Übungsstücke für Pedal

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ordentliche Digis haben auch ordentliche Pedale und eine sehr realitätsnahe Wirkung dieser Pedale.

Lieber DonMias,

es kommt auf die Ansprüche an, die man an das Pedal hat. Professionelle Ansprüche erfordern einen sehr feinen und differenzierten Umgang mit dem Pedal. Z.B. kann man das Pedal nur ganz leicht runter treten bis zum Druckpunkt (Dämpfer heben sich nur wenig von den Saiten ab = weniger klangliche Fülle) oder man kann es, wenn man mit dem Fuss unten ist, nur ganz wenig hoch nehmen (Dämpfer dämpfen die Saiten nicht komplett ab, Basstöne klingen beispielsweise weiter u.a.). Es gibt sehr, sehr viele Möglichkeiten - in Zusammenhang mit einem akustischen Instrument ist es eine ganz enge und feine Zusammenarbeit zwischen Ohr, Hand, Fuß, unterschiedlich langen Saiten, unterschiedlichen Dämpfern, unterschiedlichen Räumen, Obertönen und Resonanzen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Liebe Chiarina,

dessen bin ich mir bewusst. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass die Möglichkeiten und Nuancen im Pedalspiel an einen Konzertflügel umfangreicher sind als an einem Einsteiger-Digital-Piano. Ich wäre wahrscheinlich überhaupt nicht in der Lage, das im Detail vollumfänglich zu beurteilen.

Trotzdem ist es nach meiner Erfahrung eben nicht so, dass das Pedal zumindest bei den höherwertigen Digis unterschiedliche Formen des Pedalspiels überhaupt nicht abbilden könnte. Auch dort gibt es schon lange nicht mehr nur Pedal getreten oder nicht getreten, sondern feine Abstufungen. Gleiches gilt für die klangliche Wirkung. Resonanzen und Obertöne sind auch für Digi-Bauer keine Fremdworte mehr. Und z.B. die Tatsache, dass abhängig von der Saitenlänge und Lautstärke das Dämpfungsverhalten ein anderes ist, ist bei aktuellen Digis ebenfalls berücksichtigt.

Liebe Grüße
DonMias
 
Z.B. kann man das Pedal nur ganz leicht runter treten bis zum Druckpunkt (Dämpfer heben sich nur wenig von den Saiten ab = weniger klangliche Fülle) oder man kann es, wenn man mit dem Fuss unten ist, nur ganz wenig hoch nehmen (Dämpfer dämpfen die Saiten nicht komplett ab, Basstöne klingen beispielsweise weiter u.a.).

Du meinst sicherlich "mehr"?!

Ich habe zwar keine Ahnung von den Akustischen aber das kann ich mit meinem CLP675 auch machen. Das nutze ich momentan auch recht viel da ich noch nicht jedes Stück mit dem Pedal bei Harmoniewechseln verzieren kann. Die Digital-Dämpfer gehen recht stufenlos. Aber wie schon gesagt ich habe keinen Vergleich mit einem Akustischen.
 
Wie lustig, dass man weniger Pedal treten auch als mehr Klang sehen kann! :super: Ist aber logisch, von der Seite aus gesehen. :D Danke stoni, da wär ich nicht drauf gekommen.

Normalerweise sieht man es so, wie DonMias es beschrieben hat. Wenn man Pedal benutzt, tut man das ja aus bestimmten klanglichen Gründen - man will mehr! :-DVon dem mehr gibt's dann weniger, wenn man das Pedal nicht bis unten tritt. :lol:

Das erinnert mich an ein immerwährendes Missverständnis im Unterricht :D: wenn man Arm und Hand in Richtung Klavierdeckel bewegt, während man spielt, geht man dann nach vorne oder nach hinten?

Ich finde, nach vorne, aber es gab auch schon Schüler, die ausdrücklich meinten, dass sei hinten! :D

Lieber DonMias, was Digis angeht, kenne ich mich zuwenig aus. Ich habe vor ein paar Jahren vieles auf der Musikmesse ausprobiert - aber das ist ja im digitalen Bereich schon ewig her. :D

Ich habe nur vermutet, dass kitium Ähnliches meinte.

Liebe Grüße

chiarina
 
Kannst du mich erhellen?
Ich komme nur auf um 180° falsche Sitzposition.
Dafür muss man nur die Tastenvorderkannte als Ausgangspunkt nehmen. Die Bewegung führt dann nach hinten in Richtung Tastenende.

Im anderen Fall ist der eigene Körper der Referenzpunkt, von dem aus die Bewegung nach vorne führt.

Liebe Grüße
Gernot
 
Versucht mal folgendes:

Spielt zwei Töne gleichzeitig, einen ff und den anderen mf. Mit dem Pedal die Töne "herausfiltern", damit der am Anfang lautere zum leiseren wird (sagen wir mal, p und mp). Auf die Resonanz achten. Da klingen die digitalen Instrumente, die ich kenne, schon anders als die akustischen.
 

Wo ist die Vorder- und wo die Rückseite vom Klavier?

Da klingen die digitalen Instrumente, die ich kenne, schon anders als die akustischen.
Das stimmt natürlich, aber es ist nicht so dass es nicht gehen würde. Natürlich kann man dabei nicht den Detailtreichtum wie bei einem guten akustischen Instrument erwarten (die ja auch untereinander recht unterschiedlich reagieren), aber ich denke, diesen Anspruch hat auch keiner an ein Digi.
 
Mist, erwischt...
Ist es doch! Alphabetisch, genau so wie bei Dir. :lol:
 
Erschütternd. Mein Physiklehrer hatte drauf, dass sich alle Schöler die Begriffe sofort einprägten, auch ohne irgendwelche Sprüche. er benutzte nur Handbewegungen und einen gewissen Tonfall. Nach dem Lachen war's für immer gespeichert!
 
Das erinnert mich an ein immerwährendes Missverständnis im Unterricht :D: wenn man Arm und Hand in Richtung Klavierdeckel bewegt, während man spielt, geht man dann nach vorne oder nach hinten?
Ojah! Es kommt darauf an, wie sehr man mit seinem Instrument verwachsen ist. Wenn man sich vollständig mit dem Klavier/Flügel identifiziert, dann ist da hinten, wo das Instrument seinen Hintern hat! Wenn man dagegen ein selbstbezogener Egomane ist, dann geht man von sich selbst aus! (Ironie aus)
Natürlich ist vorne (wir reden ja vom Spieler) in Richtung Klavier!
 

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