Ich mache noch mal einen Versuch, zum Thema zurückzukommen,
@123sonne
Wie schon von anderen gesagt, kannst Du es ja erstmal ruhig der Klavierlehrerin überlassen, sich um das Klavierspiel Deines Sohnes zu kümmern und Dich, was das Klavierüben angeht, darauf beschränken darauf zu achten, dass er möglichst regelmäßig übt und auch das übt, was er im Unterricht aufbekommt.
Du kannst aber viel dafür tun, dass Dein Sohn nachhaltiges Interesse an der Musik entwickelt, indem Du ihm die Gelegenheit gibst, neben den Stücken, die er im Klavierunterricht lernt, möglichst viel gute Musik zu hören und neues kennenzulernen. Und zwar nicht nur Klaviermusik, sondern auch Orchestermusik, andere Instrumente und Gesang. Um gut Musik zu machen, braucht man ja nicht nur Klaviertechnik sondern sollte ein möglichst umfassendes Musikverständnis haben und ein Gefühl für die „Sprache“ der Musik verschiedenster Stilrichtungen entwickeln. Je mehr man hört und zu lieben lernt, umso besser wird das eigene Musizieren.
Das folgende sind nur Beispiele, selbstverständlich meine ich nicht, dass man die gesamte Zeit des Kindes mit Bildungsmaßnahmen verplanen sollte! Das sind nur Anregungen, nichts davon sollte einem Kind gegen seinen Willen aufgezwungen werden. Ich bin überzeugt, dass das nichts bringen würde.
Du kannst z.B. mit ihm gemeinsam zuhause oder unterwegs Musik hören, und mit ihm darüber sprechen, warum Euch etwas gefällt oder warum nicht oder welche Charakteristika die verschiedenen Stücke und verschiedenen Instrumente haben.
Ihr könnt in spezielle Kinderkonzerte oder Opernaufführungen für Kinder gehen – so etwas wird mittlerweile in vielen Städten mit Opernhäusern oder Orchestern angeboten. In ein paar Jahren (vielleicht ab 12?) kann er dann auch mit in ein „richtiges“ Konzert gehen – es ist sicher lehrreich und motivierend für ihn, einen richtigen Pianisten im Konzert zu erleben.
Eine weiteres bewährtes Mittel das Interesse am Musikmachen auch bis in die Pubertät und darüber hinaus wachzuhalten ist das gemeinsame Musizieren mit anderen. Zum Beispiel könntest Du anregen, dass er öfter (vielleicht mit einem anderen Schüler der Klavierlehrerin) vierhändig spielt. Oder mit anderen Schülern Eurer Musikschule Kammermusik macht (natürlich nur, wenn ihn das interessiert...).
Mit 10 Jahren kann man Kinder in der Regel auch noch fürs Singen begeistern. Sing doch öfter mal was mit ihm zusammen. Oder noch besser: vielleicht hat er Lust und die Möglichkeit, in einem guten Kinderchor mitzumachen.