unbeaufsichtigtes Geschwisterkind

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Ich werfe mal noch einen ganz anderer Aspekt ein (abgesehen davon, dass das ganze Verhalten der Eltern unter aller Sau ist), wie sieht es eigentlich versicherungstechnisch aus? Ich bin kein Jurist, aber die Eltern haben doch ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Für die Zeit der Unterrichtseinheit wird sie der Lehrperson übertragen, aber während der halben Stunde Wartezeit besteht der Lehrvertrag nicht und somit auch die Aufsichtspflicht für die lehrende Person nicht, oder?
Was ist, wenn in der Zeit etwas passiert?

Ich würde mir das auf jeden Fall nicht bieten lassen und bin da mal ganz bei @hasenbein. Passen die Eltern während der Zeit nicht auf ihr Kind selber auf, Vertrag kündigen, Peng, Aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also 4 Idioten auf einmal: Eltern und zwei Kinder. Rausschmeißen, und zwar mit einer unmissverständlichen Begründung.
 
Wenn wir schon bei der Motivsuche sind: Ich vermute keine Böswilligkeit, sondern einfach plumpe Bequemlichkeit.

Das vermute ich nicht, denn die Aussage in Fettdruck spricht dagegen:
Er selbst hatte vor vielen Jahren bei mir Unterricht gehabt, und nun , inzwischen Vater geworden, fährt er von weiter weg extra zu mir, damit seine Tochter bei mir Unterricht haben kann.

Egal was es ist - ich würde bei dieser Ignoranz der Eltern nicht mitspielen.
 
Ich würde nicht kommunizieren "geht es vielleicht auch anders?", sondern klipp und klar festlegen: "meine Regeln, sonst tschüss".
Alles andere artet sonst immer wieder zu stressigen Situationen aus.
 
Ich werfe mal noch einen ganz anderer Aspekt ein (abgesehen davon, dass das ganze Verhalten der Eltern unter aller Sau ist), wie sieht es eigentlich versicherungstechnisch aus? Ich bin kein Jurist, aber die Eltern haben doch ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Für die Zeit der Unterrichtseinheit wird sie der Lehrperson übertragen, aber während der halben Stunde Wartezeit besteht der Lehrvertrag nicht und somit auch die Aufsichtspflicht für die lehrende Person nicht, oder?
Was ist, wenn in der Zeit etwas passiert?

Ich würde mir das auf jeden Fall nicht bieten lassen und bin da mal ganz bei @hasenbein. Passen die Eltern während der Zeit nicht auf ihr Kind selber auf, Vertrag kündigen, Peng, Aus.
Die Aufsichtspflicht erlischt erst wenn ein Elternteil wieder übernimmt. Ich hab mich vor einiger Zeit mal schlau gemacht weil einige Eltern auf die Glorreiche Idee gekommen sind ihre Sprösslinge schon einige Stunden vor dem Reitunterricht zu bringen. ich bin kein Kindergarten.
 
Mir tun die Schüler dieses „Lehrers" leid.


Du könntest ja dem Vater androhen, dass du für die Schwester ein Kindermädchen einstellst und die Kosten auf den Unterricht umlegst. :lol:

Ernsthaft: bist Du denn finanziell unbedingt auf die Stunden mit genau diesem Kind angewiesen?
Falls Nein, harte Kante zeigen: entweder oder.
So ein dreistes Verhalten ist für mich unvorstellbar
 
Ein einfacher Fall:
Die Eltern nützen dich aus weil sie eine kostenlose Kinderbeitreuung für ihr zweites Kind bekommen.
Sie probieren damit durchzukommen, ganz einfach.
3 Möglichkeiten:
1) Alles beenden
2) Die zusätzliche Betreuugszeit (dazu)verrechnen (du lebst ja davon!)
3) Keine Betreuung übernehmen und nur mit einem Kind weiter unterrichten.
 

Du hast eine Engelsgeduld, Respekt!

Aber nach Deinem Bericht sieht es nicht so aus, als ob sich noch ein sinnvoller Unterricht ergeben könnte. Schade um die Kinder, wie immer in solchen Fällen. Aber ohne Mitarbeit der Eltern (und die fängt damit an, die zweite Schwester während der Unterrichtszeit der ersten zu betreuen) ist nichts zu gewinnen.
 
