Tipps und Tricks die sich bewährt haben

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PianoPuppy

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Hallo Leutz,

Habe mir gedacht, es wäre mal interessant die Tipps und Tricks zu sammeln, die für das Klavierüben eine grosse Hilfe sind. Natürlich handelt es sich nicht um neue, revolutionäre Dinge - irgendwo im Forum geistert wohl alles schon herum - aber konzentriert in einem Thread findet man dann vielleicht doch die eine oder andere Sache, die man mal ausprobieren möchte.


Entspanntes Üben

Verspannungen, Verkrampfungen, oder gar "mit Gewalt" sich etwas aneigenen zu wollen: all das stellt sich in der Praxis als kontraproduktiv heraus.

PP Tipp: Vor dem Üben heiss duschen, bewirkt bei mir Wunder - komplett entspannte Hände und Finger, da läuft gleich alles viel besser


Fehlerfrei Üben

Fehler, die während des Übens gemacht werden, kommen später immer wieder zurück, daher gilt es Fehler von vornherein zu vermeiden.

Hier noch ein interessanter Link: Fehler einüben


Rückwärts üben

Bei Problemen erst die kleinste Einheit, also den Kern des Problems untersuchen und lösen, dann sich rückwärts vorarbeiten.


Mitsingen (auch Brummen erlaubt)

Keine Ahnung warum, aber es verbessert automatisch die Qualität des Spiels, und ich verspiele mich auch seltener.


Singen der jeweiligen 2. Hand

Eine Hand spielt, die Noten der anderen Hand werden gesungen.

Tipps und Tricks die sich bewährt haben


Paralleles Mitspielen mit der rechten Hand - die Wunderwaffe, um die linke auf Trab zu bringen

Manchmal gibt es Stellen, da will die linke Hand einfach nicht. Habe unlängst ein Stück zum Üben aufbekommen, wo 4. und 5. Finger der linken Hand immer wieder alternierend (noch dazu forte :rolleyes:) spielen müssen. Ich bin einfach nicht weitergekommen, erst als ich mit der rechten Hand eine Oktav höher spielte, kapierte auch die linke Hand was zu tun ist. Dabei ist es nicht einmal mehr Aufwand, denn die beiden Hände bewegen sich parallel automatisch richtig, man muss also die Stelle nicht doppelt links und rechts einüben.

Hier noch ein Link zum spiegelverkehrten Üben - Schönen Dank an Fips, für den Tipp!

Ueben in symmetrischer Inversion (Hamelin)?


Dynamik und kantables Spiel


Links und Rechts, unterschiedliche Dynamik

Ein Problem, mit dem sicher jeder Anfänger zu kämpfen hat. Wie schaffe ich es, dass die linke Hand (oder auch mal die rechte) leiser spielt. Hier der Link zu Rolfs Tipp, der sehr schnell Erfolg brachte - obwohl es natürlich noch viel Raum für Verbesserung gibt. :rolleyes:

Beethoven Sonatine G-Dur, Romanze


Differenzierte Dynamik in einer Hand

Sehr gut gefällt mir in diesem Thread das von Rolf beschriebene Bild von Stand- und Spielbein.

Wie bekomme ich das Verhältnis „eine Hand laut, eine Hand leise“ in die Finger?


Stimmenweise üben

Die horizontalen Linien und Phrasen (Stimmen) gesondert spielen und hören und dann unterschiedlich miteinander kombinieren.

Beitrag 35, ff


Akkordisch üben

Bietet sich als Beispiel beim ersten C-Dur-Präludium der "Kleine Präludien und Fughetten" von Bach, auch beim C-Dur-Präludium des WKI sehr an, weil man dann die komponierten Harmonien sehr schön hören kann und gleichzeitig technisch die Hand in die entsprechende Position bringt.


Unterschiedliche Artikulationen anwenden

Manchmal ist es sinnvoll, staccato-Passagen erst mal legato zu üben. So verliert man die Linie nicht aus dem Blickfeld/Ohr.


