hängt mit einem "absoluten" Gedächtnis zusammen, wie es sehr häufig bei Menschen aus dem autistischen Spektrum vorkommt.

Die Informationen werden im Gehirn gespeichert und können nicht mehr revidiert werden, wenn sich der Ton A`von 440 Hz im Gedächtnis eingebrannt hat, wird jedes A´ einer anderen Frequenz nicht mehr das A´ sein.

Die natürliche Funktion des menschlichen Gehirnes ist es unwesentliche Dinge im Kurzzeitgedächtnis zu speichern, welches sich wieder löscht.

In diesem Fall aber funktioniert wohl das Kurzzeitgedächtnis nicht so recht, wodurch das Langzeitgedächtnis die wesentlich langsamere Speicherung der Informationen übernehmen muß.

Das so gespeicherte kann natürlich absolut wiedergegeben werden, aber Veränderungen , für welche das Kurzeitgedächtnis gefordert ist, funktionieren nicht mehr.

Es soll wohl auch schon vorgekommen sein, daß sich Absoluthörer in die Hosen geschissen haben, da der Darm sich nicht an die genaue Stuhlgangzeit gehalten hat :-D:-D:-D
Zu Punkt eins: Das ist die einzig sinnvolle Erklärung. Denn wenn man simplerweise unterstellen würde, das absolute Gehör wäre angeboren, dann wäre das als komplexe Funktion durch Gene bedingt, denen eine sehr lange Basensequenz zugrunde liegen würde. Da ein Selektionsvorteil nicht erkennbar ist, kann so etwas nicht durch Zufall entstehen. Dann gäbe es auch Einhörner. Außerdem: Wenn beide Eltern Absoluthörer sind: Hier müsste es bei rezessiver Vererbung ein bestimmten fixen Anteil von Absoluthörern unter den Nachkommen geben.
Vererbt werden mit Sicherheit die Fähigkeiten, das musikalische Gedächtnis zu entwickeln. Und das ist sehr diffus.
Was den letzten Punkt betrifft: Spontandefäkation - Wege in das gesellschaftliche Abseits.
Eine spontane Assoziation: Eine CD-Rezension in einer der vielen Musikzeitschriften trug kürzlich die zweideutige Überschrift: ''Wagner entschlackt''.
 
Dazu kann ich mal wieder sagen: Ich habe von frühester Kindheit an tonal gebunden musiziert und Musik gehört. Ein Absolutes Gehör habe ich nicht. Meine Eltern und Bruder auch nicht. Hm...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ähm...in gewisser Hinsicht schon.....

Hab mich da neulich mal mit ner Fachkraft der Psychiologie und Psychiatrie drüber unterhalten - waren recht spannende Informationen:

Das absolute Gehör hängt mit einem "absoluten" Gedächtnis zusammen, wie es sehr häufig bei Menschen aus dem autistischen Spektrum vorkommt.

Die Informationen werden im Gehirn gespeichert und können nicht mehr revidiert werden, wenn sich der Ton A`von 440 Hz im Gedächtnis eingebrannt hat, wird jedes A´ einer anderen Frequenz nicht mehr das A´ sein.

Die natürliche Funktion des menschlichen Gehirnes ist es unwesentliche Dinge im Kurzzeitgedächtnis zu speichern, welches sich wieder löscht.

In diesem Fall aber funktioniert wohl das Kurzzeitgedächtnis nicht so recht, wodurch das Langzeitgedächtnis die wesentlich langsamere Speicherung der Informationen übernehmen muß.

Das so gespeicherte kann natürlich absolut wiedergegeben werden, aber Veränderungen , für welche das Kurzeitgedächtnis gefordert ist, funktionieren nicht mehr.

Es soll wohl auch schon vorgekommen sein, daß sich Absoluthörer in die Hosen geschissen haben, da der Darm sich nicht an die genaue Stuhlgangzeit gehalten hat :-D:-D:-D

Ah, die Relativhörerei lässt sich wieder einmal über anderer Leute Steckenpferde aus. Bravo! Ja Alles was nicht 440Hz ist ist kein a´ *facepalm*.

Es gibt so unfassbar viele Ignoranten die bei Themen mitsprechen und rumorakeln wollen, von denen sie keine Ahnung haben, aber bitte, bitte! Nur zu. Ich lass euch mal in dem Glauben.
 
Dazu kann ich mal wieder sagen: Ich habe von frühester Kindheit an total gebunden musiziert und Musik gehört. Ein Absolutes Gehör habe ich nicht. Meine Eltern und Bruder auch nicht. Hm...
Die ganze Debatte hier ist nicht zielführend, da die Meinungen Überzeugungen sind. Prägungen können in der Kindheit auch sehr früh auftreten. Darüber sind bestimmt einige Dissertationen verfasst worden. Vielleicht sind die über das Web zugänglich. Man braucht dann nur an abstract durchzulesen.
Im Endeffekt zählt doch nur: Wenn Du es hast, solltest das Klavier ruhig als erstes Instrument nehmen, es schadet dort nichts. Viel interessanter finde ich die Wahrnehmungen aus dem synästhetischen Bereich. Diese lassen mich die Töne unterscheiden. Ich erkenne den richtigen Ton auch, wenn das Klavier etwas verstimmt ist. Ich bin nicht von bestimmten Frequenzzuordnungen abhängig. Wie sehen das die anderen Absoluthörer? Bei den ganz hohen Tönen funktioniert es nicht zuverlässig.
 
