Welche Etüden zum stärken des Anschlags des kleinen Fingers?

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Musicanne

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Hallo zusammen,

hatte letztens die Möglichkeit ne Woche lang an einem akustischem Klavier zu üben und dabei ist mir aufgefallen, dass die Töne, die mit dem kleinen Finger gespielt werden garnicht oder kaum zu hören waren. Wie kann ich dagegen angehen? Welchen Etüden (aus "Der junge Pianist") widmen sich dieses Problems?

Viele Grüße
Musicanne
 
Moin!

Zwar gilt es als unhöflich - gestatte mir aber bitte dennoch eine Gegenfrage:

Was um alles in GOttes schöner Welt ist "der Anschlag des kleinen Fingers"?????????

gruß

stephan
 
Wenn ich mit dem kleinen Finger mit einer gewissen Dynamik (bei mir beim kleinen Finger ppp oder sogar noch weniger) eine Klaviertaste niederdrücke.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe mein Problem doch in meinem Beitrag geschildert, was ist daran unverständlich?
 
Musicanne,

pppetc hat alles Nötige gesagt. Du musst dir jetzt nur noch die Mühe machen, das zu durchdenken. Dann ist die "Etüdenfrage" hinfällig.
 
Hi Musicanne,

ein paar konkrete Übungen von mir:

1.) Die Hand locker und entspannt in 5-Ton-Haltung auf die Klaviatur legen.
Alle 5 Finger liegen auf den Tasten, dann mit dem 5 seine Taste ganz bewusst bis ins Tastenbett herunterdrücken. Im Tastenbett entspannen und Taste hochkommen lassen.
Die anderen Finger sollten dabei entspannt liegen bleiben, eher gestreckter, wie gekrümmt. Die Spiel-Konzentration gilt nur dem 5. Finger.
In konstantem Rhythmus, muss nicht schnell sein, die Taste anschlagen.

a.) Dann dabei die Lautstärke variieren. Also zB immer lauter (leiser) werden. Jeder Ton ist lauter (leiser) wie der vorherige und darauf genau achten. Wenn du lauter wirst, werden wahrscheinlich An/Verspannungen entstehen. Dann versuchen diese Verspannungen bei gleichbleibender Lautstärke zu reduzieren.

b.) Beim Anschlagen die Artikulation verändern. Also zB immer kürzer, Richtung Staccatto anschlagen. Genauso wie oben dabei versuchen An/Verspannungen zu reduzieren oder erst gar nicht auftreten zu lassen.

2.) Oktav Tremolos Spielen.
Auch hier wieder Artikulation und Lautstärke variieren und An/Verspannungen vermeiden bzw. bewusst abbauen.
Mit den Oktav Tremolos kann man zB auch kleine Melodien oder einfach eine Tonleiter spielen.

3.) Triller mit 4 und 5

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Klasse! So konkret! Da bin ich platt!!!


Aber das geht doch wesentlich konkreter:

Nimmste Dir die Cortot-Übungen, und dann die von Hirzel-Langenhan, die
eigenen sich am Allerbesten besonders für Leute, die nicht so ganz genau
wissen, worums geht. Und wenn Du schon am Trillern bist, spielste dazu
(bissel Praxis brauchts eben auch) noch das d-moll-Dings von Brahms:
keine Bange, nicht das ganze - bloß den ersten Satz.
Und Wichtig: das alles machst Du erst gaaaaaaaanz langsam, und
dann immer schneller - irgendwann wird das schon.






#
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:


Wow, Danke. Werde es ausprobieren. Auf dem Digitalpiano merk ich es halt nicht so wie bei einem richtigen. Das ganze ist mir ja vorher nicht so aufgefallen. Ist ja auch nicht immer, vorallem bei neuen Stücken, die mir noch nicht so liegen. Da hilft nur üben, üben, üben der Stücke und deine Übungen.

2.) Oktav Tremolos Spielen.
Auch hier wieder Artikulation und Lautstärke variieren und An/Verspannungen vermeiden bzw. bewusst abbauen.
Mit den Oktav Tremolos kann man zB auch kleine Melodien oder einfach eine Tonleiter spielen.

