Ab wann kann ich Klavier spielen?

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Für mich gilt:

Wenn ich normalerweise Stücke spiele, die nicht in einem Notenbuch "für Anfänger" oder vergleichbares stehen, in der richtigen Geschwindigkeit und sich das auch gut anhört.
:005:Dazu fällt mir ein, dass ich neulich mal die App "Synthesia" ausprobiert habe, dort absolutes Kauderwelsch klimperte (nach einem anfänglichen Zweifel absichtlich) und trotzdem die volle Punktzahl bekam. Also selbst bei Apps sind die Geschmäcker verschieden :008:
Aber ab da wusste ich, dass die App definitiv nichts taugt.
 
Du besteigst einen Berg, hoffst auf freien Blick auf die Adria, und was siehst Du? Bergkette um Bergkette, die alle alle erklommen sein wollen, bevor Du die ersehnte Adria erblicken kannst. Manch einer (wie @mick ) erklimmt die Gipfel im Laufschritt, die meisten aber kommen nur langsam voran und müssen des öfteren verweilen. Aber das gibt Ihnen auch die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen und den Blumen am Wegesrand Beachtung zu schenken. Vielleicht erblicken sie irgendwann einmal das blaue Meer. Vielleicht auch nicht. Manche geben entkräftet und entmutigt vorher auf, andere sterben unterwegs. Von Unfällen am Klavier liest man selten. Eher bricht ein Hammerstiel als die Finger. Wann kann man klavierspielen? Ich weiß es nicht. Aber es ist mir auch egal.
 
Herzlich willkommen. Sobald man das erste Stück vorträgt, sich oder anderen, kann man Klavier spielen. Zwar erst ein bisschen Klavier spielen, aber doch Klavier spielen.
 
Für mich beinhaltet das Wort "können", dass ich etwas beherrsche. Ich habe mir z.B. vor vier Wochen ein Cello ausgeliehen und da ich schon Geige und Bratsche spiele, mache ich natürlich sehr schnell Fortschritte. Ich kann mit sauberer Intonation Stücke in der ersten Lage spielen (Menuette etc.). In einem Jahr kann ich wahrscheinlich Vibrato und die Lagen 1 bis 4. Bis ich dann wirklich behaupten würde, ich könne Cello spielen, braucht es aber noch ein paar Jahre. Nämlich dann, wenn ich das Instrument wirklich beherrsche, also z. B. sämtliche Stricharten, Daumenlage, schnelles Spiel. Aufs Klavier übertragen wäre das also weit jenseits von Schumanns Landmann. Aber das ist meine Meinung und meine Ansprüche sind wahrscheinlich andere als deine :-)
Im Grunde kommt es ja darauf an, ob du dich so fühlst, als könntest du Klavier spielen. Was andere von dir denken ist nebensächlich und kommt natürlich auch immer darauf an, was diejenigen selbst können.
 
So ist es. Die Frage ist halt, wie zufrieden man damit ist, etwas nur ein bisschen zu können.
Es geht doch darum zu behaupten, man "könne" ein Instrument. Wann ist das der Fall? Wenn ich mir jetzt 20 Instrumente leihe und auf jedem nach 1 Woche ein Anfängerstück spiele, dann beherrsche ich trotzdem keine 20 Instrumente. Ist aber natürlich möglich, dass jemand, der selber gar kein Instrument spielt, schwer beeindruckt dahockt und das anders sieht. Vielleicht wäre ich angesichts der Masse an Instrumenten auch beeindruckt. :021::021::021::021:
 
Ich lese die Frage des Themenerstellers so, daß er nicht die offizielle Definition des Amtes für Klavierspiel haben möchte, sondern erfahren will, auf welche Weisen "Können" hier von uns Nutzern verstanden wird. So gesehen gibt es ja kein richtig oder falsch.
Du verstehst den Begriff als Beherrschen, dann hast du natürlich recht. Jemand, der mit Können meint, er könne das Instrument in die Hand nehmen, folglich es spielen, befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Auch meine Auslegung ist völlig willkürlich, denn letztlich ist die Frage eine semantische Spielerei für heiße Sommertage.
 
