Z.B. das Produkt bei einem anderen Händler zu einem wesentlich günstigeren Preis zu bekommen
Wir reden von Instrumenten, nicht von Autos oder ähnlichen Produkten, bei denen Baugleichheit auch tatsächlich Identität respräsentiert. Das ist die Prämisse. DASSELBE Produkt gibt es nicht woanders.
Ja. Wenn man sich das finanziell leisten kann, dann ist das so. Ein paar Tausend Euro sind für die allermeisten jedoch ein guter Grund, gedankliche Kapazitäten zu investieren.
Im Gegenteil. Gerade wenn es eine finanzielle Obergrenze gibt, ist es unsinnig, auf gedanklichen Kreisen zu schweifen, deren Ausgangs- und Zielpunkt doch immer wieder die Endlichkeit des Kontostands ist (oder der Widerstand des Lebenspartners oder irgendein andere ausschließendes Hindernis ).
Ich sehe das eben ganz pragmatisch. Will ich den Preis nicht, will ich das Produkt nicht. Basta. Alles andere ist schädlich für die Psychohygiene.
Es gibt einen Typ Menschen, die liebäugelnd um ein Produkt herumscharwenzeln und Pläne ruminieren, wie sie vielleicht doch... oder wenn ... man könnte ... oder vielleicht ... oder falls ... Kreditlinien durchkalkulieren ... und immer wieder zum gleichen Ergebnis kommen, dass es nämlich zu teuer ist. Schlimmstenfalls kommen Schulden dabei heraus oder Trauer, Unzufriedenheit, Groll, und sei es nur beim Lebenspartner.
Dem ziehe ich mein heiter-aufgeräumtes "Nö, is nich" vor.
Beste Rechtfertigung, die ich auch Anderen anzunehmen empfehle:
Das Instrument ist nur so gut wie derjenige, der darauf spielt. "Seelische Kapazitäten" der oben geschilderten Art sind in unserem Fall (wir reden ja immer noch von Instrumenten!) sinnvoller in guten Unterricht und konsequentes Üben investiert.
+ + + +
Kleiner Trost für alle zögernden Erstkäufer: Nach einem halben Jahr hat man sich sowieso an den Klang und die Spielweise des
eigenen Instruments gewöhnt und hält beides für das Nec-plus-ultra, und das ist auch gut so (falls man nicht durch einen dummen Zufall einen dramatischen Fehlkauf getätigt hat). Abgesehen von jederzeit zu behebenden evtl. regulatorischen/intonatorischen Störfaktoren sitzt der hauptsächliche Faktor für Unzufriedenheit VOR dem Instrument.