Unabhängigkeit der Hände voneinander

theoretisch müßte das Stück sogar alleine einfacher zu spielen sein, da man dann nicht den Umweg über das Gehör machen muß, um zu wissen, wie beide Hände gerade spielen.

Aber "Ohren zu und einfach spielen" ergäbe nur ein unkontrolliertes Geholpere, da beide Musiker logischerweise ihr eigenes Tempo (in bezug auf das Stück, nicht auf die eigene Stimme) empfinden und spielen würden, selbst, wenn man ihnen zu Anfang das Tempo vorgibt, denn der Mensch ist nun mal kein Metronom.

Ich weiß jetzt nicht, ob auch die Version mit Tänzerinnen hier im Thread verlinkt wurde. Das ist noch interessanter, denn zu jedem Klavier kommt noch eine Tänzerin, die synchron dazu tanzt UND die beiden werden so beleuchtet, daß sich ihre Schatten decken, wenn sie synchron zueinander tanzen und dann langsam auseinander driften.

Da also auch noch zwei Tänzerinnen und zwei Beleuchter mit im Spiel sind, müssen also beide Pianisten sehr akkurate Arbeit leisten, damit alle folgen können.



Diese Version interessiert mich: SEHR!!!!
Kannst Du das mal linken?

Danke!
 
Es ist anstrengend, die ganzen zehn Minuten zuzuhören, aber faszinierend, den Tänzerinnen bei den Phasenverschiebungen und "Schwebungen" zuzuschauen. Wie in Pianist ein solches Timing erzielen kann, wird mir wohl für immer ein Rätsel bleiben. Mir reicht ja schon das ordinäre 3 gegen 4 oder das von Skriabin so geliebte 3 gegen 5, wobei das klangliche Ergebnis trotz aller Paukerei letztendlich ein Zufallsprodukt bleibt.
 
Hier noch ein faszinierendes Minimal-Stück mit

Toshi Ichiyanagi Time Sequence

http://de.youtube.com/watch?v=fVrodiWPD5E

Die linke Hand spielt auf den ersten Seiten eine Ostinato-Folge von 10 Achtelnoten, die rechte Hand spielt dagegen 20 Sechzehntel, 19, 18, 17 usw.
Später eine rhythmisches Motiv von Sechzehntel, Sechzehntelpause, Viertel, punktierte Viertel, punktierte Viertel, dann ändert sich dieses Motiv

Ich könnt mir das Stück stundenlang anhören. Spielen kann ichs leider nicht.
 
Hallo,

was mich als Anfänger interessieren würde ist, ab welchem Zeitpunkt es bei euch "klick" gemacht hat? :confused:

Ich spiele ja seit ca. 2 Wochen und kann bisher nur einfache Stücke beidhändig spielen. Also z.B. wenn ich mit der LH nur ab und an einen Ton spielen muss und diesen dann halten muss (z.B. Ganze, Halbe und Viertelnoten). Sobald die Abfolgen für die LH "komplexer" werden setzt es aus. Sozusagen, wenn der Denkprozess in Gang kommt. Dann hackt meist die RH, die eigentlich schon sicher war.

Was auch noch ein Problem ist, dass sobald ich die LH mit Akkordwechseln spiele, dann kann ich es mit der RH nicht zusammenführen. Ich nehme dann meist das Tempo der RH an, obwohl die LH langsamer spielen sollte.
Also diese "Unabhängigkeit der Hände" ist noch nicht da.

Ich übe Stücke folgendermaßen, dass ich erst die RH dann die LH übe, dann beide zusammen spiele. Aber das Zusammenspiel funktioniert noch nicht, sobald das Spiel mit der LH schwer wird.

Als Beispiellieder bei denen ich beide Hände nicht verknüpfen kann, gelten z.B. Emelie-Filmmusik, Forest-Gump (nur der Anfang).

Sollte ich mir feste Zeitpunkte einstudieren, wann z.B. die eine Note der LH mit der RH gespielt wird?

Oder einfach weiter üben üben üben und es werden sich Erfolge einstellen?

Oder wird es besser sobald man die Noten schneller findet und sicherer in den Lagenwechseln ist?

