Vorbereitung als Klavierlehrer

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Piano-Willi

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6. Apr. 2017
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Hallo zusammen. Vielleicht erst mal zu meiner Person. Ich bin 22 Jahre alt, und spiele seit ca 15 Jahren Klavier. Zudem singe ich seit 7 Jahren in einem Chor. Seit einem halben Jahr lerne ich zusätzlich das Euphonium. Soweit so gut.

Jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben, dass ich meiner Nichte das Klavierspielen beibringe. Das will ich auch gerne tun. Jetzt hab ich bloß das Problem, wie genau ich vorgehen sollte, und welches Material ich dafür verwende. Anfangen muss ich wahrscheinlich mit Theorie etc., da überhaupt keine Notenkenntnisse usw vorhanden sind.

Habt ihr da ein paar Tipps und Vorschläge?
Vielen Dank!
 
Flamenco z. B. wurde und wird soweit ich weiß auch durch die von dir beschriebene mündlich-praktische Überlieferung gelehrt. Es wäre aber meiner Meinung nach falsch, falls jemand annimmt, damit werde nicht auch Musiktheorie vermittelt, denn der Flamenco-Gitarrist lernt auch, welche verschiedenen Flamenco-Stile und Formen es gibt, Anschlagstechniken, welche Rhythmus-Pattern dabei verwendet werden, welche Akkord-Folgen üblich sind und welche Töne beim Solieren dazu passen; der Flamenco-Spieler weiß also, in welchem Stil er gerade ist, welche Akkord-Folge er spielt, warum er bestimmte Töne eines Laufs verwendet und wo die Betonungen beim jeweiligen Rhythmus sind; er hat eine ganze Menge Theorie verinnerlicht und spielt nicht etwa auswendig gelernte fest arrangierte Stücke nach.
Richtig. In diesem Fall wird die Theorie aber mit der Praxis untrennbar verbunden und eben nicht als abstrakter Überbau jenseits der Praxis positioniert. Und nicht alles, was zum Verständnis eines musikalischen Kontexts hilfreich ist, lässt sich auf einem Notenblatt fixieren.

LG von Rheinkultur
 
Ehrlich gesagt bin ich sogar kein Freund davon, dass Klavier als Einsteigerinstrument bei Kindern zu wählen. Die gute alte Blockflöte oder Geige sind als Melodieinstrumente viel geeigneter! Da wird der Ton selbst produziert.

Erst wenn Grundlagen hierauf erlernt worden sind, ist ein Hinzunehmen des Klaviers sinnvoll. Denn ein Klavier erfordert Mehrstimmigkeit und ist damit viel anspruchsvoller.

Ich halte immer noch an der altmodischen Meinung fest, Klavier frühestens ab acht. Außerdem macht Klavier dann viel mehr Spaß, wenn tatsächlich das Instrument mit bereits angelegtem Rhythmus und Melodiespiel als Bereicherung empfunden wird.

Ich bin froh, dass ich in den drei Jahren von 5 bis 8 Klavier spielen durfte. Im Kindergarten war ich ein halbes Jahr in der Blödflockentruppe und musste in so eine spülmaschinenfeste Plastikflöte pusten. Meine Güte, was habe ich das Gequietsche gehasst!
 
Wichtige Frage: Hat die Nichte selbst ein Instrument, auf dem sie frei herumexperimentieren kann, oder wäre der Tastenkontakt nur bei Dir gegeben?

Ich will meiner Nichte einfach das wunderschöne Instrument Klavier näher bringen und ihr das Verständnis und die Grundkenntnisse vermitteln.

Mein "Onkel" hat das auch gemacht, und dafür bin ich (vor allem im Nachhinein) echt dankbar. Da er mittlerweile verstorben ist, ist mir mittlerweile auch bewusst, wie schön diese gemeinsamen Stunden waren; tragischerweise belehrt einen nicht selten erst der Verlust über den Wert der Dinge. Der Mann war hauptberuflich Grundschullehrer und semiprofessioneller Konzertorganist, im Instrumentalunterricht jedoch weder ausgebildet noch erfahren - mehr so der Typ "Instinktmusiker".

