mick
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Mit "Fanfares" bin ich bei meiner Frau zunächst auf Entsetzen gestoßen.
Ich hab ihr dann das erstbeste Youtube-Video vorgespielt - Yuja Wang - das fand auch ich entsetzlich.
Von Yuja Wang habe ich Fanfares vor ein paar Wochen live gehört. Es war für mich absolut perfekt. Ich dachte bis dahin, dass ich die Etüde selbst ganz gut spiele, aber nun denke ich das nicht mehr.
Bei Yuja hat jeder rhythmische Akzent gestimmt, auch an den Stellen weiter hinten (ungefähr ab Takt 150), wo es fies schwierig wird. Es gibt bei ihr keine rhythmischen Nachgiebigkeiten, und es gibt momentan vielleicht auch niemanden, der die enorme dynamische Bandbreite so hinkriegt wie sie - vor allem die fast unspielbaren sub. pppp-Übergänge in tiefer Lage.
Null Gefühl für diese Musik.
Wenn das dein Eindruck war, dann hat sie alles richtig gemacht. Was diese Etüde nämlich nicht verträgt, ist jede Art von "Gefühl". Das Stück muss mit größtmöglicher rhythmischer und dynamischer Präzision gespielt werden - je mechanistischer, umso besser.