Welche Interpretation von „Un Sospiro“ gefällt Euch am besten?

Welche Interpretation von „Un Sospiro“ gefällt Euch am besten?


  • Umfrageteilnehmer
    19


Ich hab mir das Video jetzt noch ein paar mal angescshaut -bin schon beeindruckt. Sie sitzt so völlig souverän dorten, und man könnte meinen das ganze geht sie nichts an. Dann schau ich auf die Hände und Finger, und denk so bei mir; "mei, a Watschen mog i mia von der ned fangen, da steh i nimmer da wo i vorher g´standen bin :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Die Liste ist toll. Danke. Der letzte Link passt aber nicht.

Was genau meinst Du damit? Bei mir funktioniert der Link.

Es ist, anders als die übrigen, aber keine historische Aufnahme und der Pianist bleibt anonym, jedenfalls sehe ich nicht, wer sich hinter "SteinwayArtist" verbirgt. Die Yiruma-Fans wird sicher freuen, dass er auch zwei seiner Stücke eingespielt hat. Das hat er allen anderen auf der Liste jedenfalls "voraus" ;-)

Liebe Grüße
Gernot
 
Liebe Clavioten,

ich bin geradezu überwältigt von der positiven Resonanz auf diese Umfrage, von den hochinteressanten Links, die mich z.T. völlig unerwartet zutiefst beeindruckt haben. Leider habe ich mir bisher nur bei wenigen die für mich prägnantesten Stellen angehören können, werde mir aber jede Aufnahme noch im Ganzen anhören.

By the way: Mit dieser Étude verbindet mit neben dem musikalischen Interesse ein sehr trauriges Ereignis in meiner Kindheit. Über all die Jahre hatte ich diese Melodie im Kopf, wusste jedoch weder den Namen des Stückes, noch seinen Komponisten. Erst in einem alten Ophüls Film „Briefe einer Frau“ hörte ich sie wieder und machte mich schlau.

Für meine Auswahl zur Umfrage hatte ich natürlich nach den ganz großen Interpreten gesucht - Fehlanzeige! Bevor ich die Aufnahme von Arrau hörte, war ich von dem virtuosen Hamelin sehr beeindruckt und auch mit der so leichtfingerig dahinwogenden Valentina (@stix spricht von "Leichenfingern" :shock:) recht einverstanden. Von Richter war ich enttäuscht, viel zu akademisch, bombastisch, zu dick aufgetragen, ich vermisse die Lisztsche Romantik. Bei Lang Lang hingegen fehlt mir jeder Spannungsbogen, die erforderliche Dramatik, alles zu süßlich, pianistische Effekthascherei. Nur Arrau war für mich ganz nah am Komponisten, an der von mir empfundenen Aussage des Stückes, dazu sein geschliffener Stil, wunderbar!

Wegen der fortgeschrittenen Stunde und einem morgendlichen sehr frühen Termin muss ich jetzt leider Schluss machen.

Gut’s Nächtle
Seniora
 
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Inzwischen habe ich alle Links und somit schier endlos tolle Seufzer angehört:

1. die fantastische Liste von Stephan mit Pianisten, die den Liszt noch lebten, nicht nur spielten. Knacken, Knirschen, Rauschen, alles nebensächlich, denn man spürt teilweise dennoch den virtuosen Anschlag, von hinreißend bis grandios. Für mich sind alle restlos überzeugend, bei sehr interessanten Unterschieden. Und am Ende der Liste dann der „SteinwayArtist“. Ein Amateur(?), der auf einem Y-Klavier (wirklich???) mir musikalisch eine Geschichte vom „Seufzer“ erzählt und das in einer eigenen Handschrift. Warum bitte passt er, nur sein Spiel betrachtend, nicht in diese Liste? Ist er nicht würdig genug, weil er Thiersen in seinem Repertoire hat? Mir gefällt’s gut, bin aber auch nur ein Anfänger und daher vielleicht recht milde in meinen Urteilen. Wenn ich völlig falsch liegen sollte, nehme ich mit Freuden eine Korrektur meiner Meinung entgegen. Dieses ganze Projekt dient schließlich auch meiner musikalischen Weiterbildung.

2. von Olli den Link zum Earl Wild, der mich auch positiv überraschte, weil in USA von den „Geweihten“ eher als Programmpianist abgetan. Immerhin konnte mich auch seine keck als Hut getarnte Perücke nicht verschrecken ;-)


3. von Lotusblume die hervorragende Version von Jorge Bolet, den Gilels für den „größten Pianist in der westlichen Hemisphäre“ hielt und dabei für mich eher selber unter diesem Verdacht steht?! Dann noch eine Aufnahme von LL, die wesentlich besser als die meine ist, weil viel dynamischer. Diese hatte ich auch zwar auch gefunden, wollte aber nicht diesen LL-typischen Glanz und Glemmer in meiner Liste, suchte nach einer LL-Aufnahme mit mögl. wenig techn. Makeup, sie man sie auf den CD’s finden, gewissermaßen LL mal „unplugged“.
Nun, liebe Lotusblume, ich werde meinen ersten Link löschen und ihn gegen den Deinen austauschen, weil ich es unfair finde, wohlwissend die schlechtere Version eines Pianisten in die Auswahl zu stellen. Vielleicht bekommt er ja doch noch eine Bewertung, was ich unserem Dreiklang als Lohn für seine unverbrüchliche Treue mit einem klitzekleinen Augezwinkern von Herzen wünsche.

