Orgel ist ja eigentlich ... nicht so mein Ding.
(...eigentlich sollte der Gebrauch des Wörtchens "eigentlich" verboten sein.)
Aber:
Getriggert von der Johannus-Orgel daheim beim Schwager (großer 40. Geburtstag meiner Linguistinnen-Nichte, Erkenntnis meiner Minderbefähigung zu gutem legato-Spiel....., beim Piano minder wichtig wegen ADSR Attack Decay Sustain Release) ...
...und von einem Besuch an der Emden-Waterkant (eine der ältesten Orgeln Nordeuropas, in der Kirche von Rysum, um 1457, hat mich irgendwie tief bewegt, das kleine ur-ur-alte Ding) begonnen, sich der Bachschen Wundertüte der Toccata zu nähern. Die Toccata in d-moll, zu beginnen auf A-G-Ahhhh, die auch die Niederländer von Ekseption einst rockend verfrühstückten.
Und die schwache Erinnerung an meinen schönsten Orgelklang aller Zeiten, den in der Sainte-Chapelle in der einstigen Königsresidenz zu Paris, auf einer der vielen Campingreisen.
Der, der dort Organist ist, muss einer der fünf allerbesten auf der Welt sein.
Und warum tue ich das? Ich hatte meinen Schwager überrascht, als ich beim Geburtstag seiner Ältesten auf seinem Klavier, gegenüber der dicken Johannus, "plötzlich" (für ihn "plötzlich", weil er mich seit 20 jahren nicht gehört hatte) statt Ragtime, Blues und Boogie Woogie auf einmal Klassik machte, mit meiner Umsetzung der Chopin-Nocturne 9-2 mit der Tellefsen-Variante, die man niemals auf Bühnen wagt.
Als wir gingen, verneigte er sich, bedankte !! sich bei mir !!! (dem doppelt Linkswurstfingrigen) "für die wundervolle Musik".
Er, der auf Folkwang studiert hatte.
Ich, doofen Amateur, der ich ihn und sein Chopin-Spiel immer bewundert hatte, war da doch geplättet. Das hatte ich noch nie, dass sich ein Kundiger, ein Profi, ausdrücklich für meine ... "Musik" bedankte.
Da dachte ich mir, so mit Freddy Quinn, Junge, ich komm dann mal wieder ..., quäle dann seine Johannus, mit der Bach-Toccata.