Klavier Volker
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Hallo Zusammen,
ich habe da eine Frage, die sich sicher nicht allzuleicht beantworten lässt.
Seit ca. 2 Monaten bekommen meine beiden Töchter (8 und 10 Jahre) Klavierunterricht. Der Lehrer ist der Organist der Kirchengemeinde und wurde mir von einer Bekannten aus dem Dorf empfohlen, deren Tochter auch bei ihm lernt.
Er geht dabei mit meinen Kindern strikt nach dem Lehrbuch vor. Soll heissen, sie arbeiten eine Seite nach der anderen aus der Klavierschule ab. Beide Kinder lernen so irgendwie schon das Klavierspielen. Immerhin spielen beide Kinder schon ein kleines Lied mit beiden Händen... (Morgen kommt der Weihnachts...) Die grosse spielt den Flohwalzer in einer "Affengeschwindigkeit", das ich kaum mit dem Hören mitkomme. Allerdings hat ihr das ein befreundeter Musiker beigebracht und nicht der Klavierlehrer. Sie kann ihn aber auch langsam und betont spielen...
Was mir auffällt ist, das beide Kinder strikt nur ihr Programm abspulen und dann bis zur nächsten Unterrichtsstunde warten. Irgendwie vermisse ich das "erforschen" des Klavieres. Vielleicht liegt es am Desinteresse der Kinder, aber möglicherweise auch am falschen Ansatz das Klavierspielen zu erlernen?
Nun hat es sich begeben, das ich heute selber eine erste Klavierstunde bei einem ausgebildeten Pädagogen hatte, der selber schon seit 4 Jahrzehnten musiziert und mehre Studiengänge absolviert hat und einen entsprechenden Dr. Titel hat.
Ich hatte erwartet, das ich heute auch erstmal anfange irgendeine Schule aufzuschlagen und dann Tonleitern rauf und runter spiele oder irgendwie sowas in der Richtung angehe, was ich in meinen diversen Schulen so gelesen habe.
Stattdessen hat er alles an Büchern und Zetteln weggelassen und hat mich erst einmal Interviewt, mir etwas über das Klavier und die Musik erzählt und mir ganz nebenbei gezeigt wie man mit einfachsten Mitteln improvisiert um erstmal ein Gefühl für das Klavier zu bekommen. Im Verlauf der Stunde habe ich auf einfachsten Wege erfahren wie man die Klaviatur angeht um ihr schöne Töne zu entlocken. Ich habe Sachen wie Terz, Quinte, Quarte, etc. etc. gehört und gleich durch zeigen erfahren, was das in der Praxis bedeutet. Am Ende der Stunde haben wir sogar an 2 Flügeln gesessen und gemeinsam "Improvisiert" und es hat sich sogar gut angehört.
Das ganze innerhalb einer Stunde und ohne auch nur Ansatzweise was von Noten, Fingersätzen oder was auch immer zu hören.
Ich war begeistert von dem Unterricht und habe in dieser Stunde mehr Erfahren, als ich mir in den 6 Monaten bisher durch Selbststudium bei bringen konnte. Er erzählte mir dann das er bei Kindern auch so vorgehe, den Kindern über Geschichten und mit Hilfe von Singen etc. das Klavierspielen beibringt.
Geschichten oder Gesang habe ich bisher bei den Unterrichtsstunden meiner Kinder noch nicht vernommen und ehrlich gesagt auch vermisst.
So nun habe ich lange geschrieben und ich hoffe das es noch Jemand bis hier gelesen hat. Nun meine Frage...
Mir persönlich hat dieser Unterricht heute sehr gefallen und ich frage mich ob das nicht auch für meine Kinder der bessere Weg wäre. Weil ich mir vorstellen kann, das sie so Kreativ Klavierspielen lernen und sich frei entfalten können. Statt nach dem Schema F einfach stur nach Lehrbuch zu lernen...
Was meint Ihr dazu, liege ich da mit meiner Vermutung richtig, sollte ich den Lehrer für meine Töchter wechseln? Oder tue ich dem bisherigen Lehrer eher unrecht, indem ich ihm im Grunde "fehlende Kreativität" vorwerfe?
