Was übt/spielt ihr gerade?

Immer noch Chopins a-Moll Walzer. Die Sprünge links vom e weg landen noch zu selten beim richtigen Akkord und ich weiss nicht recht, wie ich die kurzen Triller (u.ä.) spielen soll damit es flüssig klingt und die einzelne Note am Taktende auch wirklich ein Viertel wird. In einer Woche bei der nächsten Stunde wirds mir der KL sicher zeigen.
Ansonsten parallel mal BWV846, weils schön klingt und praktisch vom Blatt weg gespielt werden kann.
 
"The Sheik of Araby"
Übe alternativ auf dem Keyboard. Boogie klingt auf dem Gründerzeit-Klavier extrem eigen.
 
Chopins a-Moll Walzer.... ich weiss nicht recht, wie ich die kurzen "Triller" (häufig am Taktanfang) spielen soll damit es flüssig klingt und die einzelne Note am Taktende auch wirklich ein Viertel wird.
Screenshot_2018-11-11-09-49-27.jpg
Das hat mich wirklich verwirrt, beim Spielen fühlte es sich deutlich falsch an, und wenn ich mit der Aufnahme von zB Sokolov verglich, dann hörte sich das auch anders an - aber ich begriff einfach nicht, was da nicht stimmt. Zum Glück war nun die nächste Unterrichtsstunde und der KL hats natürlich sofort erklären können. Die "Vorschläge" (heißt das so?) spielte ich zusammen mit der Bassnote, sie sind aber *vorher* notiert. War mir überhaupt nicht aufgefallen, kapiere auch nicht recht, wieso sie dann hinter dem Taktstrich stehen, aber seit ich darauf hingewiesen wurde, klappts plötzlich viel viel besser und fühlt sich jetzt auch "richtig" an (dauerte aber eine halbe Stunde bis der vier Wochen lang antrainierte Fehler ausgemerzt war.).
Jetzt werde ich das bis zur nächsten Unterrichtsstunde dann hoffentlich komplett und passabel hinbekommen, auch wenn am Klang dann noch einiges zu tun bleibt - zB "Vorschlag" leiser als der eigentliche erste Ton, das klappt noch nur selten.

Parallel darf ich mich mit Beethovens Bagatelle Op119/1 befassen. Solls erstmal nicht hören sondern konzentriert lesen (sicher damit mir sowas wie oben beim Chopin oder vorher beim Bach BWV939, wo ich die Pausenzeichen übersehen hatte, nicht wieder passiert) und dann mit kurzen Passagen beginnen. Aber langsam! (dazu muss ich leider auch immer wieder ermahnt werden). Das Stück scheint mir jedenfalls deutlich schwieriger zu sein als alles, was ich bislang unter den Fingern hatte. Bin gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die "Vorschläge" (heißt das so?) spielte ich zusammen mit der Bassnote, sie sind aber *vorher* notiert. W

Zusammen mit der Bassnote wäre aber bei Chopin stilistisch korrekt. Es gibt von Chopin selbst in Schülernoten zig Verbindungslinien vom ersten Ton des Vorschlags zum Bass.
Erst einige Virtuosen des ausgehenden 19. JH. haben diese Praxis geändert.
Die besten Variante ist auf die Zeit entweder eine ruhige Triole, oder etwas bewegter zwei 32tel und eine 16tel.
In diesem Artikel: https://www.wikizero.com/de/Frédéric_Chopin
weiter unten wird das nochmals kurz klargestellt und die Vorworte zu den seriösen Ausgaben können auch zu Rate gezogen werden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Phantastisch, vielen Dank! werd ich in drei Wochen mit dem KL mal besprechen.
 
Das Thema Vorhalte/Verzierungen ist eine Wissenschaft für sich. Je nach Epoche und Komponist werden die unterschiedlich ausgeführt. Auf keinen Fall erhebt da eine Aussage zur Spielanweisung Anspruch auf Allgemeingültigkeit ;-)
 
war mir Anfänger bisher nicht bewusst. Las im oben erwähnten Wikizero-Artikel gerade auch über den Pedaleinsatz - mein KL spielt manche der Passagen mit 2x Pedal pro Takt, da war ich auch schon überrascht.
 
