Von einem "mittelmäßig" spielenden Freund Klavier lernen?

Mario Gomez

Mario Gomez

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18. Mai 2017
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Hallo Leute,
wollte einfach mal fragen, ob es problematisch ist von jemandem Klavier bzw. eher gesagt E-Piano und Synthesizer zu lernen, der jetzt kein ausgebildeter Lehrer ist. Ich habe mal gehört, dass man sein Klavierspiel "verderben" würde, wenn man bei einem nicht Fachkundigen lernen würde.
Ist das eher ein Gerücht oder stimmt das wirklich?

Ich kann ja ohnehin nicht richtig Klavier oder Piano spielen. Außerdem will ich mit Anfang 30 Jahren kein Konzertpianist werden. Sondern einfach nur nette Melodien oder Popsongs spielen.

Habt Ihr sonstige Tipps oder Websites, die empfehlenswert sind um selbst Lieder zu lernen?
Vielleicht kann mir ja jemand helfen?

Vielen Dank und Grüße

Mario
 
Wenn ich EINS nicht mehr hören kann, dann den Spruch "Ich will ja nicht Konzertpianist werden". :bomb::bomb::bomb::dizzy::dizzy::dizzy:
Der dient leider allzu oft als Rationalisierung wurschtigen, unengagierten Verhaltens.
Schlimmste Version: Mutter sagt: "Meine Alexandra-Zoe (mein Leander-Tristan) will ja nicht Konzertpianistin werden." :angst:

Nächstschlimmster Spruch, den man nicht mehr hören will (von Zuhörern bei Auftritten): "Machen Sie das eigentlich beruflich?" (Kurz danach gefolgt von: "Und davon kann man leben?") :blöd::-((

1. Mich fragt nie jemand, ob ich das auch beruflich mache. Ich glaube, ich weiß auch, warum ;)
2. Es mag ja sein, dass der Konzertpianist-Spruch zu undifferenziert ist, weil er für über 99% der Klavierspieler gilt, aber er bringt doch zum Ausdruck, dass man ein überschaubares Ziel hat, den Ball flachhält, ... Eine "Rationalisierung unengagierten Verhaltens" kann ich bestenfalls bei der "Muttervariante" sehen, denn wenn man die fehlende Konzertpianistambition auf sich selbst bezieht, dann redet man doch über Engagement. Sonst würde man keine einzige Taste drücken. Nur eben auf einem bescheideneren Niveau. Das das nicht das Niveau ist, bei dem man gefragt wird, ob man das beruflich macht, ist für den, der dieses Ziel nicht hat, irrelevant.
3. Was soll denn die Mutter sagen?
3.1. "sobald ich wurstiges, unengagiertes Verhalten bei meinem Kind sehe, hören wir sofort auf?" Wärst Du dann noch dabei - biographisch gesehen?
3.2. "mein Kind wird mit 99% nicht wirklich gut werden. Also lassen wir das komplett"
3.2. "mein Kind ist soo talentiert. Ich schwinge die Knute, damit es sein Talent entwickelt"?

Um ein relatives Ziel geht es dem Frager. Und diese Frage und diese Einschränkung finde ich vollkommen legitim. Erlaubt ist, was Spaß macht.

Ich würde anstelle von @Mario Gomez einfach anfangen und über das, was ich tue, reflektieren. Ich hab einen Bekannten, der hin und wieder Klavierstunden hat und das komplett ohne Noten macht. Der Lehrer filmt sein eigenes Spielen ab und er schaut sich dieses Video an. Ich versuche, bei den Berichten nicht komisch zu gucken, weil ich das für eine seltsame Methode halte, aber vielleicht hilft das und bringt einen weiter als "nichts". Wenn man dann das Gefühl hat, es ist "doof" soll man überlegen, woran es liegt und ob einen eine andere Technik weiterbringt. Vielleicht muss man dann Dinge "entlernen", aber "so what". Man will ja nicht Konzertpianist werden ;)

LG Wonz
 
Wenn ich EINS nicht mehr hören kann, dann den Spruch "Ich will ja nicht Konzertpianist werden". :bomb::bomb::bomb::dizzy::dizzy::dizzy:
Der dient leider allzu oft als Rationalisierung wurschtigen, unengagierten Verhaltens.
Schlimmste Version: Mutter sagt: "Meine Alexandra-Zoe (mein Leander-Tristan) will ja nicht Konzertpianistin werden." :angst:
Unengagiertheit ist erlaubt bei Amateuren. ;-) Allerdings wird es dann nichts mit den gewünschten Popsongs. Für mehr als den Flohwalzer braucht es beträchtlichen Einsatz. Bei Profis und Tutorial-Schlangenölverkäufern sieht natürlich alles immer ganz einfach aus.
 