3.) Triller mit 4 und 5

zu 2) Was sind Oktavtremolos?
zu 3) Triller werden wohl einige Wochen nach den Ferien drankommen, vielleicht auch erst nach den Herbstferien. Üben kann ich die beiden (sowie 3 und 4) ja schon mal ;)

Viele Grüße
Musicanne
 
Aber das geht doch wesentlich konkreter:

Nimmste Dir die Cortot-Übungen, und dann die von Hirzel-Langenhan, die
eigenen sich am Allerbesten besonders für Leute, die nicht so ganz genau
wissen, worums geht.

Werde mal schauen ob ich die Bücher in unserer Bücherei finde. Sind ja nicht gerade günstig. Sind die für mich als Anfängerin (Jan. 2010) geeignet?

Und wenn Du schon am Trillern bist, spielste dazu
(bissel Praxis brauchts eben auch) noch das d-moll-Dings von Brahms:
keine Bange, nicht das ganze - bloß den ersten Satz.
Und Wichtig: das alles machst Du erst gaaaaaaaanz langsam, und
dann immer schneller - irgendwann wird das schon.

Wie heißt das d-moll Dings von Brahms konkret? Ist es dies? Bis ich soweit bin, dauert es wohl noch.

Viele Grüße
Musicanne
 
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Und Du glaubst, das tust Du dann mit Deinem kleinen Finger?
Wenn Du spazierengehst - bewegt sich dann bloß Dein kleiner Zeh?

Musicanne,

das ist ein sehr sehr wichtiger Beitrag von pppetc, wenn du dein Problem mit dem kleinen Finger lösen möchtest.

Bei der Erzeugung eines sauberen und schönen Tones ist viel mehr beteiligt, als eben nur den kleinen Finger.
Was genau und auf welche Art und Weise - das gilt es für dich zu ergründen.

Das letzte aber, was du benötigst, um einen schönen Ton zu erzeugen, ist Kraft.
Von diesem Gedanken, das der Finger gekräftigt werden muss, solltest du dich verabschieden - dann machst du den ersten Schritt in die richtige Richtung.

Viele Grüße,
Manha
 
Hi,

ein paar Anmerkungen von mir (muss jeder für sich selber bewerten, ob das was ich schreibe für die eigene Übungspraxis verwertbar ist oder nicht):

1.) Falls jemand denkt meine vorgeschlagenen Übungen sind dazu da Kraft zu entwickeln, dann ist das falsch.
Stattdessen sind sie dazu da die mentale Steuerung eines Fingers ins Bewusstsein zu rücken und die dazu notwendigen gedanklichen Bilder und Vorstellungen zu kräftigen.

2.) Prinzipiell geht es darum einen Sinn (Tastsinn, Lagesinn, Klangsinn) für den kleinen Finger (und allen anderen) zu entwickeln. Wenn man kein Musik-Instrument mit hohen Anforderungen an Fingerkoordination spielt, sind diese Sinne und erstrecht klangliche Zielvorstellungen für die Bewegung der einzelnen Finger erstmal nicht sehr gut ausgebildet (woher auch). Durch Übungen bei denen man sich auf einen Finger konzentriert wird das verbessert. Das Gehirn/Bewusstsein und die Motorik lernt sozusagen den Finger erst richtig kennen und verknüpft die Bewegung mit den dabei aufgenommenen Sinne (Tastsinn, Lagesinn, Klangsinn).

3.) Die Cortot Übungen und andere ähnlicher Art sind eigentlich unnötig, aber für einen Anfänger, der erstmal auch eine gewisse Systematik der motorischen Ausbildung kennen lernen sollte, vielleicht doch ein bischen hilfreich. Man kann aber solche systematischen Übungen noch besser selbst entwickeln, dann braucht man solche Bücher überhaupt nicht. Aber wie gesagt zum Studium sind sie ganz hilfreich.

4.) Meiner Meinung am besten ist es durch musikalisches Erarbeiten von passendem Repertoire seine Schwachpunkte/Fehler festzustellen und diese dann durch das Entwickeln von eigenen kleinen Übungen zu beheben. Also zu lernen Klavierspielen zu lernen.

