Wie können Funktionen eines Klavierstücks bestimmt werden?

Und dann lässt irgendein perfide Komponist die mit Sehnsucht erwartete Tonika weg …. und Schwups, so ist das schöne heile Harmonieleben gestört. ;-) Der eine sagt da, ups ein unvollendeter Schluss …. ich sage und denke da gar nichts …. ich höre es innerlich.
 
Ahh, jetzt mach meine einfache Welt doch nicht wieder kompliziert. :angst::cry::-)
@Peter, hier bist du aus dem Schneider. Das Wort Mediante ist ja verwandt mit dem Begriff Medium aevum, zu deutsch Mittelalter. Und wie wir alle wissen, war das Mittelalter finster, vulgo schwarz. Da es in C-Dur allerdings keine schwarzen Tasten gibt, können dort auch keine Medianten sein.

Und es kommt noch besser: Wenn du zu deiner Domina gehst - welche Farbe trägt sie üblicherweise? Na? Richtig! Ohne den Beweis jetzt in voller Gänze zu erbringen (das schaffst du selbst!), ergibt sich daraus, dass es in C-Dur nicht nur keine Medianten, sondern auch keine Dominanten und Subdominanten gibt. Alles ist strahlend helle Tonika!
 
Ich sage einfach Ja, denn nebst der Theorie hat man auch die Ohren.
So ist es. Es ist wie beim Gedicht, eigentlich wird die beabsichtigte Wirkung des Gedichtes im Rezipienten frei gesetzt, unabhängig davon, ob er gerade das Oxymoron im Jambus benennen kann oder nicht....;-), das ist ja eben die Kunst. Gleiches gilt für Musik, ist sie ergreifend im Ergebnis, so führt sie von sich aus zur angemessenen Spielweise ( die Dominante drängt zur Auflösung in der Tonika, das evoziert das Tonmaterial , wenn ich es spiele höre).
 
So ist es. Es ist wie beim Gedicht, eigentlich wird die beabsichtigte Wirkung des Gedichtes im Rezipienten frei gesetzt, unabhängig davon, ob er gerade das Oxymoron im Jambus benennen kann oder nicht....;-), das ist ja eben die Kunst. Gleiches gilt für Musik, ist sie ergreifend im Ergebnis, so führt sie von sich aus zur angemessenen Spielweise ( die Dominante drängt zur Auflösung in der Tonika, das evoziert das Tonmaterial , wenn ich es spiele höre).
Das gilt - mit gewissen Einschränkungen - im Kleinteiligen. Aber wenn man sich über die Architektur eines größeren Werkes klar werden muss, um letztlich eine Dramaturgie dafür zu entwickeln, dann bringt das Vorgehen allein "nach Gefühl" selten ein stimmiges Ergebnis. Ohne eine auch intellektuelle Durchdringung wird niemand eine größere Sonate oder einen Zyklus überzeugend spielen können.
 
Nur nochmal zur funktionalen Bestimmung:

Ganz besonders, wenn man sich (spät-)romantische Sachen anschaut, sollte man nie vergessen, dass die Musik nicht geschrieben wurde, um als wunderbares funktionsharmonisches Analysebeispiel zu dienen, sondern umgekehrt die Funktionsharmonik dient als eine unvollkommene Schablone, die manches einzuordnen hilft. Wenn also etwas unverständlich erscheint, dann lieber mal exakt beschreiben, was da eigentlich vorliegt (oft kommt man dann doch drauf, was da abgeht). Niemals sollte man aber die Musik mit Gewalt in dieses Schema pressen. Das klingt vielleicht selbstverständlich, aber wer schon mal musikalische Analyse unterrichtet hat, weiß wie schnell diese grundfalsche Denkweise sich festsetzen kann.

lg marcus
 
So ist es, auch die Einsteins zweiter Relativitätstheorie lässt sich mit einfachen physikalischen Mittel (wie z.B. mit Newtonschen Gesetzen) nicht erklären.