Wie willst du Pop-Songs spielen? Arrangements für Klavier Solo (ohne Gesang), Klavierbegleitung zu eigenem oder fremden Gesang oder Klavier als Bandmitglied? Alle drei Varianten sind unterschiedlich.
Willst du zu 100% auf Noten zurückgreifen oder willst du lernen, wie man mit bestimmten Mitteln popsongs am Piano ohne Hinzunahme von Noten, aber ggf. mit Akkord Symbolen spielt?
Willst du anderen vorspielen oder gar später auftreteten oder nur für dich im Kämmerlein spielen?
Soll es sich für dich gut anhören oder reicht ein "na ja, man kann den Song erkennen"?
All das wäre für mich relevant für die Entscheidung, ob mir guter Unterricht wichtig wäre.
LG
BP
 
;-) Allerdings wird es dann nichts mit den gewünschten Popsongs. Für mehr als den Flohwalzer braucht es beträchtlichen Einsatz. Bei Profis und Tutorial-Schlangenölverkäufern sieht natürlich alles immer ganz einfach aus.

Jahre des Übens für ein paar Popsongs? So a Gschmarri.

Wie Du siehst gibt es hierzu auch andere Meinungen....:konfus:
 
Ohne überhaupt was im Thread gelesen zu haben: 80% der "Konzertpianisten" sind schlechte (/hundserbärmliche) Pädagogen ;) ... (Oft ein Charakterding, -> wo will man Feinfühligkeit von Leuten die, statt Cornflakes, "Weisheit" und ""gesundes Selbstbewußtsein"" frühstücken erwarten?) ... Aber hey ... ich stehe auf die "gute alte russische Schule xD" ... (wo gebrochenes (eiskaltes) deutsch neben mir den Takt in den Boden tritt, als müsse man damit ein Erdbeben auslösen ... )

(Aber im Ernst, ich erlebe es oft wirklich so, dass die professionellen charakterlich so verzogen sind, (würden sie selbst gar nicht merken/ zugeben), dass der Unterricht mangelnde gesellschaftliche Reputanz legitimieren / ausgleichen soll. Sprich: Selbstbeweihräucherung.

Imho gibt es ein Schisma zwischen "Reißbrett" - Musik-Schulmusikern ... und "jenen ohne jedwede Legitimation" ...

Aber das driftet jetzt schon wieder in so eine "gehaltvoll" - vs. "seelenlos" aka V. Lisita Richtung ab...
 
Allerdings wird es dann nichts mit den gewünschten Popsongs. Für mehr als den Flohwalzer braucht es beträchtlichen Einsatz.
Ich denke "beträchtlicher Einsatz" wird schon sehr unterschiedlich bewertet.
Mit ner halben Stunde am Tach herumklimpern und probieren kann man meiner Meinung nach relativ schnell bissel Popkram auf einfachem Niveau spielen (ich denke da z.B. an die Anfangszeit von Bastly zurück).
Wenn ich EINS nicht mehr hören kann, dann den Spruch "Ich will ja nicht Konzertpianist werden".
Aus Lehrersicht absolut verständlich! Da darf man zu Recht 100%iges Engagement des Schülers erwarten. Als Schüler sieht das schon wieder anders aus; denk nur an Deine eigene Schulzeit zurück. ;-)
 
Nochmals vielen Dank für die tollen Antworten, die mich auch wirklich weitergebracht haben. Es zeigt mir die verschiedenen Ansätze und Philosophien auf des musizierens bzw. Klavierspielen auf.

Vielleicht wäre ein Keyboard mit verschiedensten Sounds und Begleitautomatik das bessere Instrument für dich. Dann muss man sich nicht so mit dem passenden Anschlag für jeden Ton "rumplagen".

Finde ich eine Super Idee. Ein Keyboard wäre ein guter Kompromiss


Jahre des Übens für ein paar Popsongs? So a Gschmarri.