Tonleitern spielen/üben

Allgemein

Alle Tonleitern im C-Dur Fingersatz?

Tipps und Tricks die sich bewährt haben

Chromatische Tonleiter

Chromatische Tonleiter


Loslösung vom Fingersatz - Orientierung auf dem Tastenfeld

Tonleitern oktaviert oder mit einem Finger einüben

Kleine Stücke, die man bereits kann, mit einem Finger durchspielen

Meine Orientierung auf dem Tastenfeld hat sich stark durch das Spielen von Kadenzen gebessert - wobei ich die Kadenzen nicht "auswendig" gelernt habe, sondern alle immer von neuem aufgebaut und in chromatischer Reihenfolge durchgespielt habe.


Neues Stück

Schwierige oder technisch problematische Stellen isolieren und separat zuerst üben


Transponieren

Einfache Stücke transponieren - trainiert das Gehör und verbessert die Orientierung auf der Klaviatur


Sicherheit und Gleichmäßigkeit in schnellen Passagen

Bevor man die folgenden Übungen macht, sollte man die Passagen langsam "im Schlaf" können:

Die schnellen Stellen punktiert üben, also bei Achtelpassagen, punktiertes Achtel - Sechzehntel
Die Punktierung umkehren, Sechzehntel - punktiertes Achtel
Jede Note mehrfach (2, 3, 4mal) im Staccato spielen

Sehr gut funktioniert auch die Stationenübung wie hier beschrieben:

das ist die Stationenübung (vgl. P.P. Werner "Klavierdidaktik" S.249, dort bzgl. einer Passage auch Chopins 3. Scherzo)
- natürlich erst mal einzeln!
- das Prinzip ist: kleine Bewegungsgruppen beschleunigen
- denkt euch in der 2. Zeile eine Fermate auf jedem langen Ton

und bitte: Geduld!!! erst mal nur ein-zwei ganz kleine Stellen auf diese Weise

2358d1261152908-resumee-nach-einem-jahr-stationenuebung.jpg




Weil der Thread so schön ist

Verkrampftes Trällerliedchen


Üben, üben, üben...

... und das mit viel Geduld und hoher Konzentration!

Oft heisst es, man soll in kurzen Einheiten öfter üben - ich habe die Erfahrung gemacht, dass, solange ich konzentriert bin, das Üben auch etwas bringt und oft geht das auch zwei oder drei Stunden durch - allerdings bin ich danach fertig (*grins*).



LG, PP
 
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zum Erarbeiten von linker/rechter Hand.

Bei komplizierte Stellen:
Eine Hand spielt die Stimme, die Stimme der anderen Hand wird dazu gesungen.

Das entlastet sehr und ich kann mich auf die spielende Hand konzentrieren.
Anderseits schult es natürlich die Klangvorstellung der anderen, gesungenen Stimme.

Es ist dann auch erlaubt, auf die Finger zu schauen, damit man sieht was man spielt.

Mit dieser Methode habe ich bisher "unspielbares" Material erfolgreich in die Finger bekommen.

Ich wende diese Methode grundsätzlich an. Ich versuche bei neuen Noten zuerst beide Stimmen zu singen und zu hören bevor ich eine Taste anfassen.
Ich spiele mir nur den Grundton vor. Rhythmik sowieso.
Erst danach spiele ich die Stimme und korrigiere meine "Gesangsfehler" :D.

Auch ruhig mal bei bekannten Stücken ausprobieren. Hier gab es bei mir immer Einsichten und Raum für Verbesserung.:p

Lieber Gruß, NewOldie
 
Es ist erlaubt auch innerhalb der Ratschläge Fragen zu stellen? Mir geht es um das Verhältnis "Fortschritt zu Stückewiederholungsturnus".
Ich lerne mit drei Klavierschulen. Anfangs begann ich jede Übestunde mit der Wiederholung ab Seite 1; irgendwann hat man dann keine Zeit mehr, um im Lehrbuch voranzukommen.
Jetzt lerne ich abwechselnd mit 3 Büchern, von denen ich immer 2 nutze, eines hat Pause. Mal steige ich aktuell am Rand ein, ein anderes Mal blättere ich viele Seiten zurück und fokussiere mich auf bereits "Gekonntes".

Jetzt passiert dies: 1. Ich treffe auf ein "altes" Stück(chen!!), das ich plötzlich nicht mehr auf Anhieb fehlerfrei schaffe. Bin aber schnell wieder drin.

2. Ich schaffe das Stück auf Anhieb, aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verspiele ich mich nun in der 2., 3. oder 4. Wiederholung. Ein ganz eigenartiges Phänomen! Mein Ziel ist es, jedes Stück 5 mal hintereinander fehlerfrei und konzentriert durchzuspielen; bevor ich in einem Lehrbuch eine Seite umblättere. (Steht als Hinweis in einer anderen Schule).

Wer was zu dem Verhältnis "Hunger nach Neuem/Fortschritt" und "schlafwandlerischer Sicherheit im Lied Hänschen-Klein" sagen will, hat vorab meinen Dank!
 
Wiederholung und Fortschritt

Es ist erlaubt auch innerhalb der Ratschläge Fragen zu stellen? Mir geht es um das Verhältnis "Fortschritt zu Stückewiederholungsturnus".
Ich lerne mit drei Klavierschulen. Anfangs begann ich jede Übestunde mit der Wiederholung ab Seite 1; irgendwann hat man dann keine Zeit mehr, um im Lehrbuch voranzukommen.
Jetzt lerne ich abwechselnd mit 3 Büchern, von denen ich immer 2 nutze, eines hat Pause. Mal steige ich aktuell am Rand ein, ein anderes Mal blättere ich viele Seiten zurück und fokussiere mich auf bereits "Gekonntes".

Jetzt passiert dies: 1. Ich treffe auf ein "altes" Stück(chen!!), das ich plötzlich nicht mehr auf Anhieb fehlerfrei schaffe. Bin aber schnell wieder drin.

2. Ich schaffe das Stück auf Anhieb, aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verspiele ich mich nun in der 2., 3. oder 4. Wiederholung. Ein ganz eigenartiges Phänomen! Mein Ziel ist es, jedes Stück 5 mal hintereinander fehlerfrei und konzentriert durchzuspielen; bevor ich in einem Lehrbuch eine Seite umblättere. (Steht als Hinweis in einer anderen Schule).

Wer was zu dem Verhältnis "Hunger nach Neuem/Fortschritt" und "schlafwandlerischer Sicherheit im Lied Hänschen-Klein" sagen will, hat vorab meinen Dank!

Hallo, Neronik, ich erlebe es bei motivierten und disziplinierten erwachsenen KL-Schülern immer wieder, dass sie aus Angst vor dem Vergessen, alle Stücke von vorne wiederholen, und dabei zunehmend weniger zu dem aktuellen Lernstoff kommen.
Zunächst mal ist die dahinterstehende Grundeinstellung ja gut, Gelerntes zu sichern und zu bewahren. Aber: Klavierschulen (wir diskutierten darüber ja neulich schon) sind progressiv aufgebaut. Wenn Du also zur großen Zufriedenheit Deines Lehrers die Lernziele aus Kapitel 3 erreicht hast, darfst Du darauf vertrauen, dass Du Werke mit diesem Schwierigkeitsgrad und mit dieser Thematik jederzeit wieder spielen und auch neu lernen kannst.Das gilt, auch wenn Du jetzt zurückblätterst und im 5. Takt elendig rausfliegst: völlig normal! Mit wenig Zeitaufwand könntest Du es ja wieder. In der Literatur finden sich Aussagen, das ein einmal gut einstudiertes Stück nach längerem Liegenlassen mit ca. (!) 2/3 weniger Zeitaufwand wieder zu aktuallisieren ist. Meine Erfahrung entspricht dem im Großen und Ganzen, auch wenn die Angabe etwas ungenau ist, und den Schwierigkeitsgrad kaum berücksichtigt.
Lange Rede, kurzer Sinn: mein rat ist es, dass Du Dich intensiv mit den aktuellen Werken befasst. Nimm doch jede Woche ein (!) Stück aus dem gerade vergangenen Kapitel zur Wiederholung hinzu! Gehe nicht wieder auf "Los" ! Ein bisschen anders wird das, wenn Du in der Ausbildung weiter bist, und Du Dir ein erhaltenswertes Repertoire anlegst. Da lautet die Devise "Repertoirepflege" ! Dabei handelt es sich dann aber nicht um kleine Lehrwerke (kein Hänschen-klein), sondern eben um Werke, die Du ein Leben lang spielen, vorspielen und bewahren möchtest. Gruß! Stephan
 
ich erlebe es bei motivierten und disziplinierten erwachsenen KL-Schülern immer wieder, dass sie aus Angst vor dem Vergessen, alle Stücke von vorne wiederholen, und dabei zunehmend weniger zu dem aktuellen Lernstoff kommen.
Hallo Stefan, danke für die Hinweise! Was ich derzeit nicht verstehe ist, dass die Wiederholungen (also die sequentiellen "Strophen"-Durchläufe) auf dem Piano so fehleranfällig sind. Obwohl ich konzentriert bin! Von der Gitarre her kenne ich nur das entgegengesetzte Phänomen, das es von Strophe zu Strophe besser und sicherer wird, weil es mit jedem Durchlauf bekannter und geübter wird.

Es ist ja geradewegs so als könnte man über die reine Anzahl an Noten bestimmen, wieviele man maximal hintereinander fehlerfrei spielen kann, welches Spielniveau man hat.
 
Hallo Neronick,

Es ist erlaubt auch innerhalb der Ratschläge Fragen zu stellen?

Natürlich, in Threads, die ich erstellt habe, ist grundsätzlich alles erlaubt, was der Anstand nicht verbietet! ;)

Mir geht es um das Verhältnis "Fortschritt zu Stückewiederholungsturnus".
Ich lerne mit drei Klavierschulen. Anfangs begann ich jede Übestunde mit der Wiederholung ab Seite 1; irgendwann hat man dann keine Zeit mehr, um im Lehrbuch voranzukommen.

Ich sehe das ähnlich wie Stephan, Stücke, die man am Anfang lernt haben ihren Zweck erfüllt, sobald sie eingelernt sind. Stücke wie "Hänschen Klein" als Repertoire zu pflegen, macht dann Sinn, wenn du ein paar Kinder damit beglücken willst. :D

Ich selbst, teile meine Übezeit ein in

"Technische Übungen" (Tonleitern, Akkorde, Arpeggien, Kadenzen) - das ist dann gleich automatisch das Einspielen

Arbeit an neuen Stücken - das sollte man machen solange man noch frisch ist, und nicht nachdem man sich mit dem Auf- und Abspielen eines Repertoires müde gespielt hat.

Repertoirepflege - mache ich unter der Woche grundsätzlich nur ausserhalb der dedizierten Übezeit, am Wochenende, wo ich ein bisschen mehr Zeit habe, feile ich dann gezielt wieder an den älteren Stücken.

2. Ich schaffe das Stück auf Anhieb, aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit verspiele ich mich nun in der 2., 3. oder 4. Wiederholung. Ein ganz eigenartiges Phänomen! Mein Ziel ist es, jedes Stück 5 mal hintereinander fehlerfrei und konzentriert durchzuspielen; bevor ich in einem Lehrbuch eine Seite umblättere. (Steht als Hinweis in einer anderen Schule).

Wer was zu dem Verhältnis "Hunger nach Neuem/Fortschritt" und "schlafwandlerischer Sicherheit im Lied Hänschen-Klein" sagen will, hat vorab meinen Dank!

Ein grosser Irrglaube ist es zu meinen, dass Fehler am Anfang erlaubt sind, und die automatisch wieder verschwinden, sobald man das Stück einige Male fehlerfrei wiedergeben kann. Fehler, die während des Einübens passiert sind, werden immer wieder kommen - selbst bei sorgfältigster Elimination eines Fehlers ist die Chance gross, dass er sich wieder einschleicht. Erstes Gebot ist daher, Fehler erst gar nicht zu machen.

Für alte Stücke, die man wieder aufwärmt, gilt das gleiche, wie für das Einüben eines neuen Stückes - langsam das Stück wieder von Grund auf, ohne Fehler aufbauen, erst wenn es auf diese Weise abgesichert ist, wird es wieder "gespielt".

Edit: Hier noch ein interessanter Link zum Thema Üben und Fehler:

http://clavio.de/forum/showthread.php?t=12363

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
zum Erarbeiten von linker/rechter Hand.

Bei komplizierte Stellen:
Eine Hand spielt die Stimme, die Stimme der anderen Hand wird dazu gesungen.

NewOldie, die Wirksamkeit dieser Methode kann ich nur bestätigen und ganz interessant wird es dann bei schönen zweistimmigen Stellen. :D

Das ist doch auch ein Kandidat für sinnvolle Grundregeln!

Stimmt, ich werte das jetzt mal als ein gutes Zeichen: die Urmutter aller Regeln des Instrumentalunterrichts ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich sie glatt vergesse! :D:D

Falls sich der Thread bewährt, werde ich ohnehin alles in den ersten Beitrag zusammenkopieren, oder wieder in Excel zusammenfassen, derzeit ist es ja noch übersichtlich. :)

LG, PP
 
Fehler bei wiederholten Stücken

Hallo Stefan, danke für die Hinweise! Was ich derzeit nicht verstehe ist, dass die Wiederholungen (also die sequentiellen "Strophen"-Durchläufe) auf dem Piano so fehleranfällig sind. Obwohl ich konzentriert bin! Von der Gitarre her kenne ich nur das entgegengesetzte Phänomen, das es von Strophe zu Strophe besser und sicherer wird, weil es mit jedem Durchlauf bekannter und geübter wird.

Es ist ja geradewegs so als könnte man über die reine Anzahl an Noten bestimmen, wieviele man maximal hintereinander fehlerfrei spielen kann, welches Spielniveau man hat.

Hallo, Neronick, dieser Effekt kann m.E. mehrere Ursachen haben: 1. die Konzentration läßt doch etwas nach, 2.: aus Panik, beim vierten oder fünften Durchgang doch wieder einen Fehler zu machen, baut sich eine Enge und Blockade auf, 3. Gelerntes, dass im Unterbewußtsein verankert ist, drängt durch Überkonzentration und Angst vor dem Fehler ins Bewußtsein. auf einmal erscheint eine Stelle wie neu, ungeübt und noch nie gesehen...;-), 4. was Pianopuppie sehr gut erwähnt hat: ein Altfehler bestimmt das Spiel.
Das Gehirn vergisst nach Aussage der Hirnforschung nichts. Auch wenn man meint etwas sei gelöscht, weil man sich nicht daran erinnern kann, so ist dies nur nicht abrufbar. Soll heissen: rutscht ein anfänglicher Fehler aus dem Bewußtsein in das Unterbewußtsein (nicht Unbewußtsein!),und du den Fehler nur durch bewußte Konzentration vermeiden kannst, eine Sekunde unkonzentriert bist, bestimmt dich wieder der alte, nicht vergessene Fehler aus dem Unterbewußten, und schon passiert es. Daher ist es in der Tat so wichtig, von vornherein nur in einem Tempo zu spielen, das Fehlerfreiheit ermöglicht.
Deine Erfahrungen mit der Gitarre bestätigen ja auch, dass hier etliche Prozesse unterbewußt geworden sind (wie das Kuppeln und schalten im Auto, über das man ja auch nicht konzentriert nachdenken muss). Gruß!
 
Obwohl ich nur Anfänger bin, habe ich auch einen Tipp entdeckt:
Mehr üben und weniger surfen! :-)
 

Falls sich der Thread bewährt, werde ich ohnehin alles in den ersten Beitrag zusammenkopieren, oder wieder in Excel zusammenfassen, derzeit ist es ja noch übersichtlich.
Wieder in Excel - gab's da schon mal etwas und sollte mir als XL-Freak das entfallen sein?
Schön, dass Du es nochmal zusammenfassen willst. Ich hatte schon gedacht, daraus später einen Wiki-Artikel zu machen, das würde die Arbeit natürlich vereinfachen - hättest Du etwas dagegen?

Grüße,
Stuemperle
 
Wieder in Excel - gab's da schon mal etwas und sollte mir als XL-Freak das entfallen sein?

Hallo Stuemperle,

War nichts aufregendes, habe nur mal die ganzen Stücke aus dem Thread "Ein Projekt: Von Anfängern für Anfänger!" in Excel zusammenkopiert. Ich denke zwar, dass du dem ganzen schon ein bisschen entwachsen bist ;), aber hier der Link dazu:

https://www.clavio.de/forum/showpost.php?p=184079&postcount=158


Schön, dass Du es nochmal zusammenfassen willst. Ich hatte schon gedacht, daraus später einen Wiki-Artikel zu machen, das würde die Arbeit natürlich vereinfachen - hättest Du etwas dagegen?

In Excel werde ich es zusammenfassen, wenn der Thread etwas in Schwung kommt. Und natürlich kannst du alles nach deinem Gutdünken verwenden. Hoffe nur, dass uns die KLs und Profis auf die Finger klopfen, wenn wir Blödsinn schreiben. :rolleyes:

Den Faden habe ich gestartet, da es letzte Woche einmal einige Beiträge gab, aus denen herauszuhören war, dass die Anfänger nichts mit dem "Forum für Anfänger" anfangen können. Finde ich schade, ich habe immer noch interessante Sachen gefunden - aber vielleicht können ja Tipps von Anfänger zu Anfänger weiterhelfen - dazu müssen sich aber diese auch ein bisschen bemühen und mitschreiben. Jammern und Nixtun gilt nit! :cool:

LG, PP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Skalenübungen abwärts

ob der Tip für Anfänger ohne Jazzambitionen relevant ist, kann ich nicht sagen.
Trotzdem war es kürzlich eine für mich "bahnbrechende:D" Erkenntnis:

Beim Üben von Skalen war ich "aufwärtsfixiert".
Also: Vom Grundton 2-3 Oktaven hoch, dann oben "blind" die Wende und wieder zurück.
In Achteln, Triolen, Terzläufen ... alles wunderbar.
Aber wehe ich sollte mal vom Grundton (Daumen bzw. Startfinger) beginnend die Skala nach unten spielen.
Unterhalb des Grundtons lag überraschenderweise eine "terra incognita" mit Abgründen und Fallen. :p
Mit Zeit im Rücken mag das ja kein Problem sein, aber in einer Improvisation ist das ein "Killer" :D

Fazit: Skalen übe ich ebenfalls mit Fokus nach unten und dann wieder hoch.

Lieber Gruß, NewOldie

edit: im praktischen Üben hat sich bewährt, in der Mitte anzufangen dann nach unten und danach über die Mitte hinaus wider nach oben. ( bzw. vice versa)

.... einfach mal die eingetretenen Pfade verlassen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
.
Aber wehe ich sollte mal vom Grundton (Daumen bzw. Startfinger) beginnend die Skala nach unten spielen.

Hi NewOldie,

Ich glaub' ich hab' ein kleines Empfangsproblem. Meinst du damit, man sollte z.B. mit dem Daumen der rechten Hand auf c' beginnend c'ha... spielen??? Da würde man ja gleich mit einem Daumenuntersatz anfangen.

LG, PP
 
Hi NewOldie,

Ich glaub' ich hab' ein kleines Empfangsproblem. Meinst du damit, man sollte z.B. mit dem Daumen der rechten Hand auf c' beginnend c'ha... spielen??? Da würde man ja gleich mit einem Daumenuntersatz anfangen.

LG, PP

Hallo PianoPuppy
ja, bei C-ionisch würde ich dann 1 4 3 2 1 usw. runterspielen.
Aber ich bin ja kein Fingersatz-Papst.

Interessant wird es ja erst ab Äquator bis in den Südpol vom Quintenzirkel.
Und es beginnt ja auch der Daumen nicht immer.

Es ging mir mehr um das (optische) Bewusstsein für die Skalentöne, wenn man nach unten denkt.
Ich persönlich denke viel zuviel nach oben. :p (sagt auch mein Lehrer)
Ähnliches Problem: Skala (aus dem Stand) absteigend singen. Probier es doch mal. Anfangs nicht ganz trivial. Sozusagen eine inverse Skala. :D

Meinem Orientierungssinn auf den Tasten hilft das Abwärtsdenken jedenfalls.
Fingersatz bei mir: wie es gerade passt.


Lieber Gruß, NewOldie
 
Eine sehr oft gestellte Frage, ob man dieses oder jenes Stück bereits zu lernen beginnen kann wurde in einem [thread=12681]Faden[/thread] sehr gut beantwortet.

Rolf beschrieb [post=191278]die technisch höchsten Anforderungen[/post] des Stückes und schlug vor, zu versuchen, diese im richtigen Tempo zu spielen.

[post=191281]Bachopin fasste zusammen:[/post] „Einfach die Hauptschwierigkeit(en) extrahieren und beispielhaft, aber im einigermassen richtigen Tempo ausführen. Dann stellt man sehr gut (und schnell) fest wie weit man von einem Stück entfernt ist.“

Grüße
Thomas
 
Beim Üben von Skalen war ich "aufwärtsfixiert".
Also: Vom Grundton 2-3 Oktaven hoch, dann oben "blind" die Wende und wieder zurück.
In Achteln, Triolen, Terzläufen ... alles wunderbar.
Aber wehe ich sollte mal vom Grundton (Daumen bzw. Startfinger) beginnend die Skala nach unten spielen.
Unterhalb des Grundtons lag überraschenderweise eine "terra incognita" mit Abgründen und Fallen. :p
Mit Zeit im Rücken mag das ja kein Problem sein, aber in einer Improvisation ist das ein "Killer" :D

Fazit: Skalen übe ich ebenfalls mit Fokus nach unten und dann wieder hoch.

Lieber Gruß, NewOldie

edit: im praktischen Üben hat sich bewährt, in der Mitte anzufangen dann nach unten und danach über die Mitte hinaus wider nach oben. ( bzw. vice versa)

.... einfach mal die eingetretenen Pfade verlassen.


Lieber NewOldie,

ich weiß ja nicht, ob das etwas für dich ist, aber ich beginne mit meinen Schülern bei Skalen immer mit Ausschnitten, nämlich den jeweiligen Daumenunter- und -übersätzen. Da man die dann immer hin und her spielt - bei H-Dur wäre das dann z.B. beim Daumenuntersatz nach dem 3. Finger h-cis-dis-e mit 1-2-3-1.... - ergibt sich dein geschildertes Problem gar nicht. Ich baue diese Ausschnitte auch immer in bestimmter Weise auf:

erst wird der 3. Finger auf dis, um bei dem Beispiel zu bleiben, angeschlagen und mit leichter Hand gehalten (gefesselt) und der Daumen spielt in leichtem staccato h-e-h-e....... . So erlernt der Daumen, den man unbedingt mit der linken vorderen Spitze anschlagen sollte, nicht mit der Seite!, die Untersatzbewegung. Das Handgelenk, der Arm ist locker und weich.

Dann lasse ich diese Fesselübung ausspielen, also h-dis-e-dis-h ...... mit 1-3-1-3-1-3, wobei der 2. Finger auf dem cis liegen sollte. All das auch ganz gelöst mit leichter Hand. Dies kann man später auch in punktiertem Rhythmus spielen.

Als letzte Stufe wird dieser ganze Ausschnitt gespielt, also h-cis-dis-e-dis-cis-h.........., allerdings erst sehr langsam portato, denn damit gibt es einen klaren Ton, der später für die richtige Brillanz sorgt. Anschließend im gleichen Tempo legato (immer auf einen klaren Ton hören: wenn man die Hand zu schwer macht, klingt es gepresst), dann ein bisschen schneller und schließlich rhythmisiert ( punktiert etc.).

Das macht man dann auch mit dem Untersatz nach dem 4. Finger und auch mit den Übersätzen. Schließlich und endlichdie ganze Tonleiter. Gerade bei den Übersätzen kommt noch die Armführung hinzu, zu der man auch noch separate Übungen machen kann ( habe sie vor kurzem irgendwo beschrieben). Eine Übersatzübung wäre z.B. cis-dis-e-fis-gis-ais und zurück.... . Da kann man erst mal cis-dis zusammen als Sekunde spielen, während man den Daumen auf "e" leicht gefesselt hält. Dann setzt man mit der Hand über zu den nächsten drei zusammengespielten Tönen fis-gis-ais. Bei dieser Bewegung ist die Armführung unendlich wichtig. Die Hand wird nämlich nicht gedreht, sondern quasi wie ein Scharnier über den Daumen mit dem Arm geführt. Man kann sich auch ein Gleiten wie beim Surfen vorstellen o.ä..

M.E. gibt es dann keine Probleme mit auf und ab bei Skalen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Lieber NewOldie,

ich weiß ja nicht, ob das etwas für dich ist, aber ich beginne mit meinen Schülern bei Skalen immer mit Ausschnitten, nämlich den jeweiligen Daumenunter- und -übersätzen.

Hallo chiarina,

das ist eine gute Idee, die Daumenpunkte innerhalb einer Skala mal losgelöst zu spielen.
Damit werde ich ein wenig experimentieren.

Mein Ziel ist jedoch die Slalentöne zu "sehen", und zwar rechts und links jeder Hand.
... und zwar abseits der behüteten Pfade von Fingersätzen: also mitten im Urwald :D
... und nicht nur als Taste, sondern in ihrer Funktion

Es gelingt mir zunehmend. ( bis jetzt)

Und da sind Änderungen der Perspektive immer hilfreich, also auch das Abwärtsdenken bei Skalen.


Danke,:p
Lieber Gruß, NewOldie
 
Hi NewOldie,

da fällt mir spontan was ein, da du ja die Skalen und Jazz lernen willst.

Man muss trennen zwischen der mentalen Repräsentierung einer Skala anhand des eingeübten Fingersatz und anhand der sie definierenden Töne (Ton/Tastenbild einer Skala).

Man muss sich beides aneignen. Das erste passiert automatisch beim Dudeln von Skalen zu Akkorden. Das zweite vielleicht sogar wichtigere mentale Bild einer Skala ist schwieriger zu trainieren. Aber jetzt kommt's, so geht's: ;-)

Um den Einfluss des Fingersatzes, also die Repräsentierung der Skala anhand ihrer spezifischen Fingerabfolge auszuschalten, kann man die Skala (oder Akkord/Arpeggien) einfach als Oktaven immer mit 1-5 spielen. Dadurch wird man automatisch gezwungen die Skala nicht mehr anhand ihrer Fingerabfolge zu spielen, sondern nur noch aufgrund ihrer Töne.

Simpel, aber es wirkt.

Gruß
 

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