Die Frage war, ob man mit abendlichem Üben Kräfte mobilisieren kann. Ich glaube, dass Üben ablenken kann --
Ich hatte die Frage dahingehend verstanden, dass es darum geht
wie man Kräfte zum abendlichen Üben mobilisieren kann.
Da ich, seit meiner Depression vor 6 Jahren, inzwischen meine Prioritäten rigoros danach richte, was mir gut tut und nicht mehr danach, was mir mein monkisches Pflichtbewusstsein einredet, was ich erst alles zu erledigen habe, bevor ich mich um mein Wohlergehen kümmern darf, habe ich diese Situation nicht mehr.
Mir hat ein paar Jahre vor meinem Zusammenbruch schon ein Psychologe gesagt, dass ich mir mehr Zeit für mich nehmen muss, um mehr Kraft und Zeit für meine Kinder zu haben. Nicht die Quantität der Zeit, die wir für unsere Kinder haben ist entscheidend. Ich konnte stundenlang mit meinen Kindern zusammen sein, im Kopf war ich aber nicht da, weil ich mir gewünscht hatte woanders zu sein und etwas anderes zu tun. Ich hab damals leider nicht auf ihn gehört .
So kam es ein paar Jahre später zum persönlichen Crash, heute sage ich zum Glück. Ich habe mein Leben komplett umgekrempelt. Ich habe gelernt auch mal nein zu sagen, dieses Wort gab es vorher so gut wie gar nicht in meinem Sprachgebrauch. Die Zeit für meine Familie wurde weniger, aber die Qualität ist ins unermessliche gestiegen. Meine Familie hatte das erste mal seit vielen Jahren meine volle Aufmerksamkeit, keine Gedanken, die woanders hin abgeschweift sind. Und ich habe beschlossen, dass auch andere mal Verantwortung übernehmen können, man kann und muss nicht alleine die Welt retten.
Ein Kind bedeutet erst einmal, dass viel der vorher verfügbaren freien Zeit anderweitig gebunden ist, aber das reguliert sich von Jahr zu Jahr wieder. Ein Kind bedeutet aber nicht Selbstaufgabe.
Wenn ich aber so lese, was du so nebenbei machst, Konzerte organisieren, jetzt noch für einen Chopinwettbewerb üben, dann ist das selbstgemachter Freizeitstress.