3 wichtige Klavier Übe-Tipps

Diese Interpretation ist mit Sicherheit nicht die Beste, aber auch weit entfernt von "auffällig schlecht", oder gar "unmöglich", mal von der eigenwilligen Interpretation zum Schluss hin abgesehen.

Doch, die ist auffällig schlecht und voller Fehler und Schludrigkeiten, die keineswegs mit dem Schlagwort "Interpretation" entschuldigt werden können.

spielen sehr unterschiedlich, aber sie machen so gut wie nie solche eklatanten Fehler.
 
Natürlich sind sie dazu gemacht! Was anderes ist denn Klavierspielen als Greifen, Tasten, Streicheln Schlagen etc. - nichts als Alltagsbewegungen! Der Fehler ist doch schon die Annahme, dass die Hände irgendwas lernen müssten, wenn sie zwei Akkorde nacheinander zu spielen haben. Das Problem sind nicht die Hände, sondern das graue Zeug zwischen den Ohren. Sobald man kapiert hat, was musikalisch passiert und wie es klingen muss, kann man es auch spielen. Von extremen Schwierigkeiten mal abgesehen, die eine nicht mehr alltägliche Beweglichkeit und Schnelligkeit erfordern. Mit sowas hat aber kein Anfänger und auch kein Fortgeschrittener nach ein paar Jahren Unterricht zu tun.
Einspruch. Der Daumen z. B. war ursprünglich ein Widerpart, der beim Greifen am Baum nötig war. Nicht zum Klavierspielen erfunden.

Dennoch kann man Klavier natürlich auf natürliche Weise lernen. Zum Glück.
 
Gut, er spielt es so, wie es ihm überhaupt möglich ist. Er ist mit Sicherheit sehr stolz dieses doch recht schwere Stück einigermaßen ansehnlich darstellen zu können, sogar in dem Maße, es ungeniert zu veröffentlichen.
Die Darstellung ist aber bei Weitem nicht so schlecht, wie es die Intention, das Video zu posten, hergeben sollte.
Berührt es dich? Falls ja, wodurch?
 
Der Daumen z. B. war ursprünglich ein Widerpart, der beim Greifen am Baum nötig war. Nicht zum Klavierspielen erfunden.

Von den Bäumen ist die Menschheit aber schon eine Weile runter. Und komischerweise jammert auch keiner über die "unnatürliche Schwierigkeit", mit dem Daumen auf dem Wischtelefon herumzutippen. Dabei ist das objektiv viel schwieriger als Akkorde zu greifen...
 

Wenn man durch eine Einkaufspassage schlendert und da jemand auf einem Klavier dieses Stück so darbietet, dann bildet sich mit Sicherheit eine Menschentraube. Vor allem, weil man das so gar nicht erwartet.

Wenn ich aber ein "53€ Abendkasse Ticket" von einem "Superstar" erwerbe und der das dann so spielt, dann.... ja dann kann man...
ach, jetzt müsste ich das Video noch mal hören, um angemessen zu urteilen.

Berührt bin ich hauptsächlich von der Musik selber und nicht von deren Darstellung. Es sei denn sie ist wirklich grottenschlecht dargestellt.
 
Berührt bin ich hauptsächlich von der Musik selber und nicht von deren Darstellung. Es sei denn sie ist wirklich grottenschlecht dargestellt.

So hab ich das zu Beginn meines Studiums auch mal gesehen. Ich dachte, die Musik spricht durch und für sich selbst, robust gegen alle interpretatorischen Mängel erhaben.
Das ist aber leider ein Irrtum. Musikstücke sind so zarte Geschöpfe, dass Interpretation alles zerstören können. Oder den Himmel öffnen kann.

Sicherlich wirkt solch eine Interpretation in der Fußgängerzone beeindruckend, vor allem, wenn man keinen Vergleich hat. Aber dann gibt man sich eben auch mit Mittelmaß zufrieden. Ob man das will - das muss wohl jeder selbst entscheiden.
 
Auch wenn das jetzt etwas OT wird.

Eine Musik berührt mich nur, wenn mir die Melodie, oder der Rhythmus zusagt. Sonst wird das nichts.


Da man die Melodie auf dem Video (trotz technischer Mängel) noch sehr gut erkenn kann (übertriebene Formulierung) geht mir da gefühlsmäßig nichts verloren. Aber dieses Stück ist mir eh viel zu Mainstream.
Ich mag es auch mehr, wenn der Funke erst nach mehrmaligem Wiederholen überspringt, solche Stücke sind in ihrer Tiefe wesentlich reifer, als diese "Blender".
 
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Von den Bäumen ist die Menschheit aber schon eine Weile runter. Und komischerweise jammert auch keiner über die "unnatürliche Schwierigkeit", mit dem Daumen auf dem Wischtelefon herumzutippen. Dabei ist das objektiv viel schwieriger als Akkorde zu greifen...
Wenn ich nur mit dem Daumen spielen würde, im Tempo einer Smartphone-Bedienung, wäre mir allenfalls noch die Melodie des A-Teils von „Für Elise“ möglich.

Ich hätte dann mal gerne einen Beweis dafür, dass das Tippen auf dem Smartphone zwischen „ü“ und „y“ viel schwieriger ist als das Greifen verschiedener Akkorde, sagen wir mal Bm7(b5) - E7(#9/b13) vor allem im Zusammenspiel mit den anderen Akkordtönen.
Auch beim Spiel von Tonleitern ist doch der Daumen der Finger, der wegen des Positionswechsels trainiert werden muss.
Und der 4. Finger erst, dessen Sehne ja am 3. Finger hängt, wie Schumann schmerzlich erfahren musste.
Nein, zum Klavierspielen sind die Finger leider ursprünglich nicht gemacht. Trotzdem gibt es natürlich Wege, sie zu trainieren, idealerweise verbunden mit einer guten Klangvorstellung.
 

Was war zuerst da, die Hand oder das Klavier?
 
@ Klavirus
Also mein erstes Klavier war vor meiner Hand da. Aber meinen Händen war das egal.
 
Der größte Teil eines Klaviers war ja quasi mal ein Baum.
 
Zurück zum Thema: Übetipps, einer fehlt noch, die Imagination, sprich die Art des "Angriffs" auf die Tasten mit Ärger, Wut, Zärtlichkeit usw. oder mit vorgestellten Bildern, Bewegungen z B. Chaos Bewegung fliegender Haare im Wirbelwind...dieser Tipp setzt natürlich schon die rein mechanische Bewältigung einer Phrase voraus.
Schön führt Katsaris in seinen Meisterklassen (in Japan hier) diese Herangehensweise vor

View: https://youtu.be/OIxiMaREH2U
 
kleiner Exkurs:
Natürlich sind sie das. Aber sie sind mir, und ich spreche nur von mir, zu einförmig im VERGLEICH mit der vielen anderen Klaviermusik. Moszkowski, Liszt, Chopin, Debussy-Etüden.
...ein formaler und harmonischer Vergleich der Etüden op.10 Nr.6 und op.25 Nr.5 von Chopin mit den Preludes Nr. 16 und 19 von Chopin widerspricht dir deutlich (schau sie dir an! ...nebenbei: die beiden Preludes könnten "Etüde" als Titel haben, die beiden Etüden könnten "Preludes" heißen) - und wenn du dann die drei berühmten Impromptus op.90 Nr.2-4 von Schubert mit den beiden Etüden formal und harmonisch vergleichst, wirst du ebenfalls was erstaunliches entdecken: die Impromptus sind ebenso "einförmig" wie die Etüden (wenn man es denn so nennen will) ---- das ist nun auch kein Wunder, denn der Zeitrahmen von solchen Kleinformen (Etüde, Prelude etc) reicht nicht aus für sinfonische Motiventwicklungsarbeit...
Nimmst du als weitere Vergleiche noch Mussorgskis Bydlo oder Tuileries hinzu, wirst du sehr ähnliches feststellen (und horribile dictu Kükenballet und Limoges haben geradezu Etüdencharakter) - und sie alle folgen einer einfachen aba-Struktur.
...so viel zur vermeintlichen Einförmigkeit von romantischen Kleinformen, Miniaturen.

Freilich gibt es einen Unterschied zwischen Etüdenzyklen und Zyklen wie Preludes, Bilder einer Ausstellung, Kreisleriana etc für den Hörer, der sie komplett anhört: bei den Etüden gibt es kaum Erholung (nur sehr wenig langsame, lyrische Abschnitte) und dafür fast permanent virtuoses Feuerwerk, bei den Zyklen gibt es mehr Abwechslung.

...übrigens @Tastimo ein Prelude namens Feuerwerk aus dem frühen 20. Jh. ist eigentlich nichts anderes als eine brillante Konzertetüde :-)

...und was die mus. Qualität betrifft: es gibt in allen Gattungen, vom Mini-Menuet bis zur großen Sonate gelungene und (freundlich gesagt) weniger gelungene Exemplare - sich mit den gelungenen zu befassen ist zumeist erfreulicher :-D

Fassen wir zusammen: eine Behauptung wie "Etüden sind allesamt keine echte gute Musik" ist ein deutliches Zeichen von eklatanter Eselei.
 
@rolf: Es gibt doch bestimmt auch Musik, die du meidest, oder? Wenn ja, welche?
klar gibt es das!
aber das beschränkt sich bei mir nicht auf irgendeine musikalische Gattung, sondern manche Stile mag ich nicht oder nur ausnahmsweise spielen - und ich komme nicht auf die Idee die Stile, die mir nicht gefallen, abzuwerten. Z.B. die immense Qualität der Klaviersachen von Bach ist mir nicht nur bestens bekannt, ich höre das auch gerne, aber selber spielen mag ich das kaum (nur ganz wenig)
 
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