Frage zum alter von einem Ad. Knöchel Klavier

H

HenselJpg

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Moin,


Ich habe vor ein paar Wochen ein Klavier der Marke Ad. Knöchel Berlin geschenkt bekommen . Im Internet kann ich absolut Garnichts über das Alter und über den Hersteller finden. Nun zu meiner Frage,

Hatte die Firma damals gute Instrumente Hergestellt und wie alt könnte das Klavier sein ? (es hat die Seriennummer 6981)

PS: Ich hab ein F im Titel vergessen........
 
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Hallo HenselJpg,

Die Firma Ad. Knöchel hatte ihren Sitz in Berlin, Friedrichsstrasse 130.
Sie wurde 1876 gegründet. Bis 1905 bauten sie 6.946 Klaviere. 1909 gab es die Firma noch in der Chaussestrasse 5. 1929 endet jegliche Eintragung.

Wie gut die Klaviere waren kann ich Dir nicht sagen. Es kommt aber bei über hundert jährigen Klavieren in erster Linie auf den Erhaltungszustand an. Vielleicht hast Du Bilder, die Du hier posten kannst.

LG
Michael
 
Danke für die Schnelle Antwort,

Das Klavier hat leider wegen seines alters ein paar Risse im Resonanzboden die horizontal verlaufen aber keine Störgeräusche Verursachen. Die Filz hämmer verlaufen alle Gleichmäßig. Man sieht auch das dort ein paar Neue Saiten eingebaut worden sind. Das Klavier hat Äußerlich Wurzelholz und am Tastendeckel Steht groß Drauf Ad. Knöchel, Berlin unten drunter steht noch Goldene Medaille Amsterdam 1883. Das Klavier hat 88 Tasten und die meisten haben einen weißen ( keinen vergilbten ) Elfenbeinbelag.


( Die andere Datei war zu groß um es als Anhang zu nehmen http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-df-jpg.html)
 

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Prima, HenselJpg

Die Bilder sehen gut aus. Natürlich sind ein paar Sachen zu machen, aber im großen und ganzen dürfte sich das rentieren. Für ein geschenktes Klavier - Toll!

Spielst Du Klavier?

LG
Michael
 
Ja, ich spiel seit 2 Jahren Klavier :) Hauptsächlich Ragtimes wie Der "Maple Leaf Rag" oder "The Strenuous Life".

Und danke für die Infos =)
 
Knöchel... klein aber fein

Hallo HenselJpg, hallo Michael / klaviermacher,

von Knöchel kenne ich inzwischen fünf Klaviere, Flügel leider noch nicht. Ich besitze auch selbst eines, leider noch im defekten und sehr bearbeitungsbedürftigen Zustand.

Was ich kennengelernt habe, ist überaus beachtenswert. Offenbar war Adolf Knöchel ein ambitionierter Avantgarde-Fabrikant, der auf tolle Klangqualität setzte und dabei auch manche inzwischen üblich gewordene Prinzipien nicht mitmachte. So haben beispielsweise alle mir bekannten Knöchel-Klaviere einen Resonanzboden mit horizontal ausgerichteter Faserrichtung. Man wird sich was dabei gedacht haben. Ich hab angesichts der mir bekannten Ergebnisse auch schon darüber nachgedacht, ob Horizontal-Böden nicht womöglich eine kluge Wahl sind. Immerhin hatte ja auch Ibach dieses Prinzip lange gebaut.

Knöchel hat auch sehr lange, bis weit in die 20er Jahre hinein, sowohl Unter- als auch Oberdämpferklaviere gebaut. Mein eigenes ist ein Unterdämpfer von ca. 1895 (geschätzt), mit einer raffinierten mechanischen Spezialkonstruktion, über die ich noch berichten werde. Und mit 88 Tasten. Ich kenne aber auch eines mit 85 Tasten und einer Lexow-Oberdämpfermechanik, auf der ein Grand-Prix-Hinweis von 1927 prangt.

Für weitere Fragen halte ich mich bereit und werde selbst auch noch mit Bildmaterial kommen.

Gruß
Martin
PianoCandle


... und aus Krach wird Klang
 
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Stimmts?

Noch ein Nachtrag.
Dein Klavier, HenselJpg, sieht mir nach dem 88-Tasten-Modell mit ca. 128 cm Höhe aus. Dieses Klavier wird im optimierten Zustand traumhaft gut.
Bei dem Exemplar dieser Sorte, das ich überarbeitet habe, gab es ein paar Auffälligkeiten:
Die Mechanik ist supersolide mit vier Stützen und Bolzen befestigt. Konstruktiv hatte die Mechanik bei Steinway Maß genommen: Hämmer und Dämpfer wurden mit den berühmt-berüchtigten Doppelkapseln montiert.
Der Klang ist, wie gesagt, staunenswert... aber dann gab es mitunter bedenkliche Nebengeräusche: Sie rührten von Verleimungsmängeln am Resonanzboden her. Da muss man also drauf achten.

