Wie entstehen Tempovorgaben, die in Noten angegeben werden, wenn es keine vom Komponisten selbst gibt? Beispielsweise Henle (Hamelin): Rachmaninow Préludes? In den Ausgaben von Boosey&Hawkes habe ich keine gesehen.
Hi Debösi,
hmm. Boosey&Hawkes ist manchmal dafür bekannt (zumindest hörte ich davon), dass sie manchmal lediglich recht spärlich mit Angaben verfahren. Warum das so ist? Keine Ahnung. Allerdings zur Frage, wie Tempoangaben ENTSTEHEN, da hilft evtl. zumindest in vorliegendem Fall ein Blick in die Erstausgaben und Neudrucke:
Wenn wir einen Blick auf die Erstausgabe werfen, finden wir hier
http://imslp.org/wiki/10_Preludes,_Op.23_(Rachmaninoff,_Sergei)
sowohl diese, Op. 10, first edition, Gutheil, 1904, als auch deren Neudruck, Lamm ( Muzgiz ), ca. 1948. Beide weisen Tempobezeichnungen und BPM auf.
Bei
http://imslp.org/wiki/13_Preludes,_Op.32_(Rachmaninoff,_Sergei)
finden wir in der first edition, Gutheil, 1911, und in Lamm ( Muzgiz ), ca. 1948, immerhin Tempoangaben vermerkt.
Jemand (Petri) sagte mal: "All editors are additors", womit gemeint ist, dass oftmals Herausgeber / Verleger Dinge HINZUFÜGEN, möglicherweise lassen sie ja, wie bei B&H, manchmal auch was weg? Beides ist nat. nicht "gut", es sei denn, es wäre mit dem Komponisten abgesprochen oder felsenfest wissenschaftl. untermauert.
Wenn Hamelins Tempoangaben mit denen der Erstausgaben übereinstimmen, wäre m.E. zumindest hier in diesem Fall klar, dass er sich auf den Komponisten beruft - wie gesagt, es sei denn, es wäre wiss. untermauert, dass BEREITS DIESE ERSTAUSGABEN ... die Tempobezeichnungen nur hinzugefügt hätten, und Rachmaninow eigtl. gar keine vorgesehen hatte... . Hier wäre dann noch ein Schritt zurück fällig: Der Blick in die Manuskripte: "Was hat der Komponist selbst mit eigener Hand notiert?"
Ok, so far erstmal von mir,
LG, -Rev.-