Ist zwar jetzt kein Popsong aber von Les Brown und Doris Day "Sentimental Journey", das hab ich mal gelernt. Ich fand es hörte sich ganz okay an und vor allem hat es Spaß gemacht, worum es mir ja hauptsächlich geht.
Ich hab das dann mal einer Jazz Studentin vorgespielt, die meinte mann kann es sich gut anhöhren aber ich würde halt die Einsätze mal öfters verpatzen.

Dass es den Zuhörer Spass machen soll, ist ja nicht unbedingt gemeint. ;-)

Genau so ist es gemeint. Ich spiele gerne und fast immer alleine.

Wie willst du Pop-Songs spielen? Arrangements für Klavier Solo (ohne Gesang), Klavierbegleitung zu eigenem oder fremden Gesang oder Klavier als Bandmitglied? Alle drei Varianten sind unterschiedlich.
Willst du zu 100% auf Noten zurückgreifen oder willst du lernen, wie man mit bestimmten Mitteln popsongs am Piano ohne Hinzunahme von Noten, aber ggf. mit Akkord Symbolen spielt?
Willst du anderen vorspielen oder gar später auftreteten oder nur für dich im Kämmerlein spielen?
Soll es sich für dich gut anhören oder reicht ein "na ja, man kann den Song erkennen"?
All das wäre für mich relevant für die Entscheidung, ob mir guter Unterricht wichtig wäre.
LG
BP

Noten hab ich mal ein paar gelernt. Aber es dauert ewig biss ich die richtigen Tasten gefunden habe.
Ohne Gesang, dass würde nun wirklich niemand aushalten. Ich bin daran auch nicht interessiert mir einen / eine Begletier (-in) zu suchen.
Eine Band will ich nicht gründen.
Ein gutes naja, mann kann den Song erkennen und ich muss danach nicht mit Schmerzensgeld rechnen.
 
Dann würde ich es an deiner Stelle mal so probieren, wie du es vorhast. Es wäre schwieriger, Klavier komplett Solo zu spielen und dabei die Melodie mit zu gestalten - für das mit vorliegende Arrangement von "Don't know why" von Norah Jones (inkl. Piano Solo) braucht man wohl idR mehrere Jahre vernünftigen Unterricht, um das vortragsreif hinzukriegen - als mit dem Klavier nur die Begleitung für Gesang zu gestalten, was man natürlich auch einfacher oder anspruchsvoll gestellten kann. Du wirst dann schon merken, ob dich der Unterricht dort hinbringt, wo du hin willst. Viel Spaß und gutes Gelingen! Wenn es mit den Einsätzen auch noch klappt, kannst du ja, wenn du magst, mal eine Einspielung hier einstellen.
LG
Bp
 

Tolles Lied Bassplayer,
das ist ja keine ganz gewöhnliche U-Musik bzw. Pop.
Bossa Nova oder Samba werde ich wahrscheinlich nicht lernen können.

Ich dachte eher an so Sachen wie von den Beatles "Here Comes the Sun".

View: https://www.youtube.com/watch?v=Jju-hbF4Vz0

Das ist ja auch eher eine Interpretation des Songs, in echt find ich Ihn super schön.

Ich mein vielen wird sich bei sowas der Magen umdrehen. Aber sowas würde ich gerne halbwegs gut können. Oder ist das vom Schwierigkeitsgrad zu hoch?

Den Sound den der Kollege im Video gewählt hat ist ja nicht gerade der schönste. :dizzy:

Grüße
Mario
 
Tolles Lied Bassplayer,
das ist ja keine ganz gewöhnliche U-Musik bzw. Pop.
Bossa Nova oder Samba werde ich wahrscheinlich nicht lernen können.

Ich dachte eher an so Sachen wie von den Beatles "Here Comes the Sun".

View: https://www.youtube.com/watch?v=Jju-hbF4Vz0

Das ist ja auch eher eine Interpretation des Songs, in echt find ich Ihn super schön.

Ich mein vielen wird sich bei sowas der Magen umdrehen. Aber sowas würde ich gerne halbwegs gut können. Oder ist das vom Schwierigkeitsgrad zu hoch?

