Tastenschäden

Nehme auch an, dass die Plastiktasten, die es ja sicher schon 50 Jahre gibt, von den damals gebauten Klavieren noch keine Auflösungstendenzen haben.

Das Problem ist, dass der Kunde beim einem 30.000,- Euro-Klavier normale Kunststofftastenbläge akzeptiert, bei einem Billig-Digitalpiano aber unbedingt Tastenbeläge aus synthetischem Elfenbein "Ivory-Touch", "Ivory-Feel", "natural-Feel" oder wie auch immer der Mist heißt, haben will.
Nur die machen Probleme, nicht die normalen Beläge, die es früher schon auf den Digis gab.
 
@Klavierbaumeister:

Da irgendwo liegt der Hase im Pfeffer. Die Tasten meines Digi nennen sich stolz "Synthetic Ivory Keytop". Was das tatsächlich für ein Material ist, weiß wohl nur der Hersteller, jedenfalls kein taugliches.

Ich bin deswegen eigentlich davon ausgegangen, dass dieses Phänomen auch bei anderen aufgetreten ist. Die Clavinova-Reihe verkauft sich ja gut und ich kann mir nicht vorstellen, dass nur bei meinem Digi so ein Mist passierte.

Nun. man wird sehen, wie es weitergeht. Vielleicht habe ich doch höchst aggressiven Schweiß auf den Fingerkuppen. Dann wird aus einem technischen Problem ein medizinisches, das meine bisher hoffnungsvolle und harmonische Amateurkarriere am Piano nach fünfzig Jahren beendet.....

CW
 
@Bassplayer:
Danke noch ´mal für das obige Zitat aus den Dir vorliegenden Geschäftsbedingungen. Sie weichen jedoch geringfügig, aber entscheident von meinen ab. Tastaturen und Tasten sind in meinen Geschäftsbedingungen NICHT als Ausnahme von der Garantie aufgeführt. Ich hab ´s mir gerade nochmal genau angesehen. Scheinbar haben diese Bedingungen sich in diesem Detail geändert, in diesem Fall zu meinen Gunsten.
Von wann sind denn die Dir vorliegenden Bedingungen?
Tatsächlich, es ist schon spät.....
CW

Guten Morgen,
die aGB, die ich verlinkt und zitiert habe, sind von der aktuellen homepage mit Stand Juni 2012. Wenn Grundlage Deines Kaufs andere aGB waren, könnte die Situation für Dich anders sein. Wenn aber nach "Deinen" aGB Verschleißteile auch bereits ausgeschlossen sein sollten, ist die Situation nicht klar zu Deinen Gunsten, wenn in einer nicht abschließenden Aufzählung zu Verschleißteilen Tastaturen nicht erwähnt werden. Denn dann käme es wohl darauf an, wie "Verschleißteile" auszulegen ist. Und nach der Meinung von Musicstore lt. den aktuellen aGB sehen sie Tastaturen als solche an. Im Falle eines hoffentlich vermeidbaren Rechtsstreits könnte ein Richter das natürlich anders sehen.

Grüße,
BP
 
Von den Roland Digi's habe ich schon gehört, dass dort das synthetische Elfenbein nicht optimal hält.
Bei Yamaha ist mir das neu.
Ich bin schon gespannt ob als nächstes die Kawai's mit dem synthetischem Elfenbein schwächeln, oder ob die ein besseres Rezept haben.

@Klavierbaumeister
Ich schätze mal das die beiden Digi Hersteller Kawai und Yamaha, dass synthetische Elfenbein erstmal eine weile an den Digi's testen wollen, bis sich dann das richtige Rezept für das Zeug gefunden hat.
Wenn es dann irgendwann genauso haltbar ist, wie die bisher eingesetzten Kunststoffbeläge, komm es auch auf die Klaviere und Flügel.


@cwtoons
Der Schaden bei deinem Clavinova kommt immerhin nicht zur schlechtesten Zeit.
Denn gerade gibt es wieder den Yamaha Upgrade Bonus. (noch bis zum 15.01.2013)
Dadurch kriegst du z.b. ein U1 eine ganze ecke günstiger.^^
 
bei minderwertigen Produkten nur darum geht mit sinnfreien "features" mit cryptischen Namen die Prospekte vollschreiben zu können.
"Minderwertig" ist relativ. Ich kann mich durchaus darauf einlassen, dass ein Digi - auch meines - gegenüber einem herkömmlichen Klavier in mancherlei Hinsicht minderwertig ist. Darüber brauchen wir hier und in diesem meinem Problemzusammenhang eigentlich nicht diskutieren, das ist schon x-mal durchgekaut worden.

Innerhalb der Gruppe der Digis ist meine Kiste durchaus nicht minder-, sondern hochwertig. Und eine Haltbarkeit der Tastenbeläge über einen langen Zeitraum hinweg sollte da selbstverständlich sein. Bei einem XYZ-Teil für 185 Euro aus der Abteilung "kaum temperierte musikähnliche Geräusche für Kiddies im Plastikmantel" muss man froh sein, wenn es den Transport vom Geschäft nach Hause überlebt. Bei einem Digi für 4000 Piepen sieht das anders aus.

CW
 
Mich würde jetzt viel mehr mal interessieren was YAMAHA oder der Händler dazu sagt bevor hier schon über einen Rechtsstreit dikutiert wird.
 
