Stück auf Zieltempo bringen

  • Ersteller des Themas Viva La Vida
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Hab das Staccato ja schon öfter getestet, letzmalig eine ganze Stunde für 2-3 Notenzeilen! Nichts gebracht am nächsten Tag, wie kann das sein?
...tja, du kannst halt weder staccato noch schnell... Wilhelm Buschs fiese Figur namens Schlich würde dazu sagen: "höchst fatal" bemerkte Schlich, "hähä aber nicht für mich" :-D:-D

Gottes Segen wird dir nicht vorenthalten, wenn du die "Methode" staccato durch die "Methode" legato ersetzt ;-):heilig:
 
Beim Portato, z.B. auch nur mit dem dritten Finger, liegt das Gewicht deines Arms, deiner Schulter, deines Oberkörpers, tief im Tastenbett. Du holst dir den Ton ganz, mußt nichts binden. Das Bewegungsmuster, das du dabei einprägst, sehe ich als Grundierung, von der bei Beherrschung einfacher in die gewünschte Richtung abgewichen werden kann. Es ist dann eher ein Abziehen von Vorhandenem als ein Hinzufügen von etwas Neuem. Bisschen zu romantisch für Mozart, ich weiß, aber ich bin ja Laie.
Beim Legato von Anfang an fehlt zu leicht die Kontrolle über die einzelnen Töne.
 
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Die naheliegendste Vermutung: dein Staccato ist, was die Bewegungschoreografie angeht, falsch und unzweckmäßig. Die falsche Ausführung des grundsätzlich Richtigen hat leider noch niemandem geholfen.
Was Du allerdings von Weitem nicht wissen kannst.
Bei der Richtigausführung: kann es denn am nächsten Tag perfekt sein? Muss man nicht immer etwas Zeit einplanen, bevor man das Handtuch wirft oder den Urheber der "Methode" verteufelt?
 
Echte Frage: was hat Staccato mit schnellem Spielen zu tun?
 
Echte Frage: was hat Staccato mit schnellem Spielen zu tun?

Bei Staccato übt man, dass der Finger blitzschnell wieder weg muss und vor allem nicht kleben bleibt. Ganz schnell Staccato klingt nach Abschluss dieser Übung dann wie blitzschnell perlendes "legato" und nicht verschwommen.

Hab das Staccato ja schon öfter getestet, letzmalig eine ganze Stunde für 2-3 Notenzeilen! Nichts gebracht am nächsten Tag, wie kann das sein?
Mit kaum einer Methode so wenig Erfolg, daher ist sie nicht optimal.

Wow, eine ganze Stunde. Bis man das richtig verstanden hat und umsetzen kann, darf es auch mal längere Übezeit beanspruchen (nicht länger am Stück, sondern öfter).



Ganz primitive Idee: Imitation. Hör Dir eine gute Aufnahme intensiv an, behalte die Klangvorstellung und lass sie von Deinem inneren Ohr in die Tasten fließen.
 
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:008::008::008: Kann jemand auch mal die Bahn auf Zieltempo bringen? Siehe Bahnfaden. Off Topic Ende.
 
Hab das Staccato ja schon öfter getestet, letzmalig eine ganze Stunde für 2-3 Notenzeilen! Nichts gebracht am nächsten Tag, wie kann das sein?
Mit kaum einer Methode so wenig Erfolg, daher ist sie nicht optimal.

Lieber Viva La Vida,

hast du das mal mit deiner Lehrerin im Unterricht geübt? Das solltest du unbedingt machen, denn sie kann dich (hoffentlich) auf Falsches hinweisen. Im Unterricht sollte sich bereits ein (kleiner) Erfolg einstellen.