Den Sound den der Kollege im Video gewählt hat ist ja nicht gerade der schönste. :dizzy:

Grüße
Mario

Als Anfänger muss man wahrscheinlich an den Synkopen üben, ansonsten ist das ziemlich einfach und nach schätzungsweise 6-12 Monaten spielbar.
Es ist aber ja kein Beispiel, wie du musizieren willst, weil ja der Gesang fehlt.
Mir würde es nicht gefallen, weil es nach PC-Game begleitmusik der 80er klingt und unmusikalisch nach MIDI-Player klingt und keine menschliche Einspielung ist.
Aber jedem das Seine.
 
Ja Bassplayer da hast Du recht mir gefällt es auch überhaupt nicht. Gerade diese gleich harten Anschläge und die fehlende Dynamik, ich denke das ist mit Synkope u. a. gemeint machen das ganze herzlos.
Ich meinte das eher zum lernen und vom Schwierigkeitsgrad her. Muss gleich nochmal in Wiki lesen, was Synkope genau ist. Habe es eben nur quer gelesen. Ein paar Grundkenntnisse habe ich ja schon. Sehen wir mal was die Zukunft bringt.
Grüße
Mario
 

Also wenn Du singen lernen willst, ist das hier nicht das richtige Forum.

Das mit dem Singen wird bei mir zumindest sehr schief gehen befürchte ich.


[Klug-Defäkationsmodus ein]
Lieder singt man, Klavier spielt man (und zwar Stücke, nicht Lieder)
[/Klug-Defäkationsmodus aus]
;-)

Aber was ich hier so mitbekomme, sind die wirklich guten Lehrer eher die Ausnahme als die Regel.

Dieses Eindrucks kann ich mich auch nicht erwehren.

Nächstschlimmster Spruch, den man nicht mehr hören will (von Zuhörern bei Auftritten): "Machen Sie das eigentlich beruflich

Hat man so schlecht gespielt?
:-D ;-)

Wie dem auch sei, Mario, Du scheinst Freude an der Sache zu haben. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
 
Danke Dir Marlene.
Ja ich will einfach nur Spaß haben und keine E-Musik mehr mit 30 >Jahren erlernen. Natürlich wäre es toll was von Claude Debussy (Nocturne) spielen zu können. Aber da reden wir dann drüber wenn ich 88 Jahre alt bin ;)
 
Jahre des Übens für ein paar Popsongs? So a Gschmarri.
Ist es wirklich so einfach, Popsongs mit gutem Arrangement als Piano-Solo gut zu spielen? Dabei muss man doch in der Regel musikalisch häufig recht einfach Stücke, die zu einem Großteil von der Melodie, Gesang, Text und dem Zusammenwirken unterschiedlicher Instrumente leben, mit nur einem Instrument interpretieren. Damit das dann nach einmal Strophe und Refrain nicht totlangweilig wird, muss man sich doch durchaus was einfallen lassen, was dann auch spieltechnisch nicht immer sooo einfach ist, oder?

Ich spiele ca. drei mal die Woche knapp 2 Stunden.
Wenn es sich einrichten lässt, dann übe lieber sechs mal die Woche eine Stunde. Bringt mehr.

Ein Keyboard wäre kein Kompromiss. Ein Keyboard wäre ein anderes Instrument. Nicht besser oder schlechter, aber anders. Klavier spielen kann man darauf meiner Meinung nach nicht.

Ja ich will ... keine E-Musik mehr mit 30 >Jahren erlernen.
Probier es doch einfach mal aus. Ich habe selbst mein Leben lang mit "E-Musik" wenig bis gar nichts am Hut gehabt. Auch heute noch höre ich wesentlich mehr "E-Musik" als "U-Musik". Aber am Klavier macht mir persönlich die einfache klassische Literatur, die ich bisher leidlich spielen kann, deutlich mehr Freude als die einfache "U-Musik". Womit sich ein wenig der Kreis zum Beginn meines Postings schließt.
 
Hi DonMias,
ich habe schon großartige bekannte Pop Songs auf Piano gehört, dass ich so etwas nicht leisten kann ist mir klar.

Du hast sicherlich recht das ein Keyboard und ein Piano zwei völlig verschiedene Instrumente. Du sagtest ja nicht das eine ist besser oder schlechter.
Aber ich glaube ich habe verstanden was mir Holger sagen bzw. vorschlagen wollte. Und ein Keyboard brauch vor allem viel weniger Platz und ist wesentlich günstiger. Ist aber eben kein Piano.

Ja wie ich erwähnt habe mal was von Claude Debussy zu spielen wäre toll.
 

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