Der Junge Pianist - Eine Klavierschule?

Ganz lieben Dank für diese konstruktive Meinung, damit kann ich etwas anfangen.

Bei Betrachtung der zum Teil überaus sarkastischen bis fast schon an Unverschämtheit grenzenden Kommentare könnte man meinen, dass das hier kein Treffpunkt ist für Menschen mit dem gleichen Hobby und der Freude an Musik, sondern vielmehr eine Plattform zum Frustabbau für traurige Gestalten :-)

Ja, an der Anaylse ist leider durchaus etwas dran.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich bei Deinem ersten Beitrag nicht sicher war, ob es ein Troll-Beitrag ist oder ernst gemeint war.
In den vergangenen Jahren haben leider häufiger Trolle ähnliche Threads gestartet mit potentiellen Reizwörtern wie "Fingerkraft" um dann sich an den entsprechenden Reaktionen zu erfreuen.
Als Antwortender steckt man dann in der Zwickmühle: Soll man helfen oder einen Troll füttern - keine ganz leichte Entscheidung.
 
Ja, ich bin frustriert. Das ist richtig. Aber nicht wegen meines Lebens - das ist völlig OK und macht Spaß. Sondern weil es so viele KKL gibt und so viele Leute (wie Dich), die darauf reinfallen. Es macht mich irgendwie immer ganz kirre, wenn ich merke, wie wenig ich gegen bestimmte Zustände in der Welt ausrichten kann.
Das mit den KKL ist des Pudels Kern: denkst Du nicht auch, dass wir alle vom Perfektionissmuss getrieben sind heutzutage? Den Online-Unterricht nehme ich, wie bereits erwähnt, gezwungenermaßen, und bin alles in allem ganz happy mit meinem Fortschritt. Ich glaube, es würde immer irgendwann eine Steigerung in Sachen KL Lehrer geben. Ich nehme das Hobby ernst, denn wie Du sagst, ist es nicht umsonst. Für mich ist der Weg das Ziel, und dieser Weg macht mir Freude. Es ist ein Privileg, jetzt mit 55 so ein wunderschönes Hobby pflegen zu dürfen. Ich werde das Spielniveau der Meisten von Euch nicht erreichen, aber hey, wen juckts? Es macht doch soviel Spaß 😊
 
Ich kenne auch Krentzlin aus langer Vorzeit. Aber nur, weil es alt ist, muss es nicht per se schlecht sein. Es kommt darauf an, wie die Stücke vermittelt werden. Ich habe in Erinnerung, dass sie ganz schön klangen.
Als Kind habe ich viele von Krentzlin leicht gesetzte Gassenhauer (Strauß, Millöcker, von Suppé, Zeller, ...) gespielt und es geliebt. Der erste (von drei) Bänden ist dermaßen zerfleddert... :-D. Gerade mal nachgeforscht, das kann man auch heute noch kaufen.

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... auf das man - gerade als Neuling - allerdings teilweise wohl auch gut verzichten kann ;-).
Als Antwortender steckt man dann in der Zwickmühle: Soll man helfen oder einen Troll füttern - keine ganz leichte Entscheidung.
Na ja. In einem Forum wie diesem prallen nun mal die unterschiedlichsten Lebenswelten und Kenntnisstände aufeinander, während Freundlichkeit, Respekt und Toleranz manchmal eher dünn gesät sind. (Und was sind grobe oder gar unverschämte Reaktionen dabei im Grunde anderes als selbst eben das: Trollposts.) Im Übrigen eine gute Faustregel, denke ich: Auf Dinge, die einem in irgendeiner Weise zu blöd/schräg/verdächtig sind, um darauf noch halbwegs sachlich und vernünftig zu reagieren, einfach nicht weiter eingehen. Spart Zeit und Nerven!
 
Ja, an der Anaylse ist leider durchaus etwas dran.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich bei Deinem ersten Beitrag nicht sicher war, ob es ein Troll-Beitrag ist oder ernst gemeint war.
In den vergangenen Jahren haben leider häufiger Trolle ähnliche Threads gestartet mit potentiellen Reizwörtern wie "Fingerkraft" um dann sich an den entsprechenden Reaktionen zu erfreuen.
Als Antwortender steckt man dann in der Zwickmühle: Soll man helfen oder einen Troll füttern - keine ganz leichte Entscheidung.
Das war mir absolut nicht bewusst, dass es so ein Reizthema ist. Als ich mit Anfang 20 die ersten Stunden nahm, hat mir mein erster KL verboten, jemals Hanon zu spielen 😊
Zugegebenermaßen bilde ich mir eine Ähnlichkeit zwischen Fingerkraft und Hanon ein (so im Youtube-Vergleich).
 
Ich finde sogar, dass sich Czerny zum Teil ganz hübsch anhört und das finde ich auch bei Burgmüller manchmal.
Bei Czerny steht immer die Musik als Ziel im Vordergrund. Z.B. seine 160 kurzen Übungen betrachten jeweils ein technisches Phänomen in konzentrierter Form, immer eingebunden in ein kleines Stück Musik. In jeder Hinsicht sehr sinnvoll, wenn man sich damit entspannt, nicht verbissen auseinandersetzt. Natürlich kann schlechter Unterricht ein Czerny-Trauma hervorrufen, aber das gilt ja für jede Musik.

Auch Burgmüller hat seinen wohlverdienten Platz im Klavierunterricht.
 
Ja, ich bin frustriert. Das ist richtig. Aber nicht wegen meines Lebens - das ist völlig OK und macht Spaß. Sondern weil es so viele KKL gibt und so viele Leute (wie Dich), die darauf reinfallen. Es macht mich irgendwie immer ganz kirre, wenn ich merke, wie wenig ich gegen bestimmte Zustände in der Welt ausrichten kann.
Wäre ein neues Thema - aber so geht es mir auch. Ich arbeite daran, darauf möglichst viel positiven Einfluss zu nehmen... ;-)
 
Ich kenne auch Krentzlin aus langer Vorzeit. Aber nur, weil es alt ist, muss es nicht per se schlecht sein. Es kommt darauf an, wie die Stücke vermittelt werden. Ich habe in Erinnerung, dass sie ganz schön klangen.
Und das gleiche gilt für Czerny. Wer die klassischen Recken spielen möchte, der ist gut beraten mit Czerny. Kommt man zur Romantik und später, dann sind Brahmsfingerübungen fantastisch, aber auch da ist es enorm wichtig, dass man eine gute Lehrperson hat, sonst bekommt man Armschmerzen...
Zum Thema online: Das kann sehr gut gehen, wenn auf beiden Seiten vernünftige Internetverbindungen bestehen sowie gescheite Mikros.
Vielen lieben Dank für Deinen echt hilfreichen und netten Kommentar. Du hast bei mir mit den klassischen Recken direkt ins Schwarze getroffen.
 

Wäre ein neues Thema - aber so geht es mir auch. Ich arbeite daran, darauf möglichst viel positiven Einfluss zu nehmen... ;-)
Und das tut ihr! In dem Forum hab ich schon viele Beiträge gelesen, die auf ganz unterschiedliche Weise hilfreich/augenöffnend sind. Das können recht konkrete Dinge sein (wie übt man xy), aber insbesondere hat es auch meine Wahrnehmung mehr auf den Klang meines Spiels gelegt und andere Sachen sind mir klar geworden, z.B. dass ich überhaupt keine Ahnung hab:003:
Aber im Ernst, ich glaube dass die trollartig-immer-gleichen-Fragen mehr auffallen, als wenn z.B. jemand mitliest und dann seine Schlüsse schließt - es irgendwo also doch was bringt.
 
Reine Kraftübungen oder Übungen für die Beweglichkeit braucht ein gesunder Mensch nicht. Sämtliche Fingerübungen haben ausschließlich Sinn, bringen Gewinn und Nutzen, wenn sie mit musikalischem Inhalt versehen, gespielt und gehört werden. Das gilt sogar für Hanon.
 
Reine Kraftübungen oder Übungen für die Beweglichkeit braucht ein gesunder Mensch nicht. Sämtliche Fingerübungen haben ausschließlich Sinn, bringen Gewinn und Nutzen, wenn sie mit musikalischem Inhalt versehen, gespielt und gehört werden. Das gilt sogar für Hanon.
Danke Dir. Ich muss das alles jetzt erst mal ein wenig sacken lassen 😀
 
Auch wenn ich mich mit dieser Frage jetzt bloß stelle: sind diese Übungen also als völlig sinnfrei für die Fingerbeweglichkeit im Allgemeinen zu bewerten?
Ja. Hat Stilblüte in Beitrag 34 bereits erläutert.

Es ist so, als würdest du alle Laute des Alphabets vorwärts und rückwärts sprechen. Oder nacheinander alle Zahlwörter, dann alle Personalpronomen, alle Artikel, alle Präpositionen usw. Immer wiederholt, jeden Tag. Dadurch lernt man auch kein Sprechen mit Sinngehalt.
 
Das war mir absolut nicht bewusst, dass es so ein Reizthema ist. Als ich mit Anfang 20 die ersten Stunden nahm, hat mir mein erster KL verboten, jemals Hanon zu spielen 😊
Zugegebenermaßen bilde ich mir eine Ähnlichkeit zwischen Fingerkraft und Hanon ein (so im Youtube-Vergleich).

Zunächst: Ich kenne diese Klavierschulen nicht, kann also nichts genaueres dazu sagen. Im Allgemeinen gibt es aber Anfängerunterricht, wo nur auf die Finger konzentriert wird und "alles andere" (Handgelenk, Arm, Schulter, ...) keine oder kaum eine Rolle spielt. Das führt dann dazu, dass mit der gelernten "Technik" etwas anspruchsvollere Werke nicht sinnvoll gespielt werden können und noch schlimmer, wenn dann die Finger, das Übernehmen sollen, was der Arm sonst übernimmt, kommt es schnell zu verkrampften Spiel, das auf Dauer auch eine Verletzungsgefahr darstellt.
Das ist aber nur ein Teil, was Anfängerunterricht abdecken muss. Guter Anfängerunterricht ist anspruchsvoll - ich traue mir das nicht zu. Unterricht für Fortgeschrittene tendenziell schon eher, auch wenn ich noch nie unterrichtet habe. Gelegentlich kommt es vor, dass mir etwas vorgespielt wird und ich ein wenig Feedback geben soll bzw. darf. Das ist dann aber kein Unterricht mit einer langfristigen Perspektive.
 
Mit Hanon assoziiere ich: Ich lerne gerade Brustschwimmen. Im Augenblick triniere ich isoliert den rechten Arm, nächste Woche ist das rechte Bein dran der Reihe. Ende des Jahres gibt's die erste Session im Wasser.

Grüße
Häretiker
 
früher ansetzen, nämlich in der Ausbildung der Instrumentallehrer.
Sehr gut, freut mich zu hören.

Dennoch werden wir auf ewige Zeiten mit schlechten Klavierlehrern leben müssen. Davon geht die Welt nicht unter. Es wird trotzdem immer wieder neue, perfekte Einspielungen vom WTK von neuen grandiosen Spielern geben.

Wir leben auch mit schlechten Ärzten, schlechten Kfz-Schlossern, schlechten Müllmännern und schlechten Diätassistentinnen. Die sind viel wichtiger als desinteressierte Klavierlehrer. Wenn ich aber zunächst jeden Arzt bis zum Beweis des Gegenteiles verdächtige, ein KD (Kackdoktor) zu sein, wird das Leben wenig freudvoll.

CW
 
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