Was hat er also gemacht? Eigentlich gar nichts... er hat mich ermutigt, Melodien von Liedern (was man als Kind halt so kennt) "nach dem Gehör" auf den Tasten zu klimpern - sowohl auf dem Klavier als auch auf der Orgel, letztere fand ich damals sogar interessanter (man kann eine Melodie auch mit den Füßen spielen:super: und mit verschiedenen Registern experimentieren). Ggf Suchen des richtigen Tons durch gemeinsames Ansingen. Gucken, von welchem Ton ist man gestartet - kann man auch von einem anderen Ton starten? - und was passiert dann? Wenn man mehrere Töne gleichzeitig anschlägt, was klingt "schön" und was klingt "nicht schön", worauf achtet man, damit es "schön" klingt? (solche Sachen halt)

"Betreutes Experimentieren" würde ich diese Methode nennen, falls es überhaupt eine ist. ;-) . Noten* oder gar "Theorie" im eigentlichen Sinne haben gar keine Rolle gespielt, auch keine "korrekte Handhaltung"**, nur Melodie/Musik. SPIELERISCH*** halt.




* Noten, zumindest den Violinschlüssel, "konnte" man früher sowieso. Keine Ahnung, wann und wie man das en passant gelernt hat, es muss verdammt früh gewesen sein. :denken:
** Komischerweise - das ist nur eine persönliche Beobachtung ohne Anspruch auf Gültigkeit - scheinen sehr junge Kinder nicht auf die Idee zu kommen, eine andere als eine zweckmäßige Handhaltung zu benutzen. Je mehr das Bewusstsein reift, desto großhirniger (und damit krampfiger) werden die Aktionen.
*** Spielerisches Lernen war Anfang der 1970er durchaus State of the Art. "Antiautoritäres Lernen" - falls die pädagogisch ausgebildete Person das Prinzip richtig kapiert hat - folgt dem Konzept, das chaotische Agieren des Kindes unmerklich aber gezielt auf Grenzen und Regeln stoßen zu lassen, so dass es ihren Sinn sowie den Vorteil ihrer Einhaltung selbst erkennt und daher freiwillig akzeptiert.
 
Ich bin froh, dass ich in den drei Jahren von 5 bis 8 Klavier spielen durfte. Im Kindergarten war ich ein halbes Jahr in der Blödflockentruppe und musste in so eine spülmaschinenfeste Plastikflöte pusten. Meine Güte, was habe ich das Gequietsche gehasst!
Ich hab in der Grundschule kurz Blockflöte gespielt. Meine einzige Erinnerung daran ist, dass unsere Lehrerin dem Sven beigebracht hat, dass er sich das Teil nicht so tief in den Hals schieben soll, sonst muss er noch brechen.

Ich hab dann auch bald aufgehört, ich glaube da war sie etwas bedröppelt. Da hab ich nämlich schon Klavier gespielt und war das Musikerkind :-D
 
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Edit: Onkel Google hat etwas zu diesem Stichwort zu sagen.
Nämlich nix.

Zitat von Onkel Google:
Ergebnisse für blödflocke truppe
Keine Ergebnisse für blödflockentruppe gefunden
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin froh, dass ich in den drei Jahren von 5 bis 8 Klavier spielen durfte. Im Kindergarten war ich ein halbes Jahr in der Blödflockentruppe und musste in so eine spülmaschinenfeste Plastikflöte pusten. Meine Güte, was habe ich das Gequietsche gehasst!
Als Richard-Strauss-Liebhaber wirst Du hier vermutlich sofort den fehlenden Blockflöten-Einsatz heraushören:



LG von Rheinkultur
 
..

*** Spielerisches Lernen war Anfang der 1970er durchaus State of the Art. "Antiautoritäres Lernen" - falls die pädagogisch ausgebildete Person das Prinzip richtig kapiert hat - folgt dem Konzept, das chaotische Agieren des Kindes unmerklich aber gezielt auf Grenzen und Regeln stoßen zu lassen, so dass es ihren Sinn sowie den Vorteil ihrer Einhaltung selbst erkennt und daher freiwillig akzeptiert.

das Entscheidende an dieser Methode ist Dein Nebensatz: ..."-falls die pädagogisch ausgebildete Person das Prinzip richtig kapiert hat-...".
Damit steht und fällt nämlich die antiautoritäre Erziehung und das antiautoritäre Lernen.

A. S. Neill hat in seinem Summerhill einen wichtigen Anstoß geliefert. Leider war ein Großteil der Lehrer in den 70ern noch von den 60er Studentenbewegungen geprägt und modelten die Idee der "freien Erziehung" in eine Idee der "frei von Erziehung" um. Sie hatten also das Prinzip nicht kapiert, was sich dahingehend bemerkbar machte, dass eine starke Polarisierung der Lehrmethoden zu finden war.

