Die Kritik an meiner Auflistung a-b-c (die ja nicht im Sinne einer vollständigen "Methode" gemeint ist) kommt, so wie ich es verstehe, deshalb zustande, weil einige hier denken, ich sei überzeugt, man müsse "einfach nur" a oder b oder c oder eine Kombination der drei machen, und dann komme man schon zum Erfolg.
Dies ist natürlich nicht so, aber es ist ja hier sehr beliebt, den anderen für blöder zu halten und darzustellen als er ist :D
Es sind lediglich 3 grundsätzlich mögliche Arten, die Noten-Vorgabe zu vereinfachen. Ich kann ja Vereinfachung vornehmen, indem ich Tempo reduziere, Noten auslasse (oder auch verändere) oder Abschnitte verkleinere. Wenn jemandem noch was einfällt, darf er das gerne nennen. (Klar, Verstehen des Stücks, des Zusammenhangs und der musikalischen und bewegungsmäßigen Elemente ist auch eine sehr wichtige übergeordnete Art der Vereinfachung.)
Selbstverständlich ist das mit den Bewegungsmustern äußerst wichtig. Dennoch, Mick, wirst Du einräumen müssen, daß natürlich a oder b oder c in irgendeiner Weise zum Tragen kommen, wenn die neuen Bewegungsmuster einstudiert werden.
Mick sagt: Langsamspielen nein, weil man Bewegungsmuster einübt, die nicht zweckmäßig zum schnellen Spiel sind, und somit nicht zum Erfolg führen.
Kurze Abschnitte auch nein.
Also bleibt logischerweise nur übrig, "meinen" Punkt a) anzuwenden, also das zu Spielende erstmal in einer für das jeweilige Stück passenden Weise auszudünnen, und zwar so, daß die entscheidenden Bewegungselemente, die für das für das schnelle Spiel unabdingbar sind, schon vorhanden sind, und die übrigen Töne, wenn man den grundsätzlichen Bewegungsablauf drin hat, dann später eingefügt werden. Denn das ganze Stück (oder einen längeren Abschnitt) schon mit allen Tönen und im richtigen Tempo spielen geht ja noch nicht, sonst müßte man es ja nicht groß üben.
Das heißt, es existiert überhaupt kein Widerspruch zwischen Eurer Feststellung bzgl. der Bewegungen und meinem a-b-c. Man kann lediglich sagen, daß im Falle der Chopin-Etüden und anderer Stücke, die bewegungsmäßig spezielle Herausforderungen bieten, von den dreien a) die einzig zweckmäßige Vereinfachungsmethode ist, und man kann sich sehr gerne drüber streiten, ob es überhaupt allzu viele Fälle gibt, in denen b) und c) die Mittel der Wahl sind.
LG,
Hasenbein