Hallo, Clavionova83
magst Du mal schreiben, was es für Stücke sind, die Du im Laufe der 2 Jahre erlernt hast? Wenigstens die, die Du gerne wiederholst. "zumal es auch schon kompliziertere Stücke sind" ;)
Ungeduld ist der Stolperstein. Du denkst (schnell) über das Ende des Stückes hinaus beim Durcharbeiten. Vielleicht bist Du in Deinem Tun im allgemeinen sehr ungeduldig. Das überträgt sich dann auch auf das Klavierspiel. Ich muß um mich herum Dinge erledigt haben, um in Ruhe sein zu können, wenn ich mich mit Musik beschäftige bzw. Klavier spiele.
Viele Wiederholungen sind in Ordnung - aber bist Du Dir sicher, daß Du während des Wiederholens bei dem Stück bist und das Notenbild lesen kannst? Kannst Du mitten aus dem Text einen Takt herausnehmen und den Akkord erkennen, den Intervall herausspielen und einfach nur hören?
Was hast Du durchgehen lassen? Wo hast Du eine stille Hoffnung gehabt; wird schon werden. Es sind diese klitzekleinen Details, über die man schnell (flüchtig) hinwegsieht, auch so eine Stelle, wo man meint, "die kann ich" ;)
"Langsames Üben fällt mir also auch eher schwer." Da mußt Du durch. Das geht mir genauso. Nicht das Du alle Stücke bis zum Exzeß durchdringen solltest, aber das Wissen und das Eingestehen um diese Stellen ist die Hoffnung, diese Dinge an einem neuen Stück verbessern zu können. Sozusagen schon eine innere Vorarbeit.
Jedes neue Stück ist eine veränderte Herangehensweise, eine neue Herausforderung (mir geht es jedenfalls so) wie an das vorige und übervorige ... und ein Wachsen.
Positiv zu sehen ist der innere Schweinehund, der sich ja immer und gerne regt. Frage Dich, will (wollte) ich das Stück überhaupt und wo habe ich geschludert, warum bin ich die Stelle übergange. Antowrt stellt sich ein und neue Wege. Den Schweinehund hau eins auf die Mütze und winselnd zieht er sich zurück.
„Bemühe dich, leichte Stücke gut und schön zu spielen; es ist besser, als schwere mittelmäßig vorzutragen." Robert Schumann
frohe Neujahrsgrüße
Kulimanauke