Wie spielt man forte ohne "reinzuhauen""

Vielen Dank für die guten Tipps. Ich habe jetzt verschiedenes ausprobiert und wenn ich es so mache, wie Stilblüte geschrieben hat, gefällt mir das Ergebnis am besten. Allerdings muss ich mich sehr darauf konzentrieren wirklich locker zu bleiben, sonst verfalle ich sofort wieder in die "alte" Bewegung.

Wenn man dann noch intonieren will (also einen bestimmten Ton des Akkordes lauter oder leiser als die anderen spielen), wird es noch komplizierter.

Das habe ich dann als nächstes ausprobiert, weil die Melodie in den jeweils oberen Tönen der Akkorde verläuft und ich die ein wenig hervorheben wollte. Das kriege ich allerdings gar nicht hin. Ich denke ich werde mich erst mal auf die Lockerheit konzentrieren.

@Haydnspass Danke für den netten Zuspruch:)
 
Armgewicht

Ich denke ja, daß das mit einfach und schwer garnichts zu tun hat.

Wenn man leise spielen kann, dann ist das nämlich auch überhaupt nicht "schwer". Aber viele können's halt nicht, weil's ihnen niemand beigebracht hat. Und es macht halt viel mehr Eindruck auf die Leute, wenn einer laut und schnell spielt :cool:

Das war doch eher ein Bonmot, was die Studenten zum NAchdenken anregen sollte, denn die sind doch meistens der Überzeugung, dass fast jeder leise spielen kann und richtig laut und schnell spielen, unheimlich schwer ist, weshalb sie das auch am meisten üben.

und das sie oft total falsch, nämlich mit viel zu Nachdruck, wobei viele Muskeln viel unnütze Arbeit leisten. Da auch talentierte Kinder schon richtig laut spielen können, scheint man ja keine grossen Körpeekräfte dazu zu benötigen. Diese Bemerkung soo also davon abhalten, viel sinnloses training zu veranstalten, sondern sich der usik zu widmen und eher darauf zu achten, wo man Kraft einsparen kann. Beim Auftreffen auf den Tastenboden ist nur noch die Kraft beizubehalten, die ausreicht, um die Dämpfer oben zu halten, wenn der Ton weiter klingen soll - auch der Vergleich mit einem Karateschlag sei gestattet. Der den Stoss ausführt ist ca. 1/10 sec. nach dem einschlag im Ziel völlig entspannt.

Im täglichen Leben achten wir sehr auf ökonomische Bewegungen, beim Klavierspiel tun die meisten zu viel des Guten. Wenn wir einen Gegenstand ergreifen, wenden wir oft nur soviel Griffkraft an, dass er uns gerade nicht aus der Hand gleitet. In diesem sinne war dieses Zitat meines Professors gemeint.

Gerade beim forte spielen muss die Leichtigkeit erhalten bleiben.
Auch bei Pianisten gibt es durchaus Unterschiede. MAnche scheinen am Klavier zu arbeiten wie die Berserker und bei wiederum Anderen kommt ein fast besseres Ergebnis heraus, obwohl sie viel entspannter wirken.

Mit sind die Letzteren die Lieberen.
 
Im täglichen Leben achten wir sehr auf ökonomische Bewegungen, beim Klavierspiel tun die meisten zu viel des Guten.

Darauf wollte ich ja gerade hinaus. Umso besser jemand Klavierspielt, umso weniger muß er sich anstrengen, umso leichter wird das Klavierspielen. Okay, manche Pianisten machen es sich - bewußt oder unbewußt - extra schwer, ich denke an Glenn Gould, Alfred Brendel, Claudio Arrau oder Tsimon Barto, 4 ganz unterschiedliche Pianisten mit ganz unterschiedlicher "Technik", aber eines haben sie gemeinsam: man spürt, daß Klavierspielen Schwerstarbeit ist. Andere Pianisten vermitteln mehr die Freude am Klavierspielen. Das sagt nichts über die Qualität des Pianisten aus, ist aber schon bemerkenswert, finde ich.
 
Das habe ich dann als nächstes ausprobiert, weil die Melodie in den jeweils oberen Tönen der Akkorde verläuft und ich die ein wenig hervorheben wollte. Das kriege ich allerdings gar nicht hin. Ich denke ich werde mich erst mal auf die Lockerheit konzentrieren.