Auf keinen Fall erhebt da eine Aussage zur Spielanweisung Anspruch auf Allgemeingültigkeit ;-)

Von Allgemeingültigkeit hat niemand geredet! Es ging um Chopin und die sehr gut belegte Ausführung der Verzierungen in aller Regel auf und nicht vor der Zeit!
Dass es bei Verbindungsverzierungen zwischen melodischen Noten Ausnahmen gibt ist klar! Aber in diesem Kontext nicht relevant!
Man schaue sich in diesem Zusammenhang das Nocturne in g-Moll op. 37,1 mit Arrau an, der als einer von wenigen die Verzierungen korrekt spielt und bei stabiler LH eine bewegte RH spielt!
View: https://youtu.be/TlOR-VkYXqY
 
War nicht auf deinen Beitrag bezogen, sondern allgemein gehalten.
 
Jetzt werde ich das bis zur nächsten Unterrichtsstunde dann hoffentlich komplett und passabel hinbekommen, auch wenn am Klang dann noch einiges zu tun bleibt - zB "Vorschlag" leiser als der eigentliche erste Ton, das klappt noch nur selten.

Lieber mberghoefer,

für die klangliche Ausführung solcher Vorschläge sind zwei Dinge besonders wichtig:

a) der Fingersatz

Es lohnt sich, unterschiedliche Fingersätze auszuprobieren und man nimmt den, der am besten klingt. Im Beispiel oben könnte das 243, 143, 131, 121, 231, 343, 354 etc. sein.

b) die Armführung

Dabei lohnt es sich, die Verzierung "rückwärts" zu üben, d.h. hinten bei der betonten und längeren Note anzufangen. Im obigen Fall ist das das a'' (2. a''), das du mit einem leichten Armschwung nach vorne spielst. Du tauchst quasi in das Klavier ein.

Wenn du das kannst. spielst du die beiden Vorschläge davor und integrierst sie in den Armschwung. Dabei kannst du dir vorstellen, dass du sie nur ganz leicht und leise an der Oberfläche der Tastatur (nur gerade bis zur Auslösung) spielst. Wie ein Kolibri, der leicht in der Luft vor einer Blüte flattert. Bei der betonten Note taucht dann der Kolibri wie ein Eisvogel ins Wasser ein. :D

Der Arm führt die Bewegung, es ist eine Bewegung, aber erst an der Oberfläche, dann eintauchen.

Vielleicht hilft dir das weiter.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:

Werde ich probieren, vielen Dank!
Fingersatz ist aktuell übrigens 343, wäre (wegen vorher und nachher) auch gar nicht auf die Idee gekommen, das irgendwie anders zu versuchen. Ich staune immer wieder darüber, was mir auf dieser Lernreise alles begegnet.
 
---kurze Unterbrechung---
In diesem Artikel: https://www.wikizero.com/de/Frédéric_Chopin
weiter unten wird das nochmals kurz klargestellt und die Vorworte zu den seriösen Ausgaben können auch zu Rate gezogen werden!
@Alter Tastendrücker ...dieses Wikidings sollte man nicht allzu vehement empfehlen... was da u.a. über op.9 zusammengestoppelt wird, ist in sich widersprüchlich, was da zu Chopins Pedalnotation steht ist kein Ruhmesblatt usw - - es gibt doch seriöse Fachliteratur (wenn auch nicht alles schwups anklickbar ist) ;-)
---weitermachen---
(die lästige Unterbrechung ist vorbei)
 
Ist das nicht bekannt? Triller mit 3-4 war bei uns als Masochisten FS bekannt und möglichst zu vermeiden! Der Sadisten FS ist der gleiche, wenn vom KL befohlen!

Zoologische Finger-Sätze wären vielleicht Terzentriller im Pedal auf der Orgel??:konfus:
Für fliehende Zebras??
 
Danke Deinem Schöpfer !
3-5 geht auch im Forte gut und 4-5 seit 111 recht ordentlich, vor allem, wenn leicht! 3-4 eher nicht!
 
Finde das auch nicht sonderlich außergewöhnlich, der 34 (und an einer anderen Stelle auch 45) boten sich an und müssen ja auch nicht laut gespielt werden. Jetzt bin ich glatt wieder verunsichert :)
 

Zurück
Top Bottom