Die traditionelle Seite vertrat einen strengen Stil, die möchtegern-modern eingestellten Lehrer ließen so gut wie Alles durchgehen, so dass ab und an eine gewisse Anarchie herrschte. Regeln oder Werte wurden gar nicht oder nur ansatzweise vermittelt. An unserem Gymnasium trafen beide Extreme aufeinander, was zur Folge hatte, dass ich z.B. in mehreren Fächern jahrelang keine Hausaufgaben oder Lernaktivitäten durchführte. Unser Lehrer wurde geduzt, die Sitzordnung aufgelöst und auch die eine oder andere Schulstunde sah mich zwar physisch präsent, jedoch mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Erst als das Abi kurz bevor stand, begab ich mich (auch bedingt durch dezent ausgeübten Einfluss meines Vaters, der das Prinzip verstanden hatte) auf die strengere Seite. Manch andere Mitschüler taten dies nicht und haben sich entsprechend den Abi-Schnitt gehörig versaut. Der ZVS war völlig egal, ob "Summerhill" oder "Rohrstock", so dass viele Berufswünsche nicht oder nur nach ewiger Wartezeit zu erfüllen gewesen waren.
 

Leider war ein Großteil der Lehrer in den 70ern noch von den 60er Studentenbewegungen geprägt und modelten die Idee der "freien Erziehung" in eine Idee der "frei von Erziehung" um. Sie hatten also das Prinzip nicht kapiert, was sich dahingehend bemerkbar machte, dass eine starke Polarisierung der Lehrmethoden zu finden war.
Freiheit kann auch polarisierend verstanden werden: "Von etwas frei sein" oder "Für etwas frei sein" ist nämlich nicht dasselbe. Wird keinerlei Verantwortung mehr übernommen, ergibt sich Permissivität oder schlicht Willkür bis hin zu entfesseltem Egoismus: Was mich interessiert (mein persönlicher Vorteil), wird rigoros eingefordert, was mich nicht interessiert oder gar stört, wird ignoriert, abgewälzt oder verdrängt. Ein gewisses Mindestmaß an Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Intelligenz ist nämlich vonnöten, um mit Freiheit vernünftig umgehen zu können. Die Alternative ist ansonsten ein politisches System, in dem derjenige das Sagen hat, der seine Eigeninteressen rücksichtsloser und brutaler als andere durchsetzen kann. Denn die meisten Menschen lieben klare und eindeutige Strukturen - allerdings sollen etwaige negative und belastende Auswirkungen bitte nur die anderen treffen.

Vermutlich ist es mit allen erzieherischen und auch politischen Konzepten so: Wird ein gutes Konzept nicht in kompetenter Weise umgesetzt, ist es trotzdem nichts wert. Und das Gegenteil von "Gut gemacht" nennt sich "Gut gemeint"... .

Bevor wir völlig im Off-Topic-Bereich landen, sei der Bezug zur Ausgangsfrage hergestellt. Es ist nicht auszuschließen, dass so mancher begabte Schüler sich für richtiges Handeln intuitiv oder mit wachsendem Verstand entscheidet - also auch bei schlechtem Unterricht die Freude an der Musik nicht verliert. Eine Lehrkraft braucht allerdings eine enorme Entscheidungskompetenz, wann sie Entwicklungsprozesse lenken sollte und wann nicht. In vollem Umfang durch ein pädagogisches Studium erwerben kann man diese zwar nicht automatisch, da wir ja sonst nur exzellente Pädagogen hätten, sobald diese die entsprechenden Studienabschlüsse besitzen. Aber ohne pädagogische Eignung und einschlägige Erfahrungswerte ist die Wahrscheinlichkeit sicherlich höher, bereits Grundlegendes falsch zu machen. @hasenbein hat in seinem Beitrag #15 auf die häufig anzutreffende Situation hingewiesen, den Schüler von vornherein in den falschen Regelkreis geraten zu lassen. Da nimmt man sich schon mal einfach die Klavierschule, nach der man selber Klavierspielen gelernt hat - und vertraut darauf, dass es irgendwie hinhauen wird. Ich erinnere mich lebhaft an die Krentzlin-Klavierschule, nach der der zum Jähzorn neigende und mich unterrichtende Kapellmeister ostdeutscher Herkunft vermutlich selbst vor fast einem Jahrhundert das Klavierspiel erlernt haben dürfte.

