Unterschied Athletik/Musik

(und das, Rudl, nennt man eine sog. "psychologische Ferndiagnose" ;))

Aber ich kann gerne damit aufhören, über meine Theorien öffentlich zu sprechen. Macht auch nichts...
 
Lieber Christian,

ich wollte eigentlich das Forum gern mit meinen "Theorien" verschonen. Aber ich glaube, daß es ein genetisch festgelegtes "allgemeines Grundempfinden für musikalische Gestaltung" gibt, welches alle Menschen miteinander teilen. Um's kurz zu machen: Argerich trifft m.E. dieses "Grundempfinden" bei diesem Stück sehr gut, und hat aufgrunddessen bei vielen Menschen "Erfolg".

Schönen Gruß
Chris

Lieber Chris,

ich wollte Dir nicht verbal ans Bein pinkeln aber Du hast einen direkten Zusammenhang zwischen Güte einer Interpretation und Anzahl der Aufrufe bei YT hergestellt. Ich habe dezent darauf hingewiesen, dass es eine Vielzahl von Gründen gibt warum man dies nicht machen sollte. Auf die Genetik gehe ich jetzt nicht ein, gleich spielt Frikandel gegen Tamales;-).

LG
Christian
 
Lieber Chris,

ich wollte Dir nicht verbal ans Bein pinkeln aber Du hast einen direkten Zusammenhang zwischen Güte einer Interpretation und Anzahl der Aufrufe bei YT hergestellt. Ich habe dezent darauf hingewiesen, dass es eine Vielzahl von Gründen gibt warum man dies nicht machen sollte. Auf die Genetik gehe ich jetzt nicht ein, gleich spielt Frikandel gegen Tamales;-).

LG
Christian
Bist du auch ein Wiki Schreiber?
 
Um vom Vierteilen noch mal zurück zum Thema zu kommen: Ich kannte die Aufnahme der Argerich und bin beim Stöbern auf den Gilels gestoßen, der ja geradezu konträr dagegen steht.
Ich gebe zu: Ich mag Argerich generell nicht und mache einen Bogen um sie, weil ihr Spiel für mich etwas geradezu Gewalttätiges hat. Glenn Gould beschrieb den Konzertbetrieb ja als einen Auftritt von Gladiatoren im Zirkus, es gibt hier in neuerer Zeit sicher Beispiele, die den Zirkus noch stärker herausstellen, aber musikalisch gesehen ist Martha Argerich für mich das Beste Beispiel, auch wenn ich nicht zweifle, dass sie es ernst meint.
Gilels dagegen ist zurückgenommen, musikalisch am Geschehen, unspektakulär (von Spektakel). Seine von Fips reingestellte zweite Aufnahme in etwas schnellerem Tempo finde ich übrigens besser: Fein differenziert in der Dynamik, was den Möglichkeiten der Instrumente zu Scarlattis Zeit näher kommt.
Sonst einen schönen Sonntag wünscht :-)
Die Drahtkommode
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich meine, man muss die Aufnahme von Gilels auch im Kontext der Zeit (1984) betrachten: damals gab es noch viele romantische Interpretationen barocker Stücke und gerade Russland war da recht präsent. :) Fips, weißt du, wann deine Aufnahme von Gilels aufgenommen wurde? Mir gefällt zwar die vorn Drahti gepostete Aufnahme auch nicht, aber sie ist trotzdem in sich logisch. Es ist nicht zu unterschätzen, was der Zeitgeist ausmacht, wie sehr also in einer Zeit "übliche" Interpretationen das innere Hören bestimmen.

Mir gefällt an Argerich sehr die klanglich klare und fein artikulierte Gestaltung. Ihre Virtuosität steht für mich klar im Sinne des Ausdrucks. Schade, dass Interpretationen von Zacharias, Lipatti etc. nicht im Netz zu finden sind, alternativ aber noch eine Interpretation von Pletnev, die ich auch sehr interessant, sehr zupackend und fast martialisch finde:



Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Die von Fips gepostete Aufnahme gefällt mir dahingehend besser, dass Argerich dort mehr atmet. Allerdings war die erste Aufnahme ja eine Zugabe und da kommt es vor, dass man schon mal etwas anders spielt.
 
Fips, weißt du, wann deine Aufnahme von Gilels aufgenommen wurde?
Laut Youtube: London, April 1957. Das heißt, es ist eine viel frühere Aufnahme.
Für mich ist sie vom Tempo her geradezu ideal für dieses Werk, nicht zu langsam wie die spätere Aufnahme und keine Raserei wie bei Argerich.
P.S.: Die von Fips gepostete Aufnahme gefällt mir dahingehend besser, dass Argerich dort mehr atmet.
Hm... Meines Wissens wurden Argerich-Aufnahmen in diesem Thread nur von Drahtkommode und schmickus beigetragen.

Grüße von
Fips
 
Ich finde es absolut unpassend und völlig daneben Martha hier mit dem Attribut "Athletik" abzustempeln. Sie ist eine atemberaubende Künstlerin, die mit jeder Note so unglaublich viel zu sagen hat und sie ist sicherlich die letzte die Athletik im Sinn hat. Da gibt es weiß Gott andere... Ich habe diese Sonate mit ihr einmal live gehört, es war eine auch musikalisch höchst spannende Darbietung! Gilels war übrigens bei dieser Aufnahme, die bei Ermitage erhältlich ist, sehr krank! Er starb im Jahr darauf....
 
Das hier ist reine Akrobatik, absolut scheusslich!

 
Die Kurz-Kurz-Fledermaus ist keine "Comedy", sondern der tragisch gescheiterte Versuch, einen bestimmten Repertoire-Typus zu spielen "wie Horowitz". Warum scheitert der Versuch? Aus Mangel an Geschmack, Klangvorstellung, Sinn für Proportion, musikalischer Bildung.
 

Zurück
Top Bottom