Steckt aber dieselbe Idee dahinter: Physik soll in invariant sein in verschiedenen Inertialsystemen. Wir sehen zum Beispiel leicht, dass die Defintion der Kraft (F = m * a) invariant ist gegenüber beliebigen Galilei-Transformationen.

Diese Idee dahinter ist also etwas, dass man mitnehmen kann, wenn man Relativitätstheorie erforscht.

Da stelle ich provokant die Frage, kann man das Stück trotzdem gut spielen .... auch wenn man es nicht harmonisch verstanden hat? Ich sage einfach Ja, denn nebst der Theorie hat man auch die Ohren.

Was auch immer Dir nicht im Weg steht und Dich weiter bringt. Leider kenne ich genug Leute, die nicht sehen, wie sehr sie sich selbst im Weg stehen mit Beharren auf dem einen (Theorie über alles!) oder anderen (Ich habe Ohren!) Extrem.

Optimal für mich(!) ist, wenn ich weiß, was da passiert und auch höre, was da passiert. YMMV.

Grüße
Häretiker
 
Aber, aber *unsicherstotter* was ist denn z.B. mit e-moll (in C-Dur)? Das ist doch so eine verf*ckte Mediante, ganz in weiß. Das habe ich doch erst kürzlich so gelernt, verdammt!
Neienn!!! Peter, das ist die ganz normale III und höchstens noch die fiese Schwester Deiner Domina, hab keine Angst, die weiß überhaupt nicht, daß sie auch Mediante ist. Red´ ihr das bloß nicht ein:puh:
 

@Peter, hier bist du aus dem Schneider. Das Wort Mediante ist ja verwandt mit dem Begriff Medium aevum, zu deutsch Mittelalter. Und wie wir alle wissen, war das Mittelalter finster, vulgo schwarz. Da es in C-Dur allerdings keine schwarzen Tasten gibt, können dort auch keine Medianten sein.

Und es kommt noch besser: Wenn du zu deiner Domina gehst - welche Farbe trägt sie üblicherweise? Na? Richtig! Ohne den Beweis jetzt in voller Gänze zu erbringen (das schaffst du selbst!), ergibt sich daraus, dass es in C-Dur nicht nur keine Medianten, sondern auch keine Dominanten und Subdominanten gibt. Alles ist strahlend helle Tonika!

Herrlich! :lol::blume:Biersmiley

Und Peters Antwort auch.

Ich liebe Clavio :herz:
 
Natürlich gibt's auch in C-Dur alle Arten von Terzverwandten!
@Alter Tastendrücker es wäre schön, wenn du derart einlullende Märchen nicht verbreiten würdest, sondern stattdessen edlen Mutes und kühnen Blickes die rauhe Wahrheit ausprechen würdest!
C-Dur ist der Paria, der Albino, kurzum der geburtsmäßig Unterprivilegierte unter den Tonarten. in den höheren Sphären des Quintenzirkels geborene Tonarten wie E- oder As-Dur, gleichsam die Abiturienten und Akademiker, prassen mit vier schwarzen Tasten! Zu schweigen von der Superreichen wie Fis-Dur (fünf schwarze Tasten) oder Milliardären wie Cis-Dur, deren zwei weiße Tasten auch noch Versetzungszeichen haben... Gerechtigkeit muss her! Schwarze Tasten für alle Tonarten! Der Reichtum muss gerecht verteilt werden!
Damit dürfte die klassenkämpferische Funktion von C-Dur hoffentlich offensichtlich sein! Und diese hat nur und allein C-Dur!! :-D:-D:-D
 
Wichtig!! Nicht nur Beispiele in C-Dur, sonst droht dies:
Sänger in der Theorieprüfung, keine Checkung, alles falsch, schließlich fragt der Prüfer entnervt und verzweifelt:
"Nennen Sie mir die Subdominante von F-Dur dann lassen wir Sie mit vier durch.
Der Kandidat souverän und selbstbewusst grinst die Kommission an und antwortet: "F-Dur ist doch die Subdominante!"
 
Ist das echt so passiert?
 

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