Ich programmiere in Python, eine interpretierte Sprache zu eigentlich allen Zwecken, die aber besonders im wissenschaftlichen Bereich populär ist. Interpretiert bedeutet, dass "python" zugleich auch ein Programm heißt, dass meinen Code liest und grob gesagt eben so tut, als wäre es das Programm, das ich damit beschrieben habe. Normalerweise ist dieses Verfahren viel langsamer als in Maschinensprache kompilierte Programme (z.B. C/C++), im Vergleich sogar so schnarchlangsam, dass es eine ganze Latte anderer Vorteile braucht das aufzuwiegen. Da ich für die ganzen Berechnungen aber eine Erweiterung verwende, die tatsächlich in Maschinensprache vorliegt und die unzähligen mathematischen Rechenanweisungen so quasi doch schluckfertig an den Prozessor verfüttert werden, ist es erfreulich schnell.
Eingeholt ist gut! Die Musik, eine dralle Diva, will man meinen, hat mich überrumpelt, in eine dunkle Nebengasse gezerrt und gezwungen, mich mit ihr zu verloben. In der Tat so ists gewesen, so wahr ich mir hier die Wirklichkeit zurechtlüge.
Meine favorisierte Musik war lange Zeit der Techno, ich war halt jung und brauchte den Bass. Bis ich gealtertermaßen und faulerweise dazu überging ein UKW-Radio als Wecker zu benutzen und der einzige Sender, den ich in meinen Gemäuern sauber reinbekam, ausschließlich Klassik spielte. Und da merkte ich allmählich, dass der Klang echter Instrumente eben doch, selbst über den Äther gesendet und über einen Witz von Lautsprecher ausgestrahlt, qualitativ immer noch in einer anderen Liga spielt als der ganze synthetische Kram. Was man mit akustischen Instrumenten in der Tiefe hat, hat man mit Synthesizer in der Breite. So hat beides seine Berechtigung. Und weil ich in meinem Tun gerne ein Ziel vor Augen habe, such ich einen Weg beide Welten zu vereinigen. (Natürlich bin ich nicht der einzige, nicht mal unter den Dilletanten, und der beste wohl auch nicht, tja. Ist leider trotzdem geil.)
Okay, wie auch immer! Melde mich hier wieder, wenn ich den Klavierklang so gut getroffen habe, dass ich damit zufrieden bin und zum Erfinden ungekannter Klänge übergehen kann. Es ist noch viel zu tun, wie gesagt. Ich muss nicht nur experimentieren mit dem schieren selbst verbrochenen Gewirr von Variablen im System, sondern auch noch den einen oder anderen grundsätzlichen Fehler finden. Wer etwa meine im vorigen Post abschließend verlinkten Analysen meines Möchtegern-Klavierklangs genau studiert, erkennt vielleicht, dass die Frequenzen manchmal von der harmonischen Obertonreihe viel zu weit weg sind, und dann auch noch in die falsche Richtung. Beispiel: 1. Oberton von D5 @1163,241Hz = -18 Cent statt wegen der Saiteninharmonizität 1176,696Hz = +3 Cent wie für G4 spezifiziert, w.t.f.? Hier liegt der Fehler irgendwo in der Interpolation, im Ausfüllen von Wissens- bzw. Recherchelücken mit gemittelten Annahmen. Tja, mit so was schlag ich mich halt mehr oder weniger gerne herum, wenn ich mal nicht echtes Klavierspiel übe oder sonst was. Das richtig zu machen ist aber wichtig, damit die Akkorde nicht in Schwebungen ersaufen.
Viele Grüße
tasteur