Es ist sehr sinnvoll, staccato zu üben, denn - wie bereits gesagt wurde - , die Finger lernen dann einen sehr schnellen Fingerimpuls, den man zum schnellen Passagenspiel braucht. Wichtig sind dabei folgende Dinge:
  1. nach einem schnellen Fingerimpuls (Abzupfen der Taste, vorher unbedingt Tastenkontakt!) muss das Hinterland, also Arm und Hand reagieren. Nicht festhalten, sondern eher schlapp machen! Das heißt, dass man die ganze Sache ultralangsam angeht. Abzupfen (ruhig erst mal forte) - schlapp machen - Abzupfen - schlapp machen ...., alles an der Taste, Reaktion von Hand und Arm auf den schnellen Fingerimpuls zulassen. Vorteil: man übt den schnellen Fingerimpuls, aber auch das blitzschnelle Entspannen danach.
  2. Wenn man das drauf hat (kann dauern), kann man das schneller (evtl. auch leiser) spielen. Sobald man schneller staccato spielt, kommt die zusammenfassende Bewegung des Arms hinzu! Ich vermute sehr, dass du das nicht machst und deswegen kein Erfolg spürbar ist. Vielleicht hast du auch beim staccato die Finger gehoben, wer weiß. Im schnellen Spiel ist die übergeordnete, meist elliptische Bewegung des Arms (flexibles Handgelenk!) extrem wichtig. Die Finger, besonders das letzte Fingerglied machen die Feinarbeit der Artikulation. Fehlt eines der beiden Elemente, klingt es entweder schmierig oder es wird erst gar nicht schnell.
  3. Je schneller man wird, desto mehr verwandelt sich das staccato in ein perlendes leggiero. Je nachdem, was musikalisch erwünscht ist, kann man bei Passagen unterschiedlich artikulieren und von leggiero bis eine "dichtere Verbindung der Töne" wählen. In sehr schnellem Tempo spielt man die Töne in der Regel nicht mehr gebunden, sondern abgesetzt. Es KLINGT dann je nachdem legato, die Töne werden aber nicht mehr gebunden gespielt.
Ich bin auch ein großer Fan des portato-Übens, habe das auch neulich irgendwo beschrieben. Der Ton ist brillant, man lernt ebenso die blitzschnelle Entspannung und man lernt auch, laut und schnell zu spielen.

Liebe Grüße

chiarina
 

(1)hast du das mal mit deiner Lehrerin im Unterricht geübt? (2) Das solltest du unbedingt machen, denn sie kann dich (hoffentlich) auf Falsches hinweisen. (3) Im Unterricht sollte sich bereits ein (kleiner) Erfolg einstellen.
(4) Es ist sehr sinnvoll, staccato zu üben, denn - wie bereits gesagt wurde - , die Finger lernen dann einen sehr schnellen Fingerimpuls, den man zum schnellen Passagenspiel braucht.
...obwohl ich dir @chiarina inhaltlich zustimme, muss ich dich doch rügen: (1) Fragen stellen, (2) Aufforderungen, (3, 4) Belehrungen - alles kommunikativ falsch.:-D:-D:drink::drink::-D:-D also lass´ ihn seinen Konflikt mit mozärtlichen allegretto-16teln legato ausdiskutieren, denn seine Ichbotschaft vermeldete, dass die "Methode" staccato bei ihm nicht funktioniert.
 
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Reaktionen: trm
Also ich würde es ja noch mal mit der patentierten 3/3/3/3 Methode probieren ;-) Wobei auch hier der Teufel im Detail der Ausführung liegt...

1. Spiele die Passage mit Fingerstaccato, leichter Anschlag, sehr kurz. 3x
2. Spiele punktiert, wobei die kurze Note so schnell wie möglich gespielt wird, legato. 3x
3. Spiele genauso umgekehrt punktiert. 3x
4. noch mal 1. ebenfalls 3x
 
letzmalig eine ganze Stunde für 2-3 Notenzeilen

ich glaube, das kann man gar nicht genug betonen:
so funktioniert's nicht. Wenn man den Lernerfolg über der Anzahl der Wiederholungen am Stück aufträgt, steigt die Kurve zunächst an und fällt dann wieder ab (darüber gibt es an anderer Stelle interessante Beiträge zu lesen)
Es ist also nicht nur wichtig genügend Wiederholungen zu machen, sondern mindestens genauso wichtig, dass es nicht zu viele sind. Ideal wären mehrere kurze Übungsabschnitte über den Tag verteilt mit Pausen dazwischen. Nachdem das bei den meisten von uns nicht möglich ist, dann eben nur 1 x täglich, aber nicht zu lange. Und dann braucht man die Geduld und muss hinnehmen, dass es einige (oder je nach Schwierigkeit auch mal viele) Tage dauern kann, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Wenn noch Übezeit übrig ist, lieber etwas ganz anderes üben. An zwei Zeilen würde ich max. 10-20 min üben, und das Problem dabei aus verschiedenen Richtungen bearbeiten, auch mit den Tipps, die hier bereits gegeben wurden. Aber mit der falschen Übemethode geht's rückwärts anstatt vorwärts.

Der Hartmut
 
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contraria contrariis - ergo jetzt legatissimo con furore und Glückauf! :-D:drink:
 
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Welches staccato meinst du?
Finger-, Handgelenk- oder Armstaccato? Das sind die 3 die ich kenne.
Sag mal, Viva la Vida, was sagt eigentlich dein Klavierlehrer dazu? So etwas hängt ja immer vom situativen Kontext ab. Deshalb lässt sich das pauschal nicht beantworten. Aber viel einfacher als das Schreiben darüber ist das Vormachen und Nachmachen im KU. Passiert das bei dir? Oder ist deinem KL dies alles egal?

Im übrigen sprach Chiarina ja vom Fingerimpuls. Es geht in diesem Fall also um Fingerstaccato, wobei natürlich andere Körperteile ebenfalls beteiligt sind.
 
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