Die Frage ist: Wodurch genau „muss“ sich bei einem absoluten Gehör die Erkennungs- bzw. Bennenungsfähigkeit zeigen? Durch Tonnamen, durch spezifische ausgelöste Emotionen, durch evozierte, jeweils zugeordnete Farben oder durch etwas ganz anderes?
Das ist vermutlich eine Definitionsfrage. Prof. Altenmüller (Hannover), der aktuell zum aG forscht, definiert das aG z.B. so, dass man die Töne benennen kann.
Muss das absolute Gehör fit gehalten werden, oder hat man es für sein Leben lang, wenn man es hat?
Bei mir ist es geblieben, auch über viele Jahre hinweg, in denen ich kein Instrument angerührt habe. Allerdings hat es sich insofern verschlechtert, als dass ich komplexe Dissonanzen mit mehreren Tönen nicht mehr sicher erkennen kann, was als Kind/Jugendliche noch ging. Ich kann probieren, ob das mit etwas Training wieder "besser" wird.
Hier z.B. erkenne ich längst nicht mehr "alles":
Historische Stimmungen waren ned immer tiefer, zum Teil waren die sogar wesentlich höher.
Das ist interessant, danke für den Hinweis.
Ich kenne sehr viele Kollegen, die es im Alter von 50, 60 Jahren verloren haben.
Erkennen die dann gar keine Töne mehr, oder geht es noch zumindest mit Einzeltönen?
Für mich ist die Art, wie ich Töne wahrnehme, einfach eine spezifische Art der Wahrnehmung. Ich glaube, dass *jeder* Töne und Musik unterschiedlich bzw. spezifisch wahrnimmt. Die Unterscheidung zwischen "absolutem" und "relativem" Gehör ist nur eine mögliche Unterscheidungsdimension, die überdies sehr grob ist. Es gibt sicherlich noch zig andere Dimensionen (kenne da die Forschung noch nicht, würde mich aber interessieren).
Beim Chorsingen finde ich meine Art der Wahrnehmung sehr anstrengend, wenn Lieder in einer anderen Tonart gesungen werden und ich die Lieder noch nicht auswendig kann. Wenn ich etwas auswendig kann, ist Transponieren kein Problem, aber vom Blatt kann ich es in einer anderen Tonart nicht singen - während die Chorkollegen um mich herum damit gar kein Problem haben.
Auch Hintergrundgeräusche Ausblenden finde ich in spezifischen Situationen (komischerweise nicht immer - manchmal klingen die Hintergrundgeräusche für mich wie Musik, was dann wieder beruhigend ist) ziemlich schwierig bis unmöglich. Es würde mich interessieren, ob es anderen Leuten mit aG genauso geht.