Ich trete sehr gerne auf. Ausnahme: ich konnte mich nicht ausreichend vorbereiten und weiß dann schon vorab, dass ich weit unter meinen Möglichkeiten bleiben werde. Absolut ungern spiele ich nach dem Motto, na ja, das muss jetzt halt doch sein, das Publikum in seiner Breite wird das eh nicht merken, wenn die Sache noch nicht so ganz rund ist.
Ansonsten versuche ich mich ausschließlich an vergangene Auftritte zu erinnern, wo ich gut gespielt hab. Die Gründe für vergangene schlechte Auftritte (rede ich mir so ein) habe ich inzwischen im Zuge eines Lernprozesses (hoffentlich) eliminiert, oder ich versuche eben sicherzustellen, dass sie mir bei zukünftigen Auftritten nicht mehr passieren werden.
Außerdem hilft es mir stets, wenn ich mir bewußt mache, dass eigentlich nicht wirklich viel davon abhängt, ob der Auftritt nun ein bisschen besser oder ein bisschen schlechter ausfällt. Das bremst mich nicht in meiner Motivation, es gut zu machen, aber dieses Motto "Scheißegal" führt dann eher dazu, dass ich mitten in die Musik eintauche und nicht irgendwie allzu kritisch neben mir stehe beim Spielen.
Gewisse Stressfaktoren im Vorfeld das Auftrittes gibt es immer wieder (z.B. kein Parkplatz finden, techn. Probleme in letzter Minute, unkooperative Leute von Seiten des Veranstalters, oder unliebsame im Publikum, die nur auf Patzer zu warten scheinen), aber auch da versuche ich mich daran zu erinnern, dass es trotzdem, auf diese Weise herausgefordert, eben gerade auch in solchen Situationen dann doch gut gelaufen ist. In dem Moment, wo es losgeht, ist das alles vergessen.