Ich sehe hier keine Schwarz-Weiß-Malerei und schon gar kein Schreibverbot für Laien. Was ich sehe ist, dass Leute wie ich an der Oberfläche dessen kratzen, was anderer Leute Lebensinhalt ist. Da geht es nicht nur um Kenntnisse und Fertigkeiten sondern um ganz grundsätzliche Einstellungen zu einem gemeinsamen Thema.
Das andere, das ich sehe, ist dass Kommunikation - wie anderswo halt auch - oft schief läuft. Ein Risiko, das Kommunikation leider inhärent ist.
Gerade bei Dir @playitagain oder @Dreiklang, um mal zwei zu nennen, denen in Sachen Klavierspiel und Musik oft heftiger Gegenwind seitens der Profis ins Gesicht bläst, habe ich oft den Eindruck, dass Ihr Euch nur soweit auf Argumente der "Gegenseite" einlässt, wie es in Euer Konzept passt. Ihr fokussiert da offenbar auf andere Dinge. Das macht das Gegenüber irgendwann ungeduldig.
Ein Beispiel: Du hast oben ein Video verlinkt, das Du als Beleg für die These "Mehr Wiederholungen bringen mehr Übungserfolg" (nicht Deine Worte, aber so habe ich's verstanden) siehst. Die zentrale Aussage darin für mich war: wichtiger ist die Qualität und die Intensität der Wiederholungen. Ich kann also nicht nachvollziehen, wieso Du dieses Video als Argument heranziehst. Wenn Du nach einer langen Diskussion, in der ins Treffen geführt worden ist, dass es viele Bedingungen gibt, die gegeben sein müssen, damit mehr Wiederholungen mehr bringen als wenige Wiederholungen, in deinen Antworten an der einfachen Formel festhältst, ist das für Leute denen diese Bedingungen schon klar waren, oder andere, denen diese im Zuge der Lektüre klargeworden sind, nicht nachvollziehbar. Es kann dabei gut sein, dass Du diese Bedingungen sehr wohl zur Kenntnis genommen hast, aber zum Ausdruck bringst Du das nicht.
Für jemanden, der sich an einer solchen Diskussion beteiligt, entsteht dann möglicherweise der Eindruck, man kommuniziere mit einer Wand. Manchen, wie z.B. @chiarina scheint das nichts auszumachen. Sie hat ja schon mehrmals geschrieben, dass sie schreibt, wenn ihr etwas wichtig ist, ganz unabhängig davon, ob das beim Gegenüber etwas bewirkt, einfach, weil es ihr wichtig ist. Andere reagieren mit Sarkasmus, machen sich lustig etc.
Ganz allgemein: Wenn ich mich über mein Hobby in einen Austausch mit Profis begebe, muss ich dafür bereit sein, dass mir Profis zu verstehen geben, dass manches von dem, was ich glaube zu wissen, unvollständig, falsch etc. ist. Wenn ich nur im eigenen Saft schmoren möchte, brauche ich keinen Austausch. Ich kann mich dabei auch nicht hinter der Autorität meiner eigenen KL oder gelesener Literatur verstecken, solange es mir nicht gelingt, diese Positionen argumentatiiv tatsächlich zu meinen eigenen zu machen.
Liebe Grüße
Gernot