Gibt es jemanden, dem es genau so geht?
Nicht genauso ... aber im Bezug auf Tonaufnahmen war es bei mir recht ähnlich.
Letztlich habe ich es überwunden, weil unser Schlagzeuger eine Zeitlang komplette Proben mitgeschnitten hat.
Ich habe dann irgendwann einfach vergessen, dass eine Aufnahme läuft, war dadurch nicht mehr so sehr darauf aus, für die Aufnahme perfekt spielen zu wollen. Das hat irgendwie dafür gesorgt, dass in einigen dieser Aufnahmen meine nun seit langen Jahren gespielten Basslines auftauchten.
Das war der reine Übermut und der Wille, einfach mal auszuprobieren, obwohl eine Aufnahme mitlief (was ich nur tat,. weil ich die Aufnahme vergessen hatte).
Zumindest mein Problem mit den laufenden Aufnahmen habe ich so überwinden können ... ich habe mich einfach dran gewöhnt, dass eh eine läuft, wenn ich Bass spiele (mitlerweile macht der Schlagzeuger das nicht mehr).
Allerdings halte ich Lampenfieber noch immer für relativ normal, wenn man etwas vorstellen soll, welches eine kreative Eigenleistung beinhaltet.
Natürlich ist das nochmal um einiges krasser, wenn man dieses "Etwas" Leuten vorstellt, deren Aufgabe es ist, das nachher zu bewerten.
Da hilft nur "machen" ... immer und immer wieder ... man gewöhnt sich an den psychischen Druck, und lernt mit der Zeit, die rasenden Gedanken in produktivere Bahnen zu lenken. Dabei ist es egal, ob man Musik vorträgt oder Magie, über Einzeller referiert ... oder einen business-plan vorstellt.
Mein Tipp: Begebe dich immer wieder in solche Situationen bis du dich dran gewöhnt hast, dass sich das halt Scheiße anfühlt. Ab da wird das miese Gefühl langsam nachlassen ... und du wirst es nichtmal wirklich bemerken.
Beginne mit wenigen guten Bekannten und trage ihnen regelmäßig vor ... das Aufnahmegerät alleine wird dir bei der Situation vor Publikum nicht helfen (das könnte aber eine wichtige Vorstufe sein).