Grüße Volker
ich habe da eine Frage, die sich sicher nicht allzuleicht beantworten lässt.
Seit ca. 2 Monaten bekommen meine beiden Töchter (8 und 10 Jahre) Klavierunterricht. Der Lehrer ist der Organist der Kirchengemeinde und wurde mir von einer Bekannten aus dem Dorf empfohlen, deren Tochter auch bei ihm lernt.
Er geht dabei mit meinen Kindern strikt nach dem Lehrbuch vor. Soll heissen, sie arbeiten eine Seite nach der anderen aus der Klavierschule ab. Beide Kinder lernen so irgendwie schon das Klavierspielen. Immerhin spielen beide Kinder schon ein kleines Lied mit beiden Händen... (Morgen kommt der Weihnachts...) Die grosse spielt den Flohwalzer in einer "Affengeschwindigkeit", das ich kaum mit dem Hören mitkomme. Allerdings hat ihr das ein befreundeter Musiker beigebracht und nicht der Klavierlehrer. Sie kann ihn aber auch langsam und betont spielen...
Was mir auffällt ist, das beide Kinder strikt nur ihr Programm abspulen und dann bis zur nächsten Unterrichtsstunde warten. Irgendwie vermisse ich das "erforschen" des Klavieres. Vielleicht liegt es am Desinteresse der Kinder, aber möglicherweise auch am falschen Ansatz das Klavierspielen zu erlernen?
Nun hat es sich begeben, das ich heute selber eine erste Klavierstunde bei einem ausgebildeten Pädagogen hatte, der selber schon seit 4 Jahrzehnten musiziert und mehre Studiengänge absolviert hat und einen entsprechenden Dr. Titel hat.
Ich hatte erwartet, das ich heute auch erstmal anfange irgendeine Schule aufzuschlagen und dann Tonleitern rauf und runter spiele oder irgendwie sowas in der Richtung angehe, was ich in meinen diversen Schulen so gelesen habe.
Stattdessen hat er alles an Büchern und Zetteln weggelassen und hat mich erst einmal Interviewt, mir etwas über das Klavier und die Musik erzählt und mir ganz nebenbei gezeigt wie man mit einfachsten Mitteln improvisiert um erstmal ein Gefühl für das Klavier zu bekommen. Im Verlauf der Stunde habe ich auf einfachsten Wege erfahren wie man die Klaviatur angeht um ihr schöne Töne zu entlocken. Ich habe Sachen wie Terz, Quinte, Quarte, etc. etc. gehört und gleich durch zeigen erfahren, was das in der Praxis bedeutet. Am Ende der Stunde haben wir sogar an 2 Flügeln gesessen und gemeinsam "Improvisiert" und es hat sich sogar gut angehört.
Das ganze innerhalb einer Stunde und ohne auch nur Ansatzweise was von Noten, Fingersätzen oder was auch immer zu hören.
Ich war begeistert von dem Unterricht und habe in dieser Stunde mehr Erfahren, als ich mir in den 6 Monaten bisher durch Selbststudium bei bringen konnte. Er erzählte mir dann das er bei Kindern auch so vorgehe, den Kindern über Geschichten und mit Hilfe von Singen etc. das Klavierspielen beibringt.
Geschichten oder Gesang habe ich bisher bei den Unterrichtsstunden meiner Kinder noch nicht vernommen und ehrlich gesagt auch vermisst.
So nun habe ich lange geschrieben und ich hoffe das es noch Jemand bis hier gelesen hat. Nun meine Frage...
Mir persönlich hat dieser Unterricht heute sehr gefallen und ich frage mich ob das nicht auch für meine Kinder der bessere Weg wäre. Weil ich mir vorstellen kann, das sie so Kreativ Klavierspielen lernen und sich frei entfalten können. Statt nach dem Schema F einfach stur nach Lehrbuch zu lernen...
Was meint Ihr dazu, liege ich da mit meiner Vermutung richtig, sollte ich den Lehrer für meine Töchter wechseln? Oder tue ich dem bisherigen Lehrer eher unrecht, indem ich ihm im Grunde "fehlende Kreativität" vorwerfe?
Grüße Volker
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