LG von Rheinkultur
 
A. S. Neill hat in seinem Summerhill einen wichtigen Anstoß geliefert. Leider war ein Großteil der Lehrer in den 70ern noch von den 60er Studentenbewegungen geprägt und modelten die Idee der "freien Erziehung" in eine Idee der "frei von Erziehung" um. Sie hatten also das Prinzip nicht kapiert, was sich dahingehend bemerkbar machte, dass eine starke Polarisierung der Lehrmethoden zu finden war.

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Ich vermute, die allermeisten hatten Neills Bücher auch nicht gelesen oder aber nicht kapiert. Seine Schule hat übrigens nach einiger Zeit (ich weiß nicht mehr, nach wie vielen Jahren) ziemlich an "Aura" verloren.
 
Ich bin froh, dass ich in den drei Jahren von 5 bis 8 Klavier spielen durfte. Im Kindergarten war ich ein halbes Jahr in der Blödflockentruppe und musste in so eine spülmaschinenfeste Plastikflöte pusten. Meine Güte, was habe ich das Gequietsche gehasst!

Pusten geht ja noch, spucken ist schlimmer. Von daher ist die Spülmaschinenfestigkeit schon gerechtfertigt. ;-)Ansonsten dient besagter Gegenstand bisweilen ja auch zu Angriff und Verteidigung in eskalierenden Konfliktsituationen im Kindergarten; von daher wäre Holz einfach zu schade.

Aber im Ernst: auch Blockflötenunterricht kann man gut gestalten und die Kinder können durchaus einiges lernen, auch im Bereich Zusammenspiel.
 
Ach ja, die Blockflöte:girl:Mit 6 Jahren war ich schon fortgeschrittene Spielerin (Beginn mit 4) und sehr stolz auf meine Blockflöte, reinspucken, das Holz anknabbern....waren strengstens verboten!, ....dann wollte ich Klavier :herz:und seither habe ich nie wieder eine Flöte angefasst.
Zum Thema: Ich denke, die Nichte sollte bei einem ausgebildeten Lehrer lernen und mit dem Onkel zusammen üben oder sich beim Üben begleiten lassen.
 
Ach ja, die Blockflöte:girl:Mit 6 Jahren war ich schon fortgeschrittene Spielerin (Beginn mit 4) und sehr stolz auf meine Blockflöte, reinspucken, das Holz anknabbern....waren strengstens verboten!, ....dann wollte ich Klavier :herz:und seither habe ich nie wieder eine Flöte angefasst.
Dabei ist die Blockflöte ein tolles und sehr vielseitig einsetzbares Instrument - fernab von irgendwelchen Klischees, es eigne sich ideal für Personen mit geringer Musikalität, bei denen es nicht für ein ernst zu nehmendes Instrument reiche:



Ehrlich gesagt bin ich sogar kein Freund davon, dass Klavier als Einsteigerinstrument bei Kindern zu wählen. Die gute alte Blockflöte oder Geige sind als Melodieinstrumente viel geeigneter! Da wird der Ton selbst produziert.
Das sehe ich persönlich nicht unbedingt so. Auch bei Melodieinstrumenten, mit denen man nicht mehrstimmig musiziert, haben die beiden Hände unterschiedliche Aufgaben zu übernehmen und Koordinationsprobleme sind in dieser Hinsicht keineswegs geringer. Gerade aufgrund der "breitenmusikalischen" Vorbelastung sollten bei der Blockflöte keine Billiglösungen favorisiert werden - und die Violine erfordert eine Menge Durchhaltevermögen, bis selbst spieltechnisch einfache Aufgaben klanglich ansprechend gelingen. Bis aus nervtötendem Gekratze ein klangschöner und gut tragender Ton wird, das kann schon ein wenig dauern. Das Klavier bietet hingegen bei der Vermittlung von Klangsensibilität von Anfang an gute Möglichkeiten, ein musikalisch attraktives Ergebnis hervorzubringen. Zunächst wird man beim Spiel von Akkorden und mehr als einer Stimme ein gut überschaubares Satzbild wählen und den Komplexitätsgrad behutsam steigern. Gerade in dieser Hinsicht hat das Klavier den großen Vorteil, dass nicht Ansatzprobleme und Intonationsschwierigkeiten wie bei Blas- und Streichinstrumenten sogar das Hervorbringen überhaupt eines Tones in passender Höhe in Frage stellen. Das motiviert nämlich auch zu weiteren Bemühungen zu einem Zeitpunkt, zu dem so mancher Spieler eines Melodieinstruments längst die Brocken entnervt hingeschmissen haben.

