Stressmanagement, Achtsamkeit im künstlerischen Schaffen

Na, dann lassen wir mal die Mods so ein Ding aufmachen 😊 Ich bin dabei und finde das Thema hoch spannend.
 
Ich wäre auch gern dabei.
 
Wann habe ich potentiell mehr Resilienz - wenn ich glaube, dass Resilienz sich verbessern lässt, oder wenn ich glaube, dass ich durch Geburtsschicksal ein resilienzarmer Mensch bin, woran sich auch nichts "drehen" lässt?

Hm?
 
Wann habe ich potentiell mehr Resilienz - wenn ich glaube, dass Resilienz sich verbessern lässt, oder wenn ich glaube, dass ich durch Geburtsschicksal ein resilienzarmer Mensch bin, woran sich auch nichts "drehen" lässt?
Weder noch. Dann hast als Quark im Schaufenster einfach die A…karte gezogen 🤨🤷🏼‍♀️


Aber klar. Man kann lernen damit umzugehen. Ich würde das aber eher als Adaption bezeichnen an die Tatsache, dass jemand sich zu den weniger resilienten Menschen zählt. Aber sie zu „erlangen“ kann man so nicht sagen, denn schließlich ist Resilienz nicht an das Einhalten von Bewältigungsstrategien gekoppelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder aber vielleicht stehen resiliente Menschen einfach nur noch auf einer niedrigeren Evolutionsstufe. Sie erkennen sich zwar schon im Spiegel, aber reflektieren sich selbst noch nicht in ausreichendem Maße um zu erkennen, dass sie bei den aktuellen Umständen jetzt wirklich ein Problem haben sollten. 🤓😁
 

Definitiv! Aber: Es ist nicht leicht, so etwas für sich zu finden, wenn man schon am Boden ist, sich in einer negativen Endlosschleife befindet und nicht mehr weiß, wie man herauskommt. Da liegt das erste Problem, das man bewältigen muss.
in so kleine Häppchen zu unterteilen, dass am Ende die Bewältigung steht.
Das ist das Geheimnis. Ein großes Problem so aufzudröseln, dass daraus kleine bewältigbare Schritte, Häppchen gebildet werden. Dies erfordert ein großes, manchmal unendliches Maß an Geduld, denn oft sind die Schritte mikroskopisch klein.
Diese Frage klingt auf den ersten Blick nach: „wie komme ich zum Weltfrieden?
Ein Riesenproblem und in diesem Ausmaß nicht erreichbar.
die nächste Frage ist, was möchte ich „schön“ spielen und - was ist denn überhaupt „schön" für mich? Eine meiner Klavierlehrerinnen hat mich oft gezwungen, das, was und wie ich es gespielt habe, mit Worten zu beschreiben. Dabei wurde mir klar, dass ich gar nicht wußte, welches Ziel ich überhaupt hatte. So irrte ich herum, ziellos, fühlte zwar, das „irgendetwas“ “besser“ werden sollte, wußte deshalb nicht, wie dies erreichbar sein sollte. Das Resultat war Frust.
Sobald aber ein Ziel artikuliert war, konnte ich mir überlegen, wie ich methodisch dahin komme.
 
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Ich wäre auch gerne dabei.
 
Liebe Annaklena und liebe Carnina,

auch wenn ich mich nicht an der entsprechenden Unterhaltung beteilige, möchte ich doch auf eure Zeilen antworten und hoffe, dass das im Rahmen dieses Threads möglich ist.

Ich versuche schon mein ganzes Leben lang, mehr psychische Widerstandsfähigkeit zu erlangen, aber das geht nicht, wenn man ein hochsensibler Mensch ist.
Ich frage mich nämlich, was du unter "hochsensibel" verstehst. Ich verstehe die menschliche Eigenschaft Sensibilität als Fähigkeit der Empfindung, sowohl in Bezug auf sich wie auf andere. Das beinhaltet Empathie, Mitgefühl, ein Gefühl für eigene und fremde Bedürfnisse, die Wahrnehmung eigener und fremder Emotionen und Stimmungen.