Für mich beinhaltet das Wort "können", dass ich etwas beherrsche....

Das finde ich dann aber doch etwas sehr "abgehoben". Da brauche ich nur die "Blindverkostung" auf RBB zu hören, um zu wissen, dass dann wirklich NIEMAND ein Instrument beherrscht. Ich halte es da mit den 20-80 von Pareto.
Und wo willst Du anfangen, wo aufhören. Nehmen wir doch mal die Jungs von "Kraftwerk" oder "Jean Michel Jarre". Ich unterstelle mal, dass die Deinen Ansprüchen nicht einmal im Ansatz genügen würden, und trotzdem gelten sie als Weltklassemusiker. Oder schau Dir "Prince" an, "Bjork" usw usf...
 
Ist nicht die Frage schon falsch gestellt ?

Wann kann ich Autofahren ? Wenn ich einen Führerschein habe oder erst wenn ich den Nürburgring im Boliden sicher umrunde ?

Das Gegenteil von Können ist etwas nicht zu können, teilt also in 2 Teile, die Könner und die Nicht-Könner. Die Welt ist aber nicht binär sondern analog und somit ist Können eine Skala.

Ein Vorschlag einer solchen Skala hierzu ist z.B. der Henle-Schwierigkeitsgrad. Aber auch bei Henle gerät das an seine Grenzen. Für einen guten Spieler, der eine bestimmte Technik nicht drauf hat, kann auch ein leichter Schwierigkeitsgrad unüberwindbare Hürden darstellen und umgekehrt.
 
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Für einen Spieler, der eine bestimmte Technik nicht drauf hat, kann auch ein leichter Schwierigkeitsgrad unüberwindbare Hürden darstellen und umgekehrt.

Ich spreche "eigentlich" recht gut Spanisch, selbst die Spanier sind von meiner Aussprache begeistert... ABER ich kann das R nicht rollen, und so gibt es tatsächlich Worte, die ich, in den Ohren von Spaniern, nicht aussprechen kann. So gibt es einen weiblichen Vornamen, wenn ICH den ausspreche, wird "Bier" daraus. Dennoch bin ich überzeugt, "ganz gut" Spanisch zu können ;-)
 
Ich für mich definiere das so:
ich bin in der Lage aus einem Fundus von Stücken, die ich gerne spielen würde, eines auszuwählen, das meinem aktuellem Niveau der Klavierspielkunst entspricht, mich also vor allem nicht überfordert. Außerdem muss ich in der Lage sein, das Stück ohne Hilfe des KLs vorspielreif zu bekommen. Und das in überschaubarer Zeit...
 
Ich sage im Grunde nie "ich kann Klavier spielen" (kann ich es? Weiß ich nicht), sondern einfach "ich spiele Klavier". Das stimmt auf jeden Fall. Mehr Gedanken mache ich mir eigentlich nicht.
Vielleicht einfach nicht groß drüber nachdenken.
 
Ich spreche "eigentlich" recht gut Spanisch, selbst die Spanier sind von meiner Aussprache begeistert... ABER ich kann das R nicht rollen, und so gibt es tatsächlich Worte, die ich, in den Ohren von Spaniern, nicht aussprechen kann. So gibt es einen weiblichen Vornamen, wenn ICH den ausspreche, wird "Bier" daraus. Dennoch bin ich überzeugt, "ganz gut" Spanisch zu können ;-)
Da kannst du mehr wie ich. Ausser "Hola" kann ich kein Spanisch sprechen. Schon garnicht schreiben :-D
Also kannst du es und würde sagen, wenn du dich mit anderen Spanier etc. unterhälst, dann beherrscht du es auch;-)
Klavierspielen ist wie eine Fremdsprache, die du erst erlernen musst. Der eine kann es halt schneller erlernen und beim anderen dauert es halt etwas länger.
Bei Musikern die schon fast ihr ganzes leben der Musik widmen, würde ich behaupten, sie beherrschen auch ihr Instrument bzw. ihre Stimme aber halt auch nicht immer Perfekt und das ist Auslegungssache.
Ich selbst habe auch erst spät mit dem Klavierspiel angefangen, bin auch erst im 3. Jahr und ich sage dir, da ist noch ganz viel Luft da oben:musik064: und wahrscheinlich werde ich wohl auch nur für mich Perfekt sein.
Und trotzdem merke ich, nach und nach beherrsche ich auch mein Klavier und wenn es nur mit kleinen Schritten ist.
Also...wenn dein Elan den du gerade hast, nie abklingen mag, dann suche die einen gescheiten KL und mach das beste daraus und wenn es nur für dich ist aber tu mir bzw. dir einen Gefallen und lass diese App´s weg....das ist der falsche Weg.
 