4. von Rheinkultur schließlich eine wunderschöne Erinnerung an Frédéric Lamond, der noch die Luft mit Liszt, von Bülow, Clara Schumann u.a. teilte, ganz groß war und heute unbekannt. Die Kritik an meiner Auswahlliste verstehe ich und nehme sie gerne entgegen. Aus diesem Grund hatte ich die Option Nr. 6 eingefügt. Auch wollte ich möglichst Namen ins Boot nehmen, die heute noch jeder kennt. Natürlich ist das für ausgewiesene Experten kalter Kaffee, denn ich bin mir dessen bewusst: Besser als ICH geht natürlich immer!

Mein Résumé zu dieser Umfrage:

Wie erhofft, habe ich sehr viel über ein ausgewiesen schwieriges Stück des absoluten Meisters der Romantik dazugelernt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Leider haben bisher nur Wenige an dieser Umfrage teilgenommen, sodass diese in keiner Weise repräsentativ ist. Das hatte ich befürchtet ... Deshalb danke ich allen, die teilgenommen haben herzlichst, besonders auch meiner lieben Marlene, die mich immer wieder überrascht!

Festigen konnte ich meine Meinung, dass es unglaublich viele grandiose Pianisten gab, gibt und immer geben wird, über die sich sehr schnell der Mantel des Vergessens legt, wenn man von speziell Interessierten wie diesem kleinen Kreis einmal absieht, ein kleiner Trost. Damit verknüpft ist aber auch der traurige Gedanke daran, dass es unendlich viele geniale Talente gibt, von denen die Öffentlichkeit niemals wissen wird. Da bleibt mir nur noch UN SOSPIRO continui.

Liebe grüße
Seniora
 
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2. von Olli den Link zum Earl Wild, der mich auch positiv überraschte, weil in USA von den „Geweihten“ eher als Programmpianist abgetan. [...] Hut [...] ;-)

WASWASWAS ;) ...NAME, ADRESSE von solchen Leuten !! "Geweiht" sind sie vielleicht, aber UNHEILIG, oh UNHEILIG !!!
Und EINgeweiht sind solche Leute bestimmt nicht.

( Was ist eigtl. ein "Programmpianist" ?? Habe den Ausdruck ehrlich gesagt noch nie gehört, kannst Du helfen, liebe Seniora ? )

Earl Wild schien mir aus bestimmten Gründen WICHTIG hier :D - und er hat - zumindest mich, und damit stehe ich anscheinend, nach Senioras Worten, nicht allein - - NICHT enttäuscht ... :cool:

LG, Olli !
 
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Olli: WASWASWAS ...NAME, ADRESSE von solchen Leuten !! "Geweiht" sind sie vielleicht, aber UNHEILIG, oh UNHEILIG !!!
Und EINgeweiht sind solche Leute bestimmt nicht.
Ross und Reiter genau zu nennen ist schier unmöglich, da es sich um Sprüche einer dünkelhaften Gesellschaftsschicht "hoch Intelleller", vor allem Musikkritiker der Klassik und Pianisten handelt. Dieses Gerücht kam mir bereits vor vielen Jahren zu Ohren. Es gibt eben begnadete Menschen, die ein Leben lang beharrlich auf der gleichen Spur bleiben können, vor allem wohl wollen, denn abseits lauert offenbar nur Gefahr.

Olli: ( Was ist eigtl. ein "Programmpianist" ?? Habe den Ausdruck ehrlich gesagt noch nie gehört, kannst Du helfen, liebe Seniora ? )
Auch ein uralter Begriff von bestimmten Musikern. Abgeleitet von "Programmmusik", ***** bzw. einer Verballhornung dieser im Sinne von "populistisch, gefällig, mit dem Odeur von Minderwertigkeit gegenüber dem ernsthaften" **** worunter dann auch Grieg und Tschaikowsky verstanden wurden/werden. Das hat mir immer sehr weh' getan, habe ich doch diese Musik in all ihrer Tiefe tanzend gelebt und aufgesogen, obwohl ich Bach über alles liebe.

Olli: Earl Wild schien mir aus bestimmten Gründen WICHTIG hier - und er hat - zumindest mich, und damit stehe ich anscheinend, nach Senioras Worten, nicht allein - - NICHT enttäuscht ...
Ich hätte niemals gedacht, dass er auch Liszt spielte und dann gleich sooooo!!!! Ich kenne ihn fast ausschließlich als DEN Gershwin Interpreten schlechthin. Hab' ich doch Seiner-Meiner-Zeit stundenlang besonders seine "Rhapsody in Blue" mit Hingabe von der Platte gedudelt.

Habe gerade einen sonnigen Gruß abgesickt
Seniora
 
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Da ist ein Klux drin, und ich weiß noch nicht, was das ist. Für einen Profi-Klassik-Pianisten ist seine Handhaltung zu hölzern, auch wenn er hervorragend spielt. Und sehen tue ich ein Yamaha-Klavier (Markenzeichen auf der Gussplatte), und er spielt das Stück auch tatsächlich selber. Aber der Klang ist anders, wie ein romantisches Klavier aus Liszt's Zeiten. Virtual Sampling?
Das Markenzeichen passt nun wirklich nicht zum Klang. Auch die Hände sind mir aufgefallen, es fehlt schon eine gewisse Geschmeidigkeit vielleicht, ein gewisses Selbstverständnis in der Bewegung. Virtual Sampling - ist ja auch möglich. Alles gefaked?? Bin gespannt, ob Stephan uns aufklären wird.

LG Seniora
 
Virtual Sampling - ist ja auch möglich. Alles gefaked?? Bin gespannt, ob Stephan uns aufklären wird.

Liebe Seniora -

nichts ist unmöglich, und zur "Aufklärung" kann ich diesbezüglich
ebenfalls nichts beitragen; lediglich vielleicht soviel, daß ich mir
in diesem Fall gar keine Gedanken darüber gemacht habe.
Mir hatte bloß dieses Beispiel insofern "gefallen", als daß es
zeigt, daß auch heute noch ein selbstverständlicher Umgang
mit klassischer Musik stattfinden kann.

Und im Wesentlichen gings mir darum, diese Selbstverständlichkeit.
Leider gibt es von Mieczyslaw Horszowski keine überlieferte Aufnahme
von Un Sospiro (jedenfalls ist mir keine bekannt).
Aber ein Verweis auf diesen Menschen kann nicht schaden -
ich kann mir gut vorstellen, daß Du Deinen Gefallen finden
wirst: er hat eine wunderbare Selbstverständlichkeit - weswegen
Du mir bitte diese kleine Abschweifung verzeihst?

Herzliche Grüße

stephan
 

[...]
Leider gibt es von Mieczyslaw Horszowski keine überlieferte Aufnahme
von Un Sospiro (jedenfalls ist mir keine bekannt). [...]

Hi Stephan,

ich hätt's Dir wohl mal gleich glauben sollen ;)

Nun bin ich von meinem kl. Web-Archiv - Besuch wieder zurück.. :(

Jedoch sind vielleicht einige Namen aus der folgenden Liste noch von Bedeutung für Leute, die dieses "Un Sospiro" noch weiter vertiefen möchten - kenn mich da ja nicht so aus:

Franz Liszt | ArkivMusic

LG, Olli! ;)
 
Es freut mich,

daß die vormals Fernsehshow-Aufnahme von Lang Lang nun durch diese andere ersetzt wurde (genauer gesagt: stammt die neue aus dem live-Konzert im "Roundhouse" (London) auf der DVD "Liszt now").

Ich halte diese Aufnahme (im Gegensatz zur früher verlinkten) für "konkurrenzfähig".
Danke auch lotusblume für den Link.

Selbst mag ich diese Liszt-Etüde übrigens sehr gern.
 
Hmmmmmm - also: Dafür war Dein Unglaube allerdings gut.

Vielen Dank + Grüße!


stephan

Gern geschehen ;)

Helfgott war mir auch aufgefallen i. d. Liste, allerdings wg. anderem Zusammenhang ( Gottschalk ), hatte aber noch keinen weiteren aus der Liste per Tube weiter nachverfolgt.

Das vid ist ja cool - sieht ja fast aus wie Helfgott als Santa Claus *ggg* -UND auch die kleinen Dinge so ab 4:45 sind mal was anderes!! ;) !!

LG, Olli !
 
Man schaue sich auch seine anderen Videos an. Er hat die Mikros direkt vor den Saiten hängen und offensichtlich eine gute Aufnahmetechnik. Evtl. hat er noch ein wenig Raum oder Ähnliches hinzugefügt?
 
Es freut mich, daß die vormals Fernsehshow-Aufnahme von Lang Lang nun durch diese andere ersetzt wurde (genauer gesagt: stammt die neue aus dem live-Konzert im "Roundhouse" (London) auf der DVD "Liszt now").

Ich halte diese Aufnahme (im Gegensatz zur früher verlinkten) für "konkurrenzfähig".
Danke auch lotusblume für den Link.

Damit stimmt allerdings auch der Fadenkontext nicht mehr (denn alle, die sich bis dato zur Lang Lang Aufnahme geäußert hatten, hatten sich ja zu der Fernsehshow-Aufzeichnung geäußert).

Aber ich denke, die Leser merken das schon.
 

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