Achtung: langer Beitrag (aber keine Eile, es hat Zeit!)
Ich habe die Sonate op. 7 gespielt.
Das trifft sich gut, da die beiden Werke wohl in derselben Schaffensperiode entstanden sind.
Zunächst wäre die Frage, ob es für Schulhoff typisch ist, in Sequenzen oder bei Wiederholungen Motive harmonisch oder melodisch zu variieren? Wie es mir scheint, eher nicht – jedenfalls in der Suite ist er sehr konsequent und wiederholt sich meistens genau. (Es sind unheimlich viele Wiederholungen und ausnotierte da capo.)
Viele Stellen, wo es dann nur mal eine Note Unterschied macht und nicht einmal sinnvoll klingt, führe ich daher auf mangelhaften Druck zurück.
Aber es gibt auch Stellen, bei denen mehr Material verändert wird, wie diese hier (T. 36-41):
In Takten 37 und 39 sind auf ZZ 3 unterschiedliche Harmonien, aber auch die Violinstimme hat verschiedene Bögen. Zufall? Beides ein Versehen? Ich denke, nein. Die zweite Stelle könnte mehr auftaktig gedacht werden, dann wäre der 7verm. eine willkommene Abwechslung. Das Duo Zenaty/Hala spielt, glaube ich, beide Akkorde vermindert (müsste nochmals reinhören, hatte es bis jetzt nur ein Mal und wenig darauf geachtet). Ich tendiere zu unterschiedlichen.
Oder oben, im T. 25 müsste eigentlich in der RH die letzte Oktave „g“ heißen. So spielen es auch die beiden. Als Terz der Harmonie klingt es strahlender. Mit „f“ ist allerdings der Sprung und damit die Spannung größer (und die Melodik nicht so erwartbar). Die Violine spielt ja auch nicht gleiches. Ich weiß nicht. Kann mich für beide Varianten begeistern
.
Ich habe noch drei Stellen, mache dafür demnächst jeweils einen neuen Beitrag auf.
@all
Nicht nur Mick ist angesprochen – vielleicht hat sich der eine oder andere mit Schulhoffs Musik befasst, alle Meinungen willkommen!