Summa summarum bis jetzt:
Meines Erachtens gute Aussichten auf ein richtig schönes Schätzchen.
Möglicherweise ist etwas Geduld und der eine oder andere Euro erforderlich.

Gruß
Martin
PianoCandle


..................... Klang
 
Hallo PianoCandle,

Danke für die Inforamtionen :)

Hab hier noch ein paar Bilder:

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-cl-jpg.html

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-dg-jpg.html

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-dh-jpg.html

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-di-jpg.html

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-dj-jpg.html

http://www.bilder-hochladen.net/files/4rm2-dk-jpg.html


Wie man bei den Bildern erkennen kann sind leider ein paar kleinere Risse im Resonanzboden zu sehen die aber keine Nebengeräusche verursachen. Auch im Bass Bereich ist ein Riss im Stimmstock. Die Töne sind aber nicht verstimmt.
Ich hab noch ne kleine Frage, warum steht da das mit der Goldenen Medaille in Amsterdam auf dem Tastendeckel?
 
Wie man bei den Bildern erkennen kann sind leider ein paar kleinere Risse im Resonanzboden zu sehen die aber keine Nebengeräusche verursachen. Auch im Bass Bereich ist ein Riss im Stimmstock. Die Töne sind aber nicht verstimmt.
Ich hab noch ne kleine Frage, warum steht da das mit der Goldenen Medaille in Amsterdam auf dem Tastendeckel?

Herr Knöchel wird 1883 bei einer Ausstellung in Amsterdam wohl eine Goldmedaille für eines oder mehrere seiner Produkte bekommen haben. Derlei Referenzen stellen nahezu alle Produzenten gern auf ihren nachfolgenden Produkten zur Schau.

Die Risse im Resonanzboden sehen vordergründig nicht sehr kritisch aus. Den Stimmstock muss man möglichst genau inspizieren. Und wie gesagt, generell sollte man bei Knöchel alle Verleimungen sorgfältig im Auge haben.

Gruß
Martin
PianoCandle
 
Die Risse im Resonanzboden sehen vordergründig nicht sehr kritisch aus. Den Stimmstock muss man möglichst genau inspizieren. Und wie gesagt, generell sollte man bei Knöchel alle Verleimungen sorgfältig im Auge haben.

Gruß
Martin
PianoCandle

Hallo Martin,

Schön, dass Du die Klaviere kennst. Mir ist in Österreich noch keines begegnet. Also die Knöchelverbindungen (Insiderjoke) sind zu beachten. HenselJpg, Verleimungen sorgfältig im Auge haben bedeutet im Klartext, in den Wintermonaten penibel auf die Luftfeuchtigkeit zu achten.

LG
Michael
 
Das Klavier steht im EG und dort ist es immer 18°C und dort hat es auch immer 60% Luftfeuchtigkeit. Im Winter wird dort sogar nie geheizt und wenn so das 18°C sind wegen dem Klavier.

Was mir noch aufgefallen ist das Hinterm Klavier da wo man genau den Resonanzboden sieht schon die Risse im Resonanzboden abgedichtet wurden. Ist das etwas gutes oder eher schlechtes?

MfG HenselJPG
 

Hallo HenselJpg,

Ok, der Standort dürfte gut sein. Solange das Klavier gut klingt und nicht bröselnde Nebengeräusche fabriziert würde ich am Resonanzboden nichts weiter unternehmen.

LG
Michael
 
Knöchel 6592

Hallo.

Hier fange ich nun, wie versprochen, an, ein paar Bilder von Knöchel-Klavieren beizusteuern. Dies hier ist das erwähnte Exemplar, das dem deinen, HenselJpg, weitgehend baugleich sein dürfte. Der Nummer nach ist es etwas älter.

Gruß
Martin
PianoCandle


... Klang: Nicht jeder Stein kann einen Knöchel ersetzen :p
 

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Hallo HenselJpg,

Die Firma Ad. Knöchel hatte ihren Sitz in Berlin, Friedrichsstrasse 130.
Sie wurde 1876 gegründet. Bis 1905 bauten sie 6.946 Klaviere. 1909 gab es die Firma noch in der Chaussestrasse 5. 1929 endet jegliche Eintragung.

Wie gut die Klaviere waren kann ich Dir nicht sagen. Es kommt aber bei über hundert jährigen Klavieren in erster Linie auf den Erhaltungszustand an. Vielleicht hast Du Bilder, die Du hier posten kannst.

LG
Michael
Ich habe einen Flügel von 1930 gefunden von der Marke mit Papieren, auf denen es bestätigt wurde, dass er als Sonderanfertigung geschaffen wurde in 1930.

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Es ist optimistisch auf 5 Jahre alte Beiträge zu antworten. Leider ist derjenige Klavierbauer auf den antwortest leider verstorben.
 

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