Genau richtig, laß dir Zeit :)

Das sind grundlegende Dinge, die man nicht nur pro Stück sondern auch generell lernen muß. Im Laufe der Zeit wirst du Routine entwickeln und genauso selbstverständlich laut und leise spielen können wie ein Handwerker ohne nachzudenken das richtige Werkzeug greift.
 
von Guendola im Thread zum Online-Chang

Siehe z.B. die Frage "wie spiele ich forte" in diesem Forum. Soll der arme Junge so lange mit Gefühl da ran gehen, bis er durch Zufall darauf kommt oder wie soll er es lernen?

Danke für Deine Hilfe und Dein Mitleid, aber wieso bin ich denn ein armer Junge? (Mal abgesehen davon, dass ich ein "Mädchen" bin)

Können das denn alle außer mir von Anfang an richtig?
 
Können das denn alle außer mir von Anfang an richtig?

Du bist sicher nicht die einzige, die diese Schwierigkeiten hat. Mir geht es auch so, jedoch eher beim piano-Spielen. Ich finde es schwierig, herauszufinden, wieviel resp. wie genau ich die Taste drücken muss, dass ein Ton kommt, der aber piano oder gar pianissimo bleiben sollte (besonders mit der linken Hand). Ich glaube, wir brauchen hier einfach auch genug Geduld, das zu üben - es ist ja schliesslich auch am Klavier vermutlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.
 
Danke für Deine Hilfe und Dein Mitleid, aber wieso bin ich denn ein armer Junge? (Mal abgesehen davon, dass ich ein "Mädchen" bin)

Können das denn alle außer mir von Anfang an richtig?

Oha! Ich bitte um Entschuldigung!

Wegen "armer Junge": Ich mußte etwas übertreiben, damit es deutlich wird, daß man eben auch Technik lernen muß und das in diesem Bereich eben die Stärken von Changs Methoden liegen, wenn man sie richtig anwendet.

Und piano, forte etc. zu spielen - also "dynamisch" - muß jeder lernen. Ich glaube übrigens nicht, daß forte leichter ist als piano. Alles muß richtig dosiert werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das habe ich dann als nächstes ausprobiert, weil die Melodie in den jeweils oberen Tönen der Akkorde verläuft und ich die ein wenig hervorheben wollte. Das kriege ich allerdings gar nicht hin. Ich denke ich werde mich erst mal auf die Lockerheit konzentrieren.

Hallo Freme,

freut mich sehr, wenns jetzt besser geht ;)
Es gab mal einen ganz klasse Tipp hier im Forum, ich glaube, er stammt von Toccata. Hab leider keine Ahnung mehr, wo, der Inhalt war aber folgender:

Wenn du in einer Akkordfolge die Melodie (meistes ja den "obersten" Ton) hervorheben möchtest, stell dir mal vor, du fährst Ski.
Du verlagerst das Gewicht deines Körpers immer von einer Seite auf die andere.
Das gleiche versuchst du jetzt mit deiner Hand. Mache sie einfach beim spielen rechts schwerer, sozusagen rechtslastig.
So spielst du die Akkordfolge, und wirst merken, dass man die Melodie wunderbar hören kann.
Wenn du dich an das zunächst etwas merkwürdige Gefühl gewöhnt und es unter Kontrolle hast, kann man mit dieser "Technik" so einiges anfangen.

Gruß,
Stilblüte
 
Die Hand fallen zu lassen ist eigentlich falsch, weil dann bei einem C-Dur Akkord nicht alle drei Töne gleichzeit gespielt werden. Richtig ist den Griff vorher anzusetzen und dann das ganze Handgelenk runterzudrücken.


Hallo ubik,

als ich dieses Posting von dir das erste mal gelesen hab, dachte ich: was schreibt der da? Handgelenk runterdrücken? Was ist denn das für ein Blödsinn!

Nun, ich hab das heute mal ausprobiert, und ich war total überrascht! Das funktioniert unglaublich gut für piano und pianissimo-Akkorde! Die Lautstärke läßt sich viel genauer regulieren. Warum sagt man mir das erst jetzt?

Jetzt bin ich aber schon neugierig. Bei wem hast du diese Klavierspielmethode gelernt? Hast du eventuell noch mehr Tipps auf Lager? Zum Beispiel, wie man Terzentriller spielt? Haben mir schon viele Leute erklärt, aber keine dieser Erklärung hat mir wirklich weitergeholfen.

Viele Grüße
Haydnspaß
 
Hi zusammen,

komme gerade von meiner Klavierstunde. Meine Lehrerin war sehr zufrieden mit mir und jetzt habe ich gaaaanz viele Hausaufgaben auf.

Herzlichen Dank Euch allen für die guten Ratschläge.

LG
Gaby
 

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