Oder du sagst, dass du in der nächsten Stunde ein "Kindermädchen" mit der Betreuung der zweiten beauftragen wirst. Es handele sich um einen, sagen wir, stillen, aber in der Sache zuvorkommend netten Junggesellen älteren Semesters aus deiner Nachbarschaft, der sehr darin interessiert wäre, sich kostenlos auf seine Karriere als Tagesvater vorzubereiten. Das wäre doch ganz praktisch, fast so praktisch wie die Blagen im Doppelpack bei einer Klavierlehrerin abzuliefern, um sich währenddessen einen Bunten zu machen.

Aber ne, makabren Scherz beiseite. Auch meiner Ansicht nach ist das Ausnutzung, die du dir nicht bieten lassen musst. Ich würde klipp und klar kündigen an deiner Stelle. Wenn die dann klein beigeben die Eltern, und zur Abwendung der Kündigung die Eltern von sich aus vorschlagen, dann eben doch nur ein Kind abzusetzen, eines nach dem anderen, dann gewährst du denen auf Kulanzbasis eine Probezeit; gekündigt ist ja gekündigt, einvernehmlich oder einseitig, wurst. Und wenn danach doch immer noch nicht alles mindestens durchschnittlich gut läuft – tschüssikowski.

Unterrichtssabotage durch die Partei des Kunden macht den Unterrichtsvertrag nichtig. Nach HGB kommt das einer mutwilligen kundenseitiger Beschädigung einer Ware oder Dienstleistung vor Übergang des Eigentums gleich. Jurist bin ich auch nicht, aber denke, dass es da vergleichbare Regeln geben wird.
 

:-DImmerhin hatte ich Wirtschaft in der Schule gehabt, wo es auch um solche Paragrafen ging, ich lehne mich also nicht allzu weit aus dem Fenster. Aber stimmt schon, Jurist bin ich nicht und dieses Halbwissen gehört daher nicht aufs Kaditapet gebracht.
 
Danke Euch allen für Eure Rückmeldungen!

Ich gehe jetzt folgendermassen vor:
Ich habe dem Vater eine mail geschrieben, in der ich ihm noch mal mitteile, dass ich auf das Kind nicht aufpassen kann.
Natürlich verstehe ich, dass es für ihn umständlich ist ...(blabla) und aus diesem Grund biete ich ihm ein Sonderkündigungsrecht an, sollte es nicht möglich sein, eine Betreuung für das Kind zu finden ...;-)
Ich brauche nur bis übernächste Woche eine definitive Entscheidung damit ich planen kann...

So und jetzt ist der Ball bei ihm und er darf sich entscheiden.

Puh.

Ich berichte Euch wie er reagiert.

Gute Nacht und guten Start in die Woche allen :-)
 
Die Aufsichtspflicht erlischt erst wenn ein Elternteil wieder übernimmt. Ich hab mich vor einiger Zeit mal schlau gemacht weil einige Eltern auf die Glorreiche Idee gekommen sind ihre Sprösslinge schon einige Stunden vor dem Reitunterricht zu bringen. ich bin kein Kindergarten.

So schade das ist: Recht hast Du!!! Falls Du Einsteller hast, müssen sie Dir für Deine strikte Haltung die Füße küssen.

Als Pferdehalter ist man heutzutage putativ grundsätzlich der Schuldige. Das unbeaufsichtigte Kind kann sich so bescheuert und regelwidrig verhalten wie es will, der arme Halter haftet, wenn irgendetwas passiert (das gilt natürlich auch für Jugendliche oder Erwachsene).

Früher ist niemand zum Kadi gerannt.
Wenn "was passierte", hieß es nur "macht man ja auch nicht" oder "musst halt aufpassen". :022:Wenn was kaputtging: "Zahlen Deine Eltern."

Wenn ich mich an die Reitschule erinnere, wo ich in den 70ern gelernt habe... :018: Die Schulpferde in militärischer Anbindehaltung (an Ketten, selbstverständlich), die Ständer nur durch schwere Eisenrohre getrennt. :014: Die Pferde teilweise entsprechend übellaunig. Bei manch einem wusste man: Der tritt, wenn man mit dem Sattel von hinten den Ständer betritt (oder das Nachbarpferd tritt ggf. über das Rohr). Also ist man mitsamt Sattelzeug bei einem rein, von dem man wusste, dass er nicht tritt und hat sich gebückt, die damals bleischweren Sättel samt Zaumzeug schleppend, unter den Pferdeköpfen und über die Rohre durchgearbeitet bis zu dem Pferd, das man zugeteilt bekommen hatte und das einen mit straff zurückgelegten Ohren drohend empfing.

