Die Tasten"gewichte" sind physikalisch zuerst mal keine Gewichte, sondern Kräfte.
Eine Kraft braucht es, um eine Taste aus der oberen Position starten zu machen, dass sie heruntergeht. Hierbei wirkt eine kleine Losbrech-Kraft aus den Lagerungen etc., und das Gewicht des Hammers, vermittelt per der Hebel in der Übermittlung, Röllchen-Hebelverhältnis, Repetitions-Verhältnis, und Tasten-Hebelverhältnis, jeweils bezogen auf die Schwenkpunkte.
Eine andere, kleinere Kraft braucht es, dass die Taste von unten dann wieder heraufkommen mag.
Diese Kraft wird bei einem Flügel im Regelfall durch das Gewicht von Hämmerchen etc. übertragen über die Repetition auf die Taste, wobei Hebelverhältnisse wirken, die "unterwegs" variieren. Daher misst man diese Kräfte jeweils am Anfangspunkt der Bewegung, und man misst sie am Klavier oder Flügel mit diesen Messing-Ringgewichten.
Ein ... Ziel beim Auswiegen könnte sein, den Kraftaufwand zum Bewegen von Taste und Hammer zu minimieren - was seine Grenze jedoch darin findet, dass irgendwann im Bereich unter ca. 40gr die Taste gar nicht mehr hochkommen mag. Schon davor ist ein schnelles, flinkes Spiel behindert, weil die Kraft zum "Hochkommen" zu klein geworden ist. Zudem kann man bei einem Flügel eine immer niedrigere Niedergewichtskraft oft erst erzielen, indem man in der Taste stärker "gegenbleit", was die Trägheit der Taste vergrößert und ein flinkes Spiel hindert.
Prototyp solchen Problems war einst der Horowitz-Flügel für die "Flachspiel"-Technik des Meisters, mit niedrigem Niedergewicht - allerdings zu bezahlen mit einem extremen Wartungsaufwand, weil winzige Zunahmen an Reibung eine Taste sofort disfunktional machten, da das Aufgewicht dann nicht mehr reichte, die Taste ausreichend schnell wieder hochzuholen.