Im Zweifelsfall bieten viele Musikschulen übrigens ganz ordentliche Einstiegsangebote unter Begriffen wie "Instrumentenkarussell", bei denen man unter fachkundiger Anleitung unterschiedliche Möglichkeiten ausloten kann. Entweder gelingen zeitnah erste kleine Erfolgserlebnisse oder man registriert bereits frühzeitig, dass einem ein bestimmtes Instrument eben weniger gut "liegt". Das wäre übrigens auch eine Überlegung für den Ersteller des Fadens wert - nämlich ein solches Orientierungsangebot anzunehmen; vielleicht entdeckt die Nichte ja ein ganz anderes Instrument als das Klavier für sich? Denn die Frage ist noch keineswegs erörtert worden, ob das Mädchen auf dem Klavier (gewissermaßen mit dem Onkel als Vorbild) oder vielleicht auf einem anderen Instrument musizieren möchte.

LG von Rheinkultur
 
Im Kindergarten war ich ein halbes Jahr in der Blödflockentruppe und musste in so eine spülmaschinenfeste Plastikflöte pusten. Meine Güte, was habe ich das Gequietsche gehasst!
Das ist ja wohl das mieseste, was man einem Instrument antun kann, nur weil billig verfügbar eine unbedarfte Erzieherin an die Spitze einer trötenden Kinderschar zur Verhunzung jeglicher Freude am Instrument setzen, dito Grundschule.

Wie schon erwähnt, sind Melodieinstrumente per se technisch schwierig, da sie ja nicht nur den Ton produzieren, sondern auch gestalten sollen, was ein Klavier nicht kann. Da gehört natürlich Einzelunterricht hin und wenn er im jungen Alter nur eine viertel Stunde beträgt. Die Technik auch mit beiden Händen und bei Blasinstrumenten zusätzlich Mund und Atemtechnik sind didaktisch gut aufbereitet leicht zu vermitteln, und daher passend zum musikalischen Anspruch, der eben mit Erweiterung der Technik wächst.

Niemand hat gesagt, dass dem Kind eine weitere Wahl zu einem geliebteren Instrument verweigert werden soll, aber als Einstieg sind Geige als auch Flöte unschlagbar. Geduld der Familie ist allemal angesagt, aber Kinder sind dankbar, etwas selbst zu gestalten, dazu gehört auch Töne erzeugen.

Das setzen ans Klavier oder keyboard ist dagegen wie nie Lesen von Texten aber gleich mit 4 den König der Löwen als Disneyfilm vorgesetzt zu bekommen.

Ein noch unverzogenes Kind erträgt die filmische grausame Geschichte nicht mit 7. Ich bin noch als 8jährige heulend vom damals neuen Fernseher weggelaufen, die Verfilmung von Hänsel und Gretel. Die Szene vom brotkrümelwerfendem Hänschen war schon zu viel, ich wusste ja schon um die schreckliche Hexe .....
 
Niemand hat gesagt, dass dem Kind eine weitere Wahl zu einem geliebteren Instrument verweigert werden soll, aber als Einstieg sind Geige als auch Flöte unschlagbar. Geduld der Familie ist allemal angesagt, aber Kinder sind dankbar, etwas selbst zu gestalten, dazu gehört auch Töne erzeugen.

Töne erzeugen kann man auch, indem man singt. Das habe ich als keiner Bub stundenlang getan - ich kannte unzählige Lieder und sogar Opernarien auswendig. Irgendwann wollte ich dann Klavier lernen, und so kam es dann auch dazu. Daran war nichts verkehrt.
 
Das setzen ans Klavier oder keyboard ist dagegen wie nie Lesen von Texten aber gleich mit 4 den König der Löwen als Disneyfilm vorgesetzt zu bekommen.
:dizzy:

Ein noch unverzogenes Kind erträgt die filmische grausame Geschichte nicht mit 7. Ich bin noch als 8jährige heulend vom damals neuen Fernseher weggelaufen, die Verfilmung von Hänsel und Gretel.
Entweder sind ganz viele Kinder schon mit 6 Jahren verzogen oder sie sind einfach unterschiedlich. Man sollte nicht von sich auf alle schließen.
Ich jedenfalls sehe weder Vor- noch Nachteile in der Wahl des ersten Instrumentes, egal ob nun Klavier, Geige, Gitarre oder Trompete...
 

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