ODas finde ich dann aber doch etwas sehr "abgehoben". Da brauche ich nur die "Blindverkostung" auf RBB zu hören, um zu wissen, dass dann wirklich NIEMAND ein Instrument beherrscht. Ich halte es da mit den 20-80 von Pareto.
Und wo willst Du anfangen, wo aufhören. Nehmen wir doch mal die Jungs von "Kraftwerk" oder "Jean Michel Jarre". Ich unterstelle mal, dass die Deinen Ansprüchen nicht einmal im Ansatz genügen würden, und trotzdem gelten sie als Weltklassemusiker. Oder schau Dir "Prince" an, "Bjork" usw usf...
Hmm...
wie virtuos die Jungs von Kraftwerk (ist eh nur noch einer übrig) oder JM Jarre an irgendwelchen klassischen Instrumenten sind, weiß ich nicht.
Aber ich denke, dass sie "ihre" Instrumente durchaus beherrschen.

Von Björk heißt es, dass sie eher rudimentäre Fähigkeiten im Instrumentalbereich besitzt.

Und Prince?
Wie gut er am Piano war? Who knows? Ich weiß es nicht.
Vermutlich hat er es besser beherrscht, als die Mehrheit der Amateure hier im Forum.
Allerdings war er ein anerkanntermaßen großartiger Gitarrist.

Also ja, die genannten Herren Musiker "können ihre Instrumente" und sind somit nicht Teilmenge der genannten Menge NIEMAND.
 
Und Prince?
Wie gut er am Piano war? Who knows? Ich weiß es nicht.
Vermutlich hat er es besser beherrscht, als die Mehrheit der Amateure hier im Forum.
Kann man ermitteln - weil's mich auch interessiert hat, hab ich grad mal "Prince Piano" gegoogelt ...und dies gefunden:

🤓
...ich hör mir das jetzt mal an! (Gibt's auf Spotify)

Edith: O man, wie geil! Hab ja erst ein paar Songs angehört, aber...❤️❤️❤️

Danke @brennbaer , dass du diese Frage aufgeworfen hast - wer weiß, ob ich sonst jemals diese Platte gefunden hätte!!
 
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...also:

Ob er Henle Level 5 aufwärts spielen konnte, weiß ich nicht - aber oh ja: Der konnte Klavier spielen!
 
... lass diese App´s weg....das ist der falsche Weg.
Das habe ich ja zum Glück schon selber gemerkt.

Also ja, die genannten Herren Musiker "können ihre Instrumente" und sind somit nicht Teilmenge der genannten Menge NIEMAND.

Das ist lediglich eine Vermutung von Dir, denn von den Erwähnten ist lediglich von Prince etwas "Beweisbares" vorhanden. Für einen Synthesizer musst Du absolut NICHTS können, und auch Live ist da nicht viel machbar, was man nun zur Einschätzung nutzen könnte.
 
Für einen Synthesizer musst Du absolut NICHTS können, und auch Live ist da nicht viel machbar, was man nun zur Einschätzung nutzen könnte.
Aha. Wie kommst Du zu dieser Einschätzung?

Analoge Synthesizer (also das, was die oben genannten, denen ich gerne noch Richard Wright hinzufügen möchte, häufig genutzt haben) sind Instrumente, die live gespielt werden. Da solltest Du schon einiges können. Und die Tastenbeherrschung ist hier nur ein Aspekt.

Beispiel:
 
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