Beweislast-Umkehr tritt nach 6 Monaten ein: auf Verlangen des Händlers hat dann - im Gegensatz zum vorig geltenden Recht binnen der ersten 12 Monate - der Kunde dem Händler (Vertragspartner) nachzuweisen, dass der monierte Fehler bereits bei Kauf implizit vorhanden gewesen sei.
Ich denke, die vom Händler gewährte dreijährige Garantie würde ich erst mal außen vor lassen.
Der Mangel ist doch innerhalb der Verjährungsfrist der Gewährleistung (zwei Jahre) eingetreten. Eine Tastatur, die innerhalb dieser Zeit verbröselt, ist natürlich ein Mangel der bereits beim Kauf vorhanden war - nämlich ein Materialfehler. Ich habe hier ein fast 10 Jahre altes USB-Keyboard von M-Audio, das neu irgendwas um 100,- € gekostet hat. Die Tastatur sieht immer noch aus wie am ersten Tag. Auch nach einigen Stürzen, Umzügen ohne Verpackung usw.
Aussagen, dass solche Abnutzungserscheinungen (oder Abnutzungserscheinungen an einer Tastatur überhaupt!!!) normale Verschleißerscheinungen sind, sind einfach nur dummes Gewäsch. Ich würde da einer juristischen Auseinandersetzung, wie cwtoons auch, sehr gelassen entgegensehen.
Ich meine, jetzt mal im Ernst: denkt doch mal nach, was für Kunststoffgegenstände Ihr über Jahre im täglichen Gebrauch habt. Tastaturen, Mäuse, Telefone, Küchengeräte, Maschinen, Türgriffe, WC-Spülung... Klar, die Schrift geht vielleicht irgendwann weg, aber zerbröseln die Teile? Nein, natürlich nicht!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
CWtoons, wenn der Händler mauert, wende dich direkt an Yamaha. Meiner KL gings bei Ihrem Flügel genauso ;-). Erst als Ymaha direkt eingeschaltet wurde, gings ratzfatz. Austausch + Blumenstrauss und fertig.
 
Noch einmal Danke für die vielen Abtworten. Das war ein Echo, was ich nicht erwartet hatte. Über meinen Fall hinaus sind ja Garantie- und Gewährleistungsstreitereien etwas, womit jeder ´mal konfrontiert wird.
Mich würde jetzt viel mehr mal interessieren was YAMAHA oder der Händler dazu sagt bevor hier schon über einen Rechtsstreit dikutiert wird.
Der Händler verhält sich zunächst abwartend, will Rücksprache mit Yamaha nehmen. So weit, so vernünftig, so verständlich. Er hatte aber auch den tollen Einfall, mich zu fragen, ob etwa meine Frau mit langen Fingernägeln darauf gespielt hat. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Ich habe ihm klargemacht, das ich ausschließlich ihn, den Händler, als meinen Ansprechpartner und, in ganz freundlichen Klammern, auch ausschließlich ihn als Garantiegeber als meinen potentiellen, sagen wir ´mal, Antipoden ansehen würde.

Wir werden sehen...
CW
 

Zwei Wochen später.
Falls hier noch einer ´reinguckt:

Die betroffenen Tasten werden von Yamaha ausgetauscht. Finde ich halb schön und halb richtig, besser wie nix + Rechtsstreit.

Da das ein Materialfehler ist, ist zu erwarten, dass die anderen Tastenbeläge sich nach und nach auch verabschieden. Dann wird der Techniker Stammgast bei mir.

CW
 
Da wird wohl so sein.

Was ist also das Fazit? Nie wieder Yamaha? Nie wieder ein Digitalpiano?

Warum die Tastenbeläge schlapp gemacht haben, ist die interessanteste Frage an der Geschichte. Das haben die Yamahas dem ausführenden Techniker nicht mitgeteilt, er konnte es mir also nicht sagen. Es hieß nur immer, das man so einen Fall noch nie hatte, also, in Klammern, dass ich eigentlich selber schuld bin. Dass da eine minderwertige Charge Material verbaut wurde, ist zwar so klar wie Kloßbrühe. Das wird man jedoch niemals zugeben.

CW
 
Bei meiner KL würde die komplette Tastatur ersetzt - aber das war ja auch ein Flügel und kein so ein popliges Digi ;-). CWtoons, mach den Jungs Dampf!
 
Ich will ja nicht eine neue, für mich u. U. juristisch riskante Front aufbauen, bei der für mein eigentliches Problem, die Tastenbeläge, nichts ´rumkommt.

Immerhin besteht das Angebot, die betroffenen Tasten zu ersetzen. Lieber wären mir alle Tasten, aber das wird wohl nicht möglich sein.

CW
 
Halte schriftlich fest, dass Du der Ansicht bist, dass hier weitere Schäden zu erwarten sind und verlange für diesen Fall DANN den Komplettausch, da Dir nicht zuzumuten ist, alle Naselang den Service zu bemühen und dies auch für Yamaha letztendlich DEUTLICH höhere Kosten bringt. Ein Technikereinsatz kostet doch bereits mehr als die paar lumpigen Tasten!
 
@fish:

Scheint mir eine gute Idee zu sein.

@Styx:

Genau das meinte ich ja. Ich will von denen neue Tastenbeläge und keine Verleumdungsklage.

CW
 

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