Diese Sensibilität ist nach meinem Verständnis keineswegs kontraproduktiv zu psychischer Widerstandskraft oder Resilienz, sondern sogar unabdingbar zum Erlangen derselben, davon bin ich zutiefst überzeugt.

Eine Schieflage entsteht dann, wenn Bedürfnisse entweder nur bei sich selbst oder nur bei anderen wahrgenommen werden - es sollte eine Balance entstehen, die von Tag zu Tag, von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann.

Ich bin in Sachen Resilienz Laie. Aber wenn ich mich im Internet kundig mache, wird mein Laienwissen bestätigt, dass Resilienz, eher Eigenschaften der Resilienz teilweise vererbt sind, Resilienz aber auch sehr von Erfahrungen, von der erlebten Umwelt abhängt. Ich lasse mich da gern belehren, aber z.B. diese Quellen sehen es aus meiner Sicht sehr differenziert: https://www.resilienz-akademie.com/die-geschichte-der-resilienz/ und https://www.geo.de/magazine/geo-wis...t-resilienz-das-geheimnis-der-inneren-staerke.

In allen von mir gefundenen Quellen der Resilienzforschung steht, dass man Resilienz trainieren kann. Die MBSR-Achtsamkeitskurse, Meditation, Therapie u.a. können erfolgreich sein. Es ist sicher sehr individuell, was für jeden einzelnen passt und hilfreich ist und vielleicht gibt es manchmal keinen Weg dorthin, so sehr man es sich auch wünscht. Vielleicht bedeutet Resilienz dann, dass man sich so akzeptiert, wie man ist, ob nun resilient oder nicht. Wer bestimmt denn, wie man zu sein hat? Ich hoffe, niemand!

Deshalb finde ich diese ganzen Konzepte wenig zielführend. Sie gehen sogar weit am Ziel vorbei. Messbarkeit ... Schon allein das ist unmenschlich. Menschlichkeit kann man nicht messen. Ich kenne diese ganzen Konzepte aus meiner eigenen jahrzehntelangen Berufserfahrung sehr gut. Und ich fand schon immer, dass das Schwachsinn ist. Dennoch musste ich sie als Projektmanagerin anwenden. Oder so tun, als ob ich das tue. Obwohl das überhaupt nichts bringt. Außer vielleicht für Roboter oder irgendwelche technischen Projekte. Sobald es bei Projekten um Menschen geht, ist das alles Blödsinn.
Ich verstehe schon, was du meinst und glaube auch gern, dass diese ganzen Projekte nur scheinbar den Mitarbeitern helfen sollen, aber im Hintergrund den Sinn haben, noch "leistungsoptimierter" zu sein. Das klang hier im Faden schon mehrmals an.

Aber auch im Umgang mit Menschen sollte man sich bemühen, etwas messbar zu machen. Vielleicht gelingt es nie, aber ich wünsche mir schon, dass z.B. die Qualität eines Unterrichts messbar wäre. Mit physikalischen Geräten natürlich nicht, aber mit anderen Möglichkeiten einer Messung. Eine könnte sein, wie wohl sich Schüler im Unterricht fühlen, eine andere könnte sein, welche Fortschritte Schüler bei welcher Zeitinvestition machen, wie sie auf Auftritte vorbereitet werden ... .
Das dachte ich schon beim ersten Post dieses Threads. Die ganze Fragestellung ist sinnlos und der ganze Ansatz ist falsch. Künstlerisches Schaffen oder auch Kreativität funktioniert ganz anders. Das kann man weder messen noch steckt man da erreichbare Ziele ab. Das ist etwas für Kleingeister und unkreative Menschen, die keine Ahnung davon haben, was Künstlertum, Kreativität oder künstlerisches Schaffen ist. Deