Ist Zählen nicht mehr modern"

@chiarina
So wie ich @rolf verstanden habe, benutzt er das Wort Amsterdam nicht, um damit ein rhythmisches Muster darzustellen, sondern als eine 3 gleiche Bestandteile (Silben) beinhaltende Einheit, die den Zahlen Eins Und Zwei entspricht, sie aber eben besser zusammenhängend rüberbringt.
 
Ersteinmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich fühle mich ja fast ein wenig erschlagen
Hier im Forum nennen wir solch eine Klavierlehrerin gemeinhin eine "KKL".

Wechseln.

Davon abgesehen erscheint mir Deine Schilderung mindestens inkonsistent: Erst redest Du was von punktierter Viertel, dann kommt "Amsterdam" (das wären zwei Achtel und eine Viertel) und dann "taa titi" (das wären eine Viertel und zwei Achtel). Ja was denn nu?
So drastisch würde ich das jetzt vielleicht nicht gerade sagen. :007: Die beiden harmonieren sonst eigentlich ganz prima miteinander.
So, wie die Wörter gesprochen wurde, passten Aa_msterdam und taa _titi eigentlich ganz prima auf die Stelle. Das Problem war nur, dass vorher nicht geklärt wurde um welche Stelle es sich denn eigentlich handelt und mein Sohn somit überhaupt keinen Zusammenhang vom nachsprechen der Wörter zu den Noten gesehen hat.

Oh wei, ich kämpfe gerade mit der Zitatfunktion. Hoffentlich klappt das alles ...

Danke rolf für die ausführliche Antwort. Das hat etwas Licht ins Dunkel gebracht. Ich habe hier danach gefragt, weil Rhythmus bisher im Unterricht nie erarbeitet wurde. das lief immer über "Das machst du dann zu Hause mit Mama" Haben wir auch gemacht und hat auch immer gut geklappt. ich kannte bisher halt aus meinem Unterricht in Kindheit und Jugend nur das Auszählen und habe das dann auch so weitergegeben.
Punktierte Rhythmen waren jetzt nichts Neues und schon lange bekannt. Ob die Finger beim Vorspielen an der Stelle einfach gerade nicht so schnell wollten oder Sohnemann unkonzentriert war oder was auch immer weiß ich nicht. Die Bitte nochmal zu spieln und genau auf den Rhythmus zu achten hätte das Problem schnell gelöst. So kamen nur riesengroße Fragezeichen und der Zusammenhang war überhaupt nicht klar.

@Marlene: Mein Sohn ist 10 Jahre alt.
Ergänzend zu den bisherigen Anmerkungen: So, wie @mirandris den Unterrichtsausschnitt beschrieben hat, fehlt Transparenz, d.h. die Erklärung für den Schüler, warum er überhaupt Rhythmuswörter sprechen soll.

Rhythmuswörter halte ich zum Erlernen eines Rhythmus’ generell für besser als Zählen, um einen Rhythmus in seiner ganzen Gestalt zu erfahren, statt wie beim Zählen den Fokus auf Taktunterteilungen zu legen, wo sich der Rhythmus dann unterordnend zwischenfügen muss. Rhythmuswörter sind näher am musikalischen Gestalten als das Zählen, aber letztlich muss beides passieren, d.h. im Anschluss an das audiomotorische Erarbeiten eines bestimmten Rhythmus‘ muss das kognitive Verständnis für die Einbettung in den Takt erfolgen, was wiederum am besten über das Zählen funktioniert.

Ja, in diesem Fall war fehlende Transparenz tatsächlich das Problem. deshalb ist es mir ja auch so schwer gefallen nichts zu sagen. zumal die Fragezeichen hätten ganz schnell gelöst werden können. nach euren Beschreibungen leuchtet mir der Sinn der Rhythmussprache jetzt ein.

@ chiarina: Das Gefühl für Puls ist da. Wobei es ihm im Zusammenspiel, z.B Lehrerin begleite ihn wenn er Geige spielt auf dem Klavier leichter fällt über einen längeren Zeitraum konstant im Tempo zu bleiben. Aber Zusammenspiel ist ja leider gerade nicht möglich.. Der Rhythmus ist von der Geige schon lange bekannt .


Und ja, online Unterricht ist wohl für alle nicht wirklich befriedigend. Aber zur Zeit ja leider nicht zu ändern und besser als gar nichts. Wir arbeiten schon mit einem Mirkro und externen Boxen. Ändert aber leider nichts daran, dass die Ton- und Bildqualität, die bei uns ankommt leider unterirdisch ist.:020:

So, nochmal vielen Dank für die vielen Antworten und ich entschuldige mich , dass ich mit der Zitatfunktion offenbar auf Kriegsfuß stehe.
Liebe Grüße
mirandris
 
Mir ging es um etwas anderes: dein obiges Beispiel im von dir vorher erwähnten 4/4tel-Takt hat DAM auf der "zwei".
korrekt beobachtet:
Den Anhang 36565 betrachten
ohne Kommentar.png
und wie ich extra, was man hätte lesen können, bemerkt hatte ist ein silbentrennendes absprechen (so a la Grundschüler, die klatschend die Silbentrennung lernen) von dreisilbigen Wörtern nicht 100%ig richtig, was den Sprachrhythmus betrifft (muss ich das hervorkramend zitieren?) - aber drei Silben können einen dreiteiligen Notenwert klarmachen. So wie oben in dem doofen Notenbeispiel.

Nach meinem Verständnis ist dann "Am" eine punktierte Achtel und keine punktierte Viertel,
Ist "dein Verständnis" dann ungefähr das hier:
Den Anhang 36566 betrachten
chiarinas amsterdam.png
da ist AM ein punktiertes Achtel, bon ----- aber ich frage mich: gibt es eine Regel, nach der man Amsterdam nicht mit drei gleichlangen Silben sprechen soll, sondern das komplette dreisilbige Wort verzerren muss wie oben dargestellt? Spricht man Am-ster-dam als Marschrhythmus und Rü-be-zahl halt anders?

aber egal: ich erinnere spaßeshalber an meine prophetischen Gaben:
Bevor sich die geballte Forums-"Intelligenzija" nun am Ortsnamen AMSTERDAM aufhängt und beharkt
...q.e.d. ;-) :-D :drink:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso hat die KL eigentlich seit März konstant online unterrichtet? Warum hat sie im Sommer/Herbst nicht zeitweise in Präsenz unterrichtet?
 
Zeitgleich geht online generell nicht. Zumal bei den gängigen Videokonferenzlösungen Singen, Klatschen und Musik-Instrumente als Störgeräusch gelten und zugunsten der Sprachverständlichkeit erstmal rausgerechnet werden. Da darf man erstmal anständig Equipment anschaffen, inklusive Kamera und Mikrofon nebst passenden Stativen sowie ein Mischpult mit USB und dann noch fleißig an den Codec-Einstellungen des Computers schrauben. Eine Tontechniker-Ausbildung ist da sehr empfehlenswert und als Erwachsener kann man sich dann mit viel Disziplin guten Input holen. Vorausgesetzt man hat Unterricht bei einem Lehrer, der technisch ebenso gut ausgerüstet ist. Das kostet dann aber im Schnitt mal so um die 150 € pro Unterrichtsstunde. Sonst hat man nämlich einen CKL: eine Corona-Kack-Lehrer, der nur sein Handy nimmt.
Da hast du schon recht und dazu kommt noch, dass die Internetverbindung auf beiden Seiten die ganze Zeit sehr gut funktionieren muss/müsste
Mein Fazit: Online-Unterricht ist für Kinder nicht geeignet. Peng. Aus.
Die Alternative dazu ist dann 3 Monate lang kein Unterricht. Ist das besser für die Schüler und die Lehrer? Eindeutig nein

Das ist wie nur to go anbieten für die Restaurants: Besser als nix bzw pleite gehen bzw nichts oder falsche Sachen lernen

Beides funktioniert, wenn auch nur 20 oder 70 %ig und ist total anstrengend

Die Politiker lassen uns ja keine andere Wahl...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieso hat die KL eigentlich seit März konstant online unterrichtet? Warum hat sie im Sommer/Herbst nicht zeitweise in Präsenz unterrichtet?
Direkt nach den Sommerferien hatte 2 mal vor Ort Unterricht. dann kamen div. Quarantänefälle bei ihren Schülern und das war ihr dann zu heikel und sie hat wieder auf Onlineunterricht umgestellt.
 
Ich sehe schon, es bahnt sich nach längerer Zeit mal wieder in der UFG eine Fortsetzung in Form eines Scharmützels zwischen @chiarina und @rolf an:-D.
 
@pianochris66 wegen eines drogenverseuchten Kaffs in den verlotterten niederländischen Niederungen?
 
Ach herrlich. Hier wird über dicke Eier geschmunzelt und darüber welche Silben für welchen Rhythmus. Es ist vollkommen wurscht? Ob ich Amsterdam oder Rübezahl oder Tetranol triolisch, oder punktiert vormache. Man muss nicht alles zum Dogma machen.

Übrigens sammelt man bei prä-pubertären mit dicken Eiern und Gänseschwänzen (un)heimlich Pluspunkte und steigt auf der Buddy Skala.

Aus kuschelpädagogischen doppeldeutige Sprachriffe ungelenk zu umschiffen ist mitunter eklatant unauthentisch und somit eindeutig auffälliger als es mit einem "ja ich weiß" stumm zu übergehen.

Aber schön wie sehr die Scholasten an ihren Tikitakas und Panama, Ananas, Kubas hängen. Überall heilige Grale.

Und "Amsterdam" überfordert natürlich NUR, weil es ein willkürlich herbeigezaubertes Werkzeug für eine nicht mal bekannte Problematik war. Sehr lebenswirklichkeitsnah, Amsterdam war mir als 7 Jähriger sofort ein Begriff. Selbstredend. Hier, was kannte ich besser als meine Westentasche, dieses Amsterdam pf... Läuft!

Kennt hier einer die Doppelzungenübung für Trompeter/Bläser (die allenfalls vorpubertär witzig ist und didaktisch völlig unnütz)?

Aber allein die Tatsache, dass sich das sich JEDES Thema an Kleinigkeiten aufhängt ist symptomatisch. Statt den anderen verstehen zu wollen stellt man sich dumm und präzis und stur und weiß es besser, zu wessen Last?

Ich halte es wie Rolf im obigen Beispiel und es ist mir herzlich egal mit welchem Wort das Problem letztlich gelöst wird. Je nachdem auf was der Schüler anspricht. Nachher muss er mir eh noch ein Dutzend anderer Wörter die möglich wären um die Ohren hauen.
 

Ich konnte das Sprechmodell auch sofort nachvollziehen
Das mag ja sein, aber als Lehrer den Bezug zum Stück zum Rhythmus nicht zu erläutern ist doch das Problem.
Wobei solche geschriebenen Erinnerungen gelegentlich auch etwas verkürzt ausfallen. Ein wirkliches Urteil über die Lehrerin würde ich auf dieser doch recht schmalen Basis (dazu 'schreibenlesen' [Hörensagen ist es ja nicht]) noch nicht fällen.
 
Mein Fazit: Online-Unterricht ist für Kinder nicht geeignet. Peng. Aus.

Sehe ich ganz anders. Gerade die jüngeren Kinder hocken jetzt schon wieder 2 Monate!! ohne andere soziale Kontrolle als die der Eltern zu Hause. (Und die Eltern sind meistens entweder mit Homeoffice und/oder ihren eigenen Existänzängsten ausreichend gefordert)
Die Hausaufgaben werden in Schule abgegeben und es kommt noch nicht Mal ein Feedback, ob es denn in Ordnung war. Nur ein Stapel neuer Zettel für die nächste Woche. Denn: für "Online" sind die ersten Grundschuljahre nicht geeignet.
Der Instrumentalunterricht ist das einzige!! was im letzten Jahr wie gewohnt stattgefunden hat. Jemand Fremdes, der ins Kinderzimmer schaut (uups, ich muss aufräumen), der die Stärken und Schwächen kennt und wie gewohnt Leistung abfordert, aber auch lobt, wenns geklappt hat. (Oder auch: Einfach nur Interesse zeigt)
Klar, es ist inhaltlich nicht zu vergleichen, mit Präsenzunterricht, aber wenn sich der Lehrer Mühe gibt und nicht auf dem Standpunkt bleibt: "Online geht eh nichts und wir langweilen uns jetzt hier 45 Minuten" dann kann das für beide Seiten eine schöne Erfahrung sein. (Jedenfalls eine bessere, als im stumpfen Alltagsgrau zu verschwinden)
 
Sehe ich ganz anders. Gerade die jüngeren Kinder hocken jetzt schon wieder 2 Monate!! ohne andere soziale Kontrolle als die der Eltern zu Hause. (Und die Eltern sind meistens entweder mit Homeoffice und/oder ihren eigenen Existänzängsten ausreichend gefordert)
Die Hausaufgaben werden in Schule abgegeben und es kommt noch nicht Mal ein Feedback, ob es denn in Ordnung war. Nur ein Stapel neuer Zettel für die nächste Woche. Denn: für "Online" sind die ersten Grundschuljahre nicht geeignet.
Der Instrumentalunterricht ist das einzige!! was im letzten Jahr wie gewohnt stattgefunden hat. Jemand Fremdes, der ins Kinderzimmer schaut (uups, ich muss aufräumen), der die Stärken und Schwächen kennt und wie gewohnt Leistung abfordert, aber auch lobt, wenns geklappt hat. (Oder auch: Einfach nur Interesse zeigt)
Klar, es ist inhaltlich nicht zu vergleichen, mit Präsenzunterricht, aber wenn sich der Lehrer Mühe gibt und nicht auf dem Standpunkt bleibt: "Online geht eh nichts und wir langweilen uns jetzt hier 45 Minuten" dann kann das für beide Seiten eine schöne Erfahrung sein. (Jedenfalls eine bessere, als im stumpfen Alltagsgrau zu verschwinden)
Da schließe ich mich komplett an. Online ist zwar lange nicht so schön, wie in Präsenz, aber es ist eines der wenigen Hightights in der woche im Moment. Zumal die Beschreibung des Unterrichts in der Schule es sehr genau trifft. Es werden Zettel abgearbeitet, die doch niemand in der Schule kontrolliert, geschweige denn irgendeine Rückmeldung gibt.
 
Sehe ich ganz anders. Gerade die jüngeren Kinder hocken jetzt schon wieder 2 Monate!! ohne andere soziale Kontrolle als die der Eltern zu Hause. (Und die Eltern sind meistens entweder mit Homeoffice und/oder ihren eigenen Existänzängsten ausreichend gefordert)
Die Hausaufgaben werden in Schule abgegeben und es kommt noch nicht Mal ein Feedback, ob es denn in Ordnung war. Nur ein Stapel neuer Zettel für die nächste Woche. Denn: für "Online" sind die ersten Grundschuljahre nicht geeignet.
Du läßt den Online-Musik-Unterricht nicht besser aussehen, indem du noch schlechtere Beispiele anführst. (Die dafür deutlich weniger kosten.) Ein hervorragendes Produkt muß sich für sich allein behaupten können.
 
@FünfTon
Verstehe ich nicht.
 
@Hekse
Du musst es vor dem Hintergrund dessen sehen, dass Fünfton seinen Unterricht beendet hat, weil die online Option für seine Ansprüche nicht ausreichend ist. Ich habe auch paar (sehr fortgeschrittene) Schüler, mit denen es jetzt keinen Sinn machen würde, weil die feine Klangarbeit so nicht möglich ist und andere Sachen höchstens nebenbei besprochen werden.
Aber für die Anfänger bis mittlere Fortgeschrittene ist ein solcher Unterricht mit allen seinen Abstrichen immer noch tausend Mal besser als alleine herumdümpeln oder ganz aufzuhören!
 
@Musikanna
Ah, OK! Danke, das ist verständlich!

Mich hat der Hinweis auf die deutlich schlechteren, kostengünstigeren Beispiele gewundert.
 

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