Wenn man improvisieren will…..
weit gefehlt!
Bleiben wir beim Quintenzirkel:
Gerade als unerfahrenes Klavierspielerlein ist man gut beraten, sich die Dinge übersichtlich zu schaffen.
Habe ich z.B. gelernt, was eine G-dur Tonleiter ist, dann fällt es mir bei neuen Stücken erheblich leichter, einen Lauf, der genau in G-dur steht, zu spielen. Ich frage dann etwas ab, was ich schon abgespeichert habe.
Kümmer ich mich null um harmonische Zusammenhänge, buchstabiere ich jedes neue Stück von Neuem.
Jeder, der schonmal einen Satz in Buchstaben gesprochen hat, weiß, dass er nicht zu verstehen ist.
Worte ergeben Sätze und die dann vielleicht Sinn.
In der Musik ist das genauso.
Beim Vomblattspiel, also dem Spielen eines Stückes zum ersten Mal ohne dass man es kennt, ist es viel einfacher, Zusammenhänge zu erkennen , wenn man direkt einfache Harmonien erkennt - die Hände mögen es übrigens auch gerne, wenn sie das Gefühl für Dreiklänge und deren Umkehrungen "begriffen" haben.
Es ist ja immer eine Frage, wie tief man in die Harmonielehre einsteigt. Sicherlich braucht ein Anfängerlein kein ausgefuchstes Wissen, um komplexe Werke zu analysieren, aber Quintenzirkelverständnis sowie Kenntnis einfacher harmonischer Zusammenhänge sind grundnötig, um dem Musizieren näher zu kommen!