5.) Klavierspielen hat 2 Hauptaspekte, einmal die motorische Bewegungs- und die mentale Fertigkeit, das Musikalische/Künstlerische.
Die mentale Fertigkeit, das innere Hören der Musik mit allen Qualitäten steht immer im Vordergrund. Das ist das was eigentlich trainiert werden muss. Allerdings ist es nach meiner Beobachtung so, dass das motorische Realisieren eines korrekt vorgestellten Klangziels nicht automatisch funktioniert. Es müssen erst entsprechende motorische Unterfertigkeiten ausgebildet werden. Dazu sind rein motorische Übungen nicht ganz sinnlos. Sie sollten sich mM aber nur auf ganz kleine isolierte Bewegungs/Sinn-Aspekte beschränken (zB die isolierte Bewegung des Anschlagen einer Taste mit all ihren motorischen koordinativen Aspekten). Sobald es um grössere Zusammenhänge geht, steht das Musikalisch/Mentale im Vordergrund (Motto: nie unmusikalisch Üben).

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Moin!

(muss jeder für sich selber bewerten, ob das was ich schreibe für die eigene Übungspraxis verwertbar ist oder nicht):

Das kann aber mal nu nicht jeder - und Du hast bisher 1850 (!) Beiträge verfaßt,
die Fragestellerin dagegen ganze 37.

Was Du hier machst, das ist wie einer, der sich bei Hautkrebs Nivea-Creme
draufschmiert - Du "behandelst" die Symptome:

Es gibt einen ganzen Katalog an denkbaren Möglichkeiten, worin das konkrete
Problem Musicannes bestehen könnte: Der Nacken- und Schultergürtel, der
tiefere Rücken, ein zu oberflächliches Athmen, eine kreuz- und quer-Kombi
aus allem, um bloß mal die "normalsten" zu nennen.

Woher willst Du wissen, was genau der Fall ist? Und wie kommst Du - aufgrund
dieses gesicherten Nicht-Wissens - dazu, irgendjemand wildfremdem Ratschläge
zu geben, und die dann auch noch - zu allem Überfluß - konkret zu nennen?

Die Wahrscheinlichkeit, daß sich durch eben genau Deine Anweisungen die
Schwierigkeiten noch vermehren, ist weitaus größer als die, daß sich dadurch
etwas bessert.

Mach ich mich da halbwegs verständlich?

stephan
 
Hi stephan,

MEs gibt einen ganzen Katalog an denkbaren Möglichkeiten, worin das konkrete
Problem Musicannes bestehen könnte: Der Nacken- und Schultergürtel, der
tiefere Rücken, ein zu oberflächliches Athmen, eine kreuz- und quer-Kombi
aus allem, um bloß mal die "normalsten" zu nennen.

Da haste recht.

Woher willst Du wissen, was genau der Fall ist? Und wie kommst Du - aufgrund
dieses gesicherten Nicht-Wissens - dazu, irgendjemand wildfremdem Ratschläge
zu geben, und die dann auch noch - zu allem Überfluß - konkret zu nennen?
Ich gehe davon aus, dass Musicanne selbstständig und selbstverantwortlich sich überlegt, wie sie die verschiedenen Vorschläge zu bewerten hat und durch eigene Beobachtung und Experimente versucht, das beste für ihre Situation herauszufinden.

Nicht jeder hat das Talent zu unkonkreten Ratschlägen. Ich jedenfalls nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, daß sich durch eben genau Deine Anweisungen die
Schwierigkeiten noch vermehren, ist weitaus größer als die, daß sich dadurch
etwas bessert.
Und woher weisst du das jetzt?
Und ausserdem können wir dann das Forum zu konkreten Problemen beim Klavierspielen eigentlich lassen und nur noch Panini-Bildchen von grossen Pianisten austauschen.

Ja.
Ich bin übrigens nicht taub, du brauchst also nicht so laut zu antworten. ;-)
Und ausserdem bin ich in Grundzügen der deutschen Sprache mächtig.

Gruß
 

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