Ich meine, man muss die Aufnahme von Gilels auch im Kontext der Zeit (1984) betrachten: damals gab es noch viele romantische Interpretationen barocker Stücke und gerade Russland war da recht präsent. :) Fips, weißt du, wann deine Aufnahme von Gilels aufgenommen wurde? Mir gefällt zwar die vorn Drahti gepostete Aufnahme auch nicht, aber sie ist trotzdem in sich logisch. Es ist nicht zu unterschätzen, was der Zeitgeist ausmacht, wie sehr also in einer Zeit "übliche" Interpretationen das innere Hören bestimmen.
Mir gefällt an Argerich sehr die klanglich klare und fein artikulierte Gestaltung. Ihre Virtuosität steht für mich klar im Sinne des Ausdrucks. Schade, dass Interpretationen von Zacharias, Lipatti etc. nicht im Netz zu finden sind, alternativ aber noch eine Interpretation von Pletnev, die ich auch sehr interessant, sehr zupackend und fast martialisch finde:
Liebe Grüße
chiarina
P.S.: Die von Fips gepostete Aufnahme gefällt mir dahingehend besser, dass Argerich dort mehr atmet. Allerdings war die erste Aufnahme ja eine Zugabe und da kommt es vor, dass man schon mal etwas anders spielt.