Dazu kann ich mal wieder sagen: Ich habe von frühester Kindheit an total gebunden musiziert und Musik gehört. Ein Absolutes Gehör habe ich nicht. Meine Eltern und Bruder auch nicht. Hm...

Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum Du aus der noch so verstimmtesten Kiste tolle Musik herauszaubern kannst - ein Absoluthörer hätte da wohl mehr ein Problem mit wenn das Instrument nicht Digitalpianosauber auf 440 Hz gestimmt ist :trink068:
 
Die ganze Debatte hier ist nicht zielführend, da die Meinungen Überzeugungen sind. Prägungen können in der Kindheit auch sehr früh auftreten. Darüber sind bestimmt einige Dissertationen verfasst worden. Vielleicht sind die über das Web zugänglich. Man braucht dann nur an abstract durchzulesen.
Lieber Triangulum,

der momentane Stand der Wissenschafr scheint dieser hier zu sein:


oder auch

https://www.br.de/wissen/absolutes-gehoer-musik-hoeren-100.html .

Ergebnis, grob zusammengefasst: genetische Disposition ist Voraussetzung, die Erbanlage muss aber trainiert werden (frühe Kindheit). Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Lustig auch, wie Gerald Moore beschreibt, dass er das Absolute Gehör mal hatte, mal wieder nicht, mal wieder doch. :D

Liebe Grüße

chiarina
 

Das absolute Gehör hängt mit einem "absoluten" Gedächtnis zusammen, wie es sehr häufig bei Menschen aus dem autistischen Spektrum vorkommt.

Die Informationen werden im Gehirn gespeichert und können nicht mehr revidiert werden, wenn sich der Ton A`von 440 Hz im Gedächtnis eingebrannt hat, wird jedes A´ einer anderen Frequenz nicht mehr das A´ sein.
Die tatsächliche Sachlage ist komplizierter, z. B. aus dem abstract der Dissertation SCHLEMMER, B. (2005, Uni Berlin): ''Insgesamt weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Tonarterinnerung ein komplexes Phänomen ist, für das eine alleinige Erklärung als „latentes absolutes Gehör“ zu kurz greift. Statt einer schwachen Ausprägung einer hochspezialisierten Fähigkeit scheint es sich eher um eine eigene Form des Erinnerns, die auf allgemeingültigen Gedächtnisprinzipien beruht, zu handeln. '' That's it what it's like! Also viel Rauch um nichts.
 
Ein absolutes Gehör kann man sich auch durch einen Tinnitus zulegen - wenn sich dieser auf dem f#´´ befindet, so weiß man sofort wo sich das a´ befindet - nämlich eine große Sexte tiefer.
 
Lieber Triangulum,

der momentane Stand der Wissenschafr scheint dieser hier zu sein:

Vielen vielen Dank für die Links. Alles hochinteressant, man erfährt vieles. Aber noch nicht alles. Da ich den Tönen unbewusst Eigenschaften zuordne, höre ich auch die dazugehörenden Tonarten unterschiedlich. Es gibt Tonarten, die klingen für ein Stück unpassend, das wird dann uninteressanter für mich. Der Umgekehrte Fall ist dann angenehmer. Ich führe das aus, weil in dem Artikel auch Mozart genannt wird (ein Komponist, den ich nie interssant für das Klavier fand). Ich habe gelesen, dass Mozart f-moll favorisiert hat. Nun kann man nicht sagen, dass das aus pianistischer Sicht vielleicht die komfortabelste Tonart wäre, wenn es so etwas gibt. Auch: Mozart hat das Violinspiel beherrscht, soweit mir bekannt ist. Dort ist f-moll eher unbequem zu spielen. Ich favorisiere es-moll und cis-moll. C-dur umgehe ich. wenn das Stück nicht übermäßig attraktiv ist. Hatte Mozart das einmal begründet, hatte er synästhetische Wahrnehmungen? Das wird ja immer interessanter.
 
Zu Punkt eins: Das ist die einzig sinnvolle Erklärung. Denn wenn man simplerweise unterstellen würde, das absolute Gehör wäre angeboren, dann wäre das als komplexe Funktion durch Gene bedingt, denen eine sehr lange Basensequenz zugrunde liegen würde. Da ein Selektionsvorteil nicht erkennbar ist, kann so etwas nicht durch Zufall entstehen. Dann gäbe es auch Einhörner. Außerdem: Wenn beide Eltern Absoluthörer sind: Hier müsste es bei rezessiver Vererbung ein bestimmten fixen Anteil von Absoluthörern unter den Nachkommen geben.
Vererbt werden mit Sicherheit die Fähigkeiten, das musikalische Gedächtnis zu entwickeln. Und das ist sehr diffus.
Was den letzten Punkt betrifft: Spontandefäkation - Wege in das gesellschaftliche Abseits.
Eine spontane Assoziation: Eine CD-Rezension in einer der vielen Musikzeitschriften trug kürzlich die zweideutige Überschrift: ''Wagner entschlackt''.
Krawehl :017:
 
Ein absolutes Gehör kann man sich auch durch
trainieren der Gesäßmuskeln aneignen.
Je nach Anspannung werden definierte Töne wiedergegeben. :lol:
Französischer Kunstfurzer anno 1904:



Großes Vorbild war der Wunderfurzer vom Moulin Rouge, leider war damals der Tonfilm noch nicht erfunden und so ist von ihm offiziell keine Audioaufnahme erhalten:



Zugabe gefällig?:



LG von Rheinkultur
 

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