Aber das Phänomen existiert, das hat mit "Chauvikasse" erstmal nix zu tun. Es gibt Frauen, deren Ausbildungs-/Studienwahl und deren Lebensstil man anmerkt, daß sie sowieso drauf spekulieren, sich irgendwann einen Mann zu angeln. Natürlich würde fast keine von denen das zugeben (bzw. manchen ist es es vielleicht sogar selber nicht so ganz bewußt), weil eine derartige Lebensplanung heutzutage schlecht angesehen ist! Man gilt dann ja u.U. als faul oder reaktionär. Außerdem würden potentielle männliche Interessenten u.U. verschreckt werden.
Es gibt natürlich Frauen und Männer jeglicher Couleur und mit äußerst verschiedenen Lebensmodellen.
Warum nun gerade dieses Lebensmodell erwähnt wird, ist mir schleierhaft. Meines Wissens gibt es eher bei den meisten Frauen das Problem, Job und Kinder zu vereinbaren. Darüber könnte man wirklich seitenweise schreiben, denn gut ausgebildete Frauen haben dermaßene Probleme, nach der Geburt für drei Jahre Teilzeit zu arbeiten!!! Die Firmen sind da sehr oft völlig unflexibel und daher bekommen viele Frauen in höheren Positionen keine Kinder mehr.
Auf Männer, die sie aushalten, können sie ausgesprochen gut verzichten, denn sie sind stolz darauf, auf eigenen Füßen zu stehen.
Was diese Studie angeht, die du angeführt hast, bezieht sie sich erstmal auf Österreich. Ich kann nicht beurteilen, ob es dort vielleicht etwas traditioneller zugeht als in Deutschland.
Aber wenn man sie sich genau anschaut, steht dort, dass 60% der Frauen von 14 bis 24 Jahren einmal heiraten wollen. 40% also nicht!!! 55% wollen einmal Kinder (45%also nicht!!!). 80% wollen ihre Kinder in den ersten drei Jahren
hauptsächlich zu Hause betreuen, was eine Teilzeitbeschäftigung nicht ausschließt - ich habe es im übrigen ebenso gemacht. Bei Kindern im Alter von 3-6 Jahren wünschen sich dies 31% bei beiden Geschlechtern, also jeweils 69% nicht!!!
Nur weil 55% der Frauen, aber auch 34% der Männer sich vorstellen können, lieber zu Hause zu bleiben, wenn es das Einkommen zulässt, gibt es überhaupt die ganze Aufregung.
Dann kommen Klischees wieder zum Vorschein und werden immer wieder vorgetragen, anstatt kritisch zu reflektieren. Da mache ich wie pppetc G.Ä.H.N.! Auch dein Artikel hinterfragt diese Ergebnisse.
Mir kommt es oft so vor, als kommen irgendwelche Studienergebnisse auf den Tisch (und Studien haben im Allgemeinen viele Schwächen, weil sie nie oder selten ein Gesamtbild geben können, sondern nur einzelne Faktoren auswählen, weil's sonst zu unübersichtlich wird und die Beweislage auf wackligen Füßen steht) und dann nimmt jeder das Ergebnis, wie es ihm gerade in den Kram passt und mit seinem Welt- und Menschenbild übereinstimmt.
Schwarz-Weiß-Malerei hat noch nie gestimmt.
Ganz davon abgesehen kann es sein, dass Frauen und Männer, die zu Hause bleiben wollen, ganz andere Gründe als die von dir vermuteten haben können (Leben mit den Kindern, keine Doppelbelastung....). Urteile sind schnell gefällt, Auseinandersetzung, das Begreifen und Verstehen von Zusammenhängen und Hintergründen ist viel schwieriger.
Liebe Grüße
chiarina