DAS ist nun wirklich nur noch historisch zu verstehen und nichts für den Anfangs-Instrumentalunterricht bei kleinen Kindern.
Kleine Kinder und Laien-Erwachsene haben vieles gemeinsam, was diese Sache betrifft... beide können unglaublich viel von einer einfachen, leicht eingängigen und anschaulichen Terminologie profitieren... und wir wollen doch daß sich viele neue und neugierige Menschen an das Instrument setzen, richtig? Ich selbst bin auch ein "Pedalbegriff-Geschädigter". Mit dem Begriff Haltepedal konnte ich wegen der reinen "Eingängigkeit" nichts anfangen, und die KLs haben es immer verstanden, meinen bohrenden Fragen sehr elegant auszuweichen. Überhaupt noch nötig zu erwähnen, daß ich natürlich auch als Kind ins Klavier geschaut und die Funktion der Dämpfer verstanden habe, wie ich sah wie sie sich bewegten... nur, der häßliche Begriff "Haltepedal" dafür...
Seit dem ist das für mich die "Dämpferabhebung" oder die "Entdämpfung", wobei mir der erste Ausdruck besser gefällt.
Mir gefällt der zweite besser, absolut faszinierende Benamungen - "nur" zu schwerfällig :)
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...Klangpedal... in der Tat, Kokolores! Das Instrument klingt nicht, wenn man das rechte Pedal betätigt, sondern wenn man die Tasten anschlägt....
Das ist nicht einmal richtig, wenn man es ganz genau nimmt! Im Augenblick des Lösens der Dämpfer von den Saiten werden diese nämlich in eine schwache Schwingung versetzt. Das kann jeder an seinem Instrument selbst erfahren und ausprobieren (natürlich sollte es ganz still im Raum sein).
[nebenbei, wen es interessiert: mein E-Piano bildet diesen Klang sogar nach, ich habe nicht schlecht gestaunt, als mir das irgendwann per Zufall aufgefallen ist. Aber so ein feature halte nun widerum
ich für echte Kokolores]
Darüberhinaus, setze ich als gegeben voraus, daß man beim Klavierspielen die Tasten auch wirklich anschlägt. Du sicher auch. Und
wie sehr das Instrument dann klingt, wenn Du dann das rechte Pedal durchdrückst und durchgedrückt hältst, wirst Du bestimmt selbst wissen.
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...Für mich ist auch der "Normalzustand" des Instruments mit aufliegenden Dämpfern gegeben. Denn sonst könnte ich ja keine einzige Melodie spielen ohne unangenehme Mitschwingungen der umgebenden Saiten ...
Der Begriff "Klangpedal" würde von all diesen und im weiteren genannten Sichtweisen befeien. Der Klang kommt einfach, wenn man das Pedal beim Spielen drückt, und aus.
Was spricht noch für den Namen Klangpedal, und gegen Haltepedal?
"Haltepedal" ist negativ und abstrakt besetzt.
Erkärung: abstrakt, weil die Gedankenbrücke "gehaltener Dämpfer" - "freier Klang" (schon wieder: "Klang"!!!) einfach zu weit gespannt ist, und selbst "gehaltener Ton" ist zu abstrakt, denn ein Ton ist etwas imagnäres, das man für sich allein doch gar nicht halten kann (siehe aber unten). Gut, beim Singen schon, aber ist Otto Normalbürger genau über das Singen informiert? Nein. Einen Dämpfer kann man natürlich schon halten, da stimme ich zu.
negativ: "halten" ist negativ besetzt: jemanden fest-halten, vor der roten Ampel halten. Sich an etwas halten etc., es gibt m.E. nichts positives darin.
Und was ist mit "Halt - dieses Pedal nicht benutzen" ?? Gerade dieses Pedal sollte man virtuos benutzen können meiner Meinung nach.
Wie uneingeschränkt positiv ist dagegen der Begriff "Klang" belegt ... schwärm...
Meine Hitliste der Pedalbezeichnungen ist also, nach dem Update durch Rolfs Einwände:
Klangpedal (rechts)
Haltepedal (mitte) (denn
einzelne Töne werden weiter gehalten beim Spielen - DAS kann man
hervorragend didaktisch vermitteln!)
Dämpfungspedal (links)
Und nicht böse sein, ich diskutiere hier nur.