"Aufsicht" ... – nur bei denjenigen, die noch nicht satteln konnten. Was sind wir getreten und gebissen worden von diesen armen Wesen, und was haben wir sie trotzdem (oder gerade deswegen?) geliebt... Wir durften sie rausnehmen zum Putzen, zum Spazieren- und Grasengehen. Ohne diese Freiheit und ohne die erhebliche Gefahr dabei hätte man nie den sicheren Instinkt im Umgang gelernt. Die notwendige Disziplin hat uns der alte, sich preußisch gerierende Rittmeister eingebrüllt, der immer mit seinem Schäferhund bei Fuß über die Anlage schritt. Boah, was hatten wir vor dem Schiss... Instinktiv stand man vor ihm stramm, auch wenn man noch nie etwas vom Strammstehen gehört hatte. Auch dieser "Umgangston" wie auf dem Kasernenhof würde heutzutage juristische Konsequenzen nach sich ziehen. :007: (*Brüll* "Hier geht´s ja zu wie in der Judenschule!" – ... Ich dann daheim meine Mutter gefragt, was eine "Judenschule" sei und wie es da zugehe...)
Dabei ist Freiheit ohne Disziplin eben nicht zu haben. :022:

"Lernen aus den Konsequenzen seiner Handlungen" ist abgeschafft, Anbrüllen auch. Jedes Risiko muss also durch Vorschriften und Verbote im Vorfeld aus dem Weg gewischt werden wie beim Curling.

Den Begriff Eigenverantwortung findet man nur noch im Fremdwörterlexikon, und Disziplin ist ein Begiff der schwarzen Pädagogik.

Wenn das Geschwisterkind bei @sweetchocolate auch nur vom Stuhl fiele und sich dabei Aua machte, wäre sie gnadenlos dran und müsste mühsam versuchen, ihre Unschuld beweisen.
 
Den Begriff Eigenverantwortung findet man nur noch im Fremdwörterlexikon, und Disziplin ist ein Begiff der schwarzen Pädagogik.
Hm, ich weiß ja nicht, was du für Leute um dich hast, aber ich kann das überhaupt nicht bestätigen. Wer unter den angehenden Berufsmusikern weder über das eine, noch über das andere verfügt, ist früher oder später weg vom Fenster, natürliche Auslese sozusagen.
Aber vermutlich meinst du nur Kinder?
 
Ja, Kinder und vor allem die dazugehörigen Eltern.
Ich habe fast das Gefühl, dass die Extreme stärker am "Ausfransen" sind (wie im Moment in vielen Lebensbereichen) - da gibt es sehr autoritäre, strenge Eltern, deren Kinder kaum noch spielen dürfen. Und welche wie die hier Beschriebenen, die sie nicht im Griff haben... Aber ob das Dazwischen nicht nach wie vor die Spitze der Glockenkurve darstellt?
 
Was sind wir getreten und gebissen worden
Ich wurde auch mal volles Rohr von nem Pferd in der Box verprügelt (mir sagte keiner, dass der Gaul die Hinterhufe nicht hebt....wollte sie auskratzen). Der Gaul hat mich eiskalt mit dem Maul an der Schulter gepackt, weggeworfen und (da hatte er auf einmal kein Problem mehr die Hufe zu heben) mehrmals getreten wir irre. 10 cm am Kopf vorbei gegen die Boxentür. Da hatte ich echt Schwein. :-D
Den Begriff Eigenverantwortung findet man nur noch im Fremdwörterlexikon, und Disziplin ist ein Begiff der schwarzen Pädagogik.
Ach Mensch Barrat, immer so schwarzmalerisch. ;-)
 
Ich wurde auch mal volles Rohr von nem Pferd in der Box verprügelt (mir sagte keiner, dass der Gaul die Hinterhufe nicht hebt....wollte sie auskratzen). Der Gaul hat mich eiskalt mit dem Maul an der Schulter gepackt, weggeworfen und (da hatte er auf einmal kein Problem mehr die Hufe zu heben) mehrmals getreten wir irre. 10 cm am Kopf vorbei gegen die Boxentür. Da hatte ich echt Schwein.

Aber daraus haste dazugelernt, wa? :005:

Das hatte mehr Effekt als "sei vorsichtig".
 

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