Weitermachen oder bleiben lassen?

  • Ersteller des Themas agraffentoni
  • Erstellungsdatum

Schule und Arbeit muss halt sein, eine Freizeitbeschäftigung soll Spass machen.
Naja, wenn das deine Einstellung ist, überträgt sich das auch auf das Kind, nämlich, dass Klavierspielen nur eine fun Veranstaltung ist, aber keinen Spaß macht, ergo reagiert sie so.
Das kann dann nichts werden. Eltern sind auch verantwortlich für den Einstieg in die Musikwelt.

Ohne Üben = kein Erfolg = keine Lust.

Das ist die ernüchternde Wahrheit, an der du leider deinen Anteil hast.

Üben ist Elternsache in dem Alter und kann mit dem Kind zusammen sogar sehr viel Spaß machen!

Also für mich ist die Unlust des Kindes verständlich.
 
Eigentlich ist weiter vorn schon alles gesagt.

Man kann einem Kind Anstöße geben, ihm zeigen, was es alles auf der Welt gibt und dazu gehört unbedingt die Erfahrung, mal selber einem Instrument Töne zu entlocken. Oder dem Kind einfach Musik vorspielen, Rock, Klassik, was es so gibt. Entweder das Kind kommt dann von selber drauf, das das Spass macht und entwickelt eine Motivation oder eben nicht.

Wenn die Motivation anfangs da ist, aber der Fleiß nicht, kann man auch eine Weile versuchen, mit sanftem Druck das Kind dazu zu bewegen, am Ball zu bleiben, in der Hoffnung, das mit den ersten Erfolgen die Motivation zum üben wächst.

Aber langfristig lässt sich der Spass am musizieren nicht erzwingen. Der eine mags, der andere nicht. Immerhin ist das musizieren mit erheblich viel Arbeit und Mühe verbunden, das muss nicht jeder mögen.

Die Randbedingungen sollte man aber unbedingt auch mal prüfen. Hasenbein hat vorne viel dazu geschrieben. Ich habe es selber erlebt, wie ein ziemlich chaotisches Vorgehen vom KL jede Motivation erstickt hat. Das war schade.
 
@Ellizza : Ich habs wirklich oft versucht, sie zum üben zu motivieren. : ich habe ihr an dem Digitalpiano gezeigt, wie sie ihre erlernten Stücke in anderen Klängen spielen kann, ihr gezeigt , wie man einen netten Schlagzeugrhythmus dazunehmen kann , sie durfte ausprobieren,was ihr Spass machte. Hab mein Tablet mit einer App angeschlossen , wo man KLavier lernen kann (das hat sie noch am liebsten gemacht) etc....
Sie will einfach nicht und von Anfang an war es eh meine Idee gewesen, dass sie das lernen soll. Die Motivation kam nie von ihr und ich habe das vielleicht Monate lang ignoriert. Deshalb frage ich mich ja, ob ich sie weiterhin "zwingen" soll oder nicht...

Aber langfristig lässt sich der Spass am musizieren nicht erzwingen. Der eine mags, der andere nicht. Immerhin ist das musizieren mit erheblich viel Arbeit und Mühe verbunden, das muss nicht jeder mögen.

Das sollte ich vielleicht einsehen.
 
Sie will einfach nicht und von Anfang an war es eh meine Idee gewesen, dass sie das lernen soll.
Vielleicht war das Angebot, Klavierlernen zu dürfen einfach zu früh, weil offenbar gleichzeitig auch Schulanfang war und Klaviereinstiegsalter ja meistens ab 8+ ist, eben weil es komplex ist.
Frag doch in der Musikschule, ob sie nicht auf einen anderen Kurs wie Chor oder Tanz umschreiben kann. Dann lass die Sache 2 Jahre oder so ruhen, vielleicht kommt dann im gereifteren Alter mit
9 oder 10 das Feuer zum Klavierlernen oder einem anderen Instrument.

Es ist ja heute leider ein gesellschaftlicher "Druck", dass immer früher bei Kursen angemeldet wird, und die nötige Reife und Selbstdisziplin einfach noch nicht da ist.

Ich möcht nicht wissen, wieviele 1/4 Geigen und C-Flöten am Ende in der Spielzeugkiste ganz unten begraben werden...:geschenk:
 
@Ellizza
Sie will einfach nicht und von Anfang an war es eh meine Idee gewesen, dass sie das lernen soll. Die Motivation kam nie von ihr und ich habe das vielleicht Monate lang ignoriert. Deshalb frage ich mich ja, ob ich sie weiterhin "zwingen" soll oder nicht...

Nachdem sie nicht übt, ist die Frage, ob du sie überhaupt zwingen kannst oder willst. Falls nicht, ist das Thema durch, denn ohne üben wird das nie was.
Antiautoritäre Musikerziehung halte ich für BS, ein Kind von 6 Jahren ist kein kleiner Erwachsener, der selbstbestimmt und zielgerichtet entscheidet, ob er Klavier lernen will oder nicht. 6 Jahre ist auch sehr früh, aber nun es mal aufgegleist. Man kann das Instrument also zum üblichen Pflichtprogramm zählen wie Schule, Hausaufgaben oder Zimmer aufräumen. Die Musik setzt man dann konsequent durch - oder man lässt es eben. Die Entscheidung kann einem niemand abnehmen, das Kind am wenigsten.
 
[Deshalb frage ich mich ja, ob ich sie weiterhin "zwingen" soll oder nicht...
Klares NEIN!

Es gibt wenig, wozu man seine Kinder zwingen muss. Zähneputzen z.B. oder Hausaufgaben, das sind so Dinge, die gemacht werden müssen, weil man sich sonst sein ganzes Leben oder die Gesundheit versaut, eine Weitsicht, die Kinder noch nicht von allein mitbringen. Aber die Musik... Bach, der zum Broterwerb nichts anderes konnte als Musik (vermute ich mal), musste vermutlich seine Kinder auch unterrichten, damit die wenigstens eine Grundlage hatten, um selber später zu überleben. Die, die das heute noch als Profi für Geld machen, sind die, die aus sich heraus genug Motivation mitgebracht haben. Für den Rest ist die Musik ein Hobby. Ein Hobby sollte Spaß machen, es ist eine Abwechslung vom tristen anstrengenden Arbeitsalltag in Job oder Schule. Das sollte nicht noch ein zusätzlicher Streßfaktor sein.
 
Ich wurde als Kind mehr oder weniger gezwungen 2Jahre lang Keyboardunterricht zu nehmen und der Erfolg war- .... mäßig
In 2 Jahren habe ich es geschafft 2 Lieder zu lernen, technisch miserabel und ich konnte keine einzige Note lesen.

Vor 7 Monaten habe ich mit Klavierunterricht begonnen und mache sehr gute Fortschritte weil : Ich es aus eigenem Antrieb mache.

Leg nochmal eine Pause ein, vielleicht kommt irgendwann ja doch der eigene Wunsch Klavier zu lernen.
Ich würde mir auch wünschen dass eines meiner Kinder Klavier lernt. Aber zumindest der älteste Sohn hat darauf so gar keine Lust (die anderen sind noch zu klein) und auch wenn ich es persönlich schade finde akzeptiere ich es und lasse ihn seine eigenen Interessen (in seinem Fall malen + zeichnen) ausleben .
 
Dann wird sie ein "kleine "Pause machen bis sie hoffentlich irgendwann von selbst drauf kommt. Wenn ich es nicht durch den frühen unmotivierten Anfang schon versaut hab bis in alle Ewigkeit.... :/
 

Nicht immer finden die Kinder das gut, was die Eltern gut finden. Ich würde nicht allzusehr drauf hoffen, dass die kleine nun endlich irgendwann später mal "einsieht", dass Klavier spielen doch ganz toll ist. Es ist DEINE Sicht der Dinge, dein Kind hat einen anderen Kopf.

Ich hab als Kind ein paar Bücher verschlungen, die ich immer und immer wieder gelesen habe. Ich verstehe es bis heute nicht, warum meine Kinder die nicht lesen möchten. Schade um das wundervolle Erlebnis, diese tollen Bücher zu lesen. Ich habs versucht, hab sogar die ersten 10 Seiten vorgelesen, aber sie haben andere Interessen und lesen andere Bücher. Muss man wohl akzeptieren...
 
Ich habe meine Kinder immer sofort nach dem Mittagessen Üben lassen, und beim zweiten Instrument, eine halbe Stunde morgens vor der Schule festgelegt und zwar täglich, auch am Wochenende, nur ausnahmsweise war kein Üben.
Grauenhaft!!!

Dieser von krankhaft ehrgeizigen Eltern durchgetaktete "Arbeitsalltag" der Kleinen.
Ist ja wie im Gefängnis.

Arme Kinder.
 
Eltern sind verantwortlich dafür, dass ihre Kinder glücklich sind.
So ein Quatsch. Als ob sich Glück erzwingen ließe.
Elten sind verantwortlich dafür, den Kindern viele Perspektiven und Möglichkeiten zu geben und auch selbst entdecken zu lassen, damit sie sich später ihr eigenes Glück schmieden können. Und da ist Musik machen eine von vielen Perspektiven, und nicht die schlechteste.
 
Eltern sind verantwortlich dafür, dass ihre Kinder glücklich sind.

Später mit 18 kann das Kind immer noch Klavierspielen lernen, wenn es selbst Lust dazu hat.
Oder Badminton spielen oder Malen oder Bergsteigen ...
Oder Fremdsprachen oder Geschichte oder Chemie.
Das Blöde isr: So Sachen wie Fremdsprachen oder Klavierspielen lernen sich halt am leichtesten, wenn man noch keine 18 ist. Für Geschichte, Skat und Bergsteigen is es mit 18 noch früh genug. Für meine Eltern War es o.k., wenn ich den Nachmittag über mehr Zeit ins Klavierüben gesteckt habe als ins Chemiebüffeln. Dabei war Klavierüben überhaupt nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Viel lieber habe ich Bücher gelesen, Fernsehen geguckt und ca. 97 andere Beschäftigungen mehr. Die hätten mich "glücklich gemacht", waren aber unglücklicherweise mit Restriktionen belegt.
 
Grauenhaft!!!

Dieser von krankhaft ehrgeizigen Eltern durchgetaktete "Arbeitsalltag" der Kleinen.
Ist ja wie im Gefängnis.

Arme Kinder.
So redet nur jemand, den es nicht interessiert, ob die Chancen , die Kinder haben können, auch umgesetzt werden.

Meine Kinder haben nicht darunter gelitten, es ging ja auch um kurze Zeiten. Konsequenz gehört zur Erziehung. Wer für sich den Grundsatz führt, ein Instrument lernen gehört zur Erziehung genau wie Lesen und Mathematik, wird es auch genauso durchsetzen. Letzten Endes ist es ein erweitererter Teil der Mathematik kombiniert mit Geschicklichkeit, Hörfähigkeit und letzten Endes Entwicklung des "Musikgenießens".

Ich war eher nachlässig bei der Heranziehung der Kinder zur Hausarbeit, ich hab sie lieber üben lassen. Im Übrigen habe ich genau so auch eine weitere (Mutter-)Sprache neben der Schule durchgesetzt in Wort und Schrift, die reichhaltige Kinder- und Jugendliteratur in dieser Sprache wurde dann dankbar angenommen, Leseratten wurden aus ihnen.

Aufgabe von Eltern ist Geborgenheit/bedingungslose Liebe und Erziehung den Kindern angedeihen zu lassen, Spaß und Spiel sollte hauptsächlich mit Altersgenossen erfahren werden .
 
So redet nur jemand, den es nicht interessiert, ob die Chancen , die Kinder haben können, auch umgesetzt werden.
Du hast nicht den Hauch einer Ahnung.

Ich kenne genug Kinder, deren Tagesablauf bis zur letzten Minute durchgeplant ist von Eltern, die ihren krankhaften Ehrgeiz auf ihre Kinder projizieren und sie noch ein Drittinstrument und noch eine vierte Fremdsprache lernen lassen.

Wie ein Investment in sein Aktiendepot, um am Ende größtmöglichen Profit zu erlangen.

Die Kinder werden dabei nicht gefragt.

Schrecklich.
 

Zurück
Top Bottom