Ich persönlich mag den so oft und in der Schule als Blödsinn gepriesenen Frontalunterricht. In der Schule habe ich nur (fast) nie einen guten erlebt. Fernsehen ist auch Frontal"unterricht"... Ein Unterricht wird nicht dadurch besser, dass man mitarbeitet, er wird nur anders. Jeder Mensch nimmt Fakten und Inhalte anders gut und gerne auf - mir gefällt es, wenn man mir einfach etwas spannend und mit Begeisterung erzählt. Gruppenarbeit nervt mich meistens, weil sie mir an den Haaren herbeigezogen vorkommt und mich gefühlt ausgebremst hat (heute muss ich sowas nicht mehr machen). Sie taugt eher zur Ideenfindung - wenn sich alle Beteiligten auf einem ähnlichen Entwicklungsstand befinden.
Den absolut schlechteste Unterricht meiner Hochschullaufbahn (rein pädagogisch) erhielt ich von einem Musikwissenschaftler mit Topfschnitt, es sollte um JSB gehen. Das Seminar ging dann glaube ich über die Entstehung des Bachwerkverzeichnisses, irgendwelche Zahlen und Nummern, ich habe kaum Erinnerung daran. Es schien mir, er hatte sich das Uninteressanteste herausgesucht, was es über JSB zu sagen gäbe (wobei ich vermute, dass man das durchaus interessant hätte verkaufen können).
Dazu hatte er absolut keine Präsenz, wirkte einfältig, und das Seminar war wirklich zum Einschlafen. Er hat glaub ich auch Fragen oder Aufgaben gestellt ("Mitarbeit") die aber so banal waren, dass niemand Lust hatte, zu antworten... Schon nach wenigen Wochen waren nur noch drei Leute anwesend. Was danach passierte, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, vermutlich, weil ich nicht mehr hingegangen bin... Der war auch nur zwei Semester da. Hatte sich selbst keinen Gefallen getan.