Natürlich begegnen uns im Alltag Umfragen ohne Zahl - und das kann häufig wirklich nerven, weil diese Umfragen für die Befragten häufig äußerst banal sind (für die Fragenden hingegen teilweise überlebenswichtig).
Eben! Werden Studien und Umfragen erstellt, weil die "Macher" auf der Suche nach beschäftigungstherapeutischen Maßnahmen sind und nicht wissen, womit sie sonst ihren Tagesablauf ausfüllen können? Oder haben die Verantwortlichen nicht eine bestimmte Sichtweise, die sie mit aussagekräftigen Daten belegt sehen wollen? In der Regel arbeiten diese Dienstleister und Institute ja im Auftrage von Verbänden, Industrieunternehmen, Behörden etc., die sich Rückenwind für ihre eigenen Aktivitäten erhoffen, möglicherweise so ihre Existenz rechtfertigen müssen. Niemand zahlt Honorare und/oder Gehälter ohne die Annahme, dass diese Ausgaben für ihn von Vorteil sind - und zu verschenken hat vermutlich niemand etwas.
Ich glaube, dass Umfragensteller im Grunde grundsätzlich im Vorteil sind, weil sie die Wahlmöglichkeiten anbieten und keinen Platz für individuelle Antworten lassen!!!
Genauso ist es. Wer die Umfrage durchführt, gibt ein bestimmtes Raster vor, in das sich die befragte Person gefälligst einzufügen hat - und damit basta. Die Wahlmöglichkeit "Weiß nicht" suggeriert vielen Teilnehmern Entscheidungsschwäche, fehlende Beurteilungskompetenz, wenn nicht sogar Ahnungslosigkeit. Da denkt sich manche(r), es sei besser, sich doch zu positionieren als im Unverbindlichen zu bleiben. Darüberhinaus ist die Auswertung der Resultate für den Fragesteller organisatorisch leichter zu bewerkstelligen, wenn er nur wenige Entscheidungsmöglichkeiten zur Wahl stellt.
That's life ... und so werden Statistiken, Meinungsbilder und letztendlich auch der Zeitgeist erzeugt!!!
Vor diesem Hintergrund ist ein geflügeltes Wort entstanden, das da heißt:
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Wo Umfragen sind, gibt es des öfteren dieses Phänomen:
Simpson-Paradoxon
Und wenn man sich dann noch überlegt, dass sich Fragen auch suggestiv stellen lassen, dass äußere Rahmenbedingungen eine Rolle spielen können, dass es Objektivität und komplette Ideologiefreiheit kaum geben kann - dann kann sich unter dem Begriff "MeinungsBILDUNG" ein(e) jede(r) selbst sein Bild machen...!
LG von Rheinkultur