Ich will nur sicher gehen, dass viele Anfänger das selbe Problem haben und ich nicht nur zu untalentiert bin :confused:

Vielen Dank.

lg
Tibor
 
Beim Zusammenführen in ganz kleinen Einheiten arbeiten! 2,3,4 Takte - das flutscht nach der 50sten Wiederholung dann schon. Dann den nächsten Part (mit Überlappungszone): Also Takt 1,2,3 dann 3,4,5, dann 5,6,7.

Und - BITTE! - etwas Geduld & Demut: 2 Wochen ist rein gar nix. Weißt Du, was Kinder nach 2 Wochen spielen? Amelie und Forrest Gump sind ganz bestimmt nichts, was nach 2 Wochen Sinn macht. Wenn wir von ordentlicher Notierung reden, dann weiß ich nicht mal, ob das nach 2 Jahren vernünftig spielbar ist.
 
Vielen Dank für die Tips.

Wie gesagt ist es mir natürlich bewußt, dass ich nur mit viel Üben und einem langen Prozess dorthin kommen kann. Diese Stücke sind noch viel zu schwer und ich wollte diese nur als Beispiel nennen.

Mir war nur wichtig zu hören, dass es normal ist gerade Anfangs bei der Verknüpfung von der LH und RH noch Probleme zu haben. :)

Step by Step also :klavier:

lg
Tibor
 
Also, mein Lehrer hat mir folgendes empfohlen. Natürlich erst jede Hand einzeln üben, dann z.B. die linke Hand üben und die Noten der rechten Hand dazu singen und halt bei der rechten Hand umgekehrt, also die Begleitung dazu singen.

Ist gar nicht so einfach :D
 
Also, mein Lehrer hat mir folgendes empfohlen. Natürlich erst jede Hand einzeln üben, dann z.B. die linke Hand üben und die Noten der rechten Hand dazu singen und halt bei der rechten Hand umgekehrt, also die Begleitung dazu singen.

Ist gar nicht so einfach :D

komisch, das hat noch niemand empfohlen, dabei ist es so offensichtlich :)

Und das Schöne dabei ist, daß man immer mit beiden Parts beschäftigt ist, so wie auch später, wenn man beidhändig spielt.
 
... man muss halt singen können ...:rolleyes:
 

Ich habe mir ein paar Methoden ausgedacht, die sich als wirksam erwiesen haben:

- beim Arbeiten am Computer die Maus einfach mit der anderen Hand halten - ist am Anfang echt schwer, vor allem wenn man irgendwas in Photoshop macht, klappt aber dann irgendwann doch ganz gut - bin jetzt am Computer Linkshänder
- Tätigkeiten, die man automatisch mit irgendeiner Hand macht, mit der anderen Hand machen! Zum Beispiel: Quark mit der linken Hand essen, Teetasse mit der linken Hand halten etc.
- Ganz krasse Übung: abends vor dem Schlafengehen putzen ja die meisten ihre Zähne (würde ich jetzt mal behaupten wollen :D:D), also: die Zähne mit einer Hand putzen, währenddessen die Haare mit der anderen Hand kämmen und dabei unbedingt darauf achten, dass die andere Hand nicht stehenbleibt - am Anfang höllischschwer, danach gehts aber auch

Ich glaube das Prinzip ist klar :)
 
Ich habe mir ein paar Methoden ausgedacht, die sich als wirksam erwiesen haben:
...

Ich glaube das Prinzip ist klar :)

Das klingt ja interessant :O
Hast du deine Computer-Maus dann auf Linkshänder eingestellt?

Also kann man auf jeden Fall sagen, dass es irgendwann, beim braven Üben "klickt" macht und es fällt einem nicht mehr schwer die LH unabhängig von der RH zu bewegen?

lg
Tibor
 
Hat noch jemand Tips, wie man sein beidhändiges Spiel verbessern kann?
Welche Übungen macht ihr dafür?
Ich merke, dass ich oft mit der LH ins Stocken komme, wenn ich mit der RH schnellere Noten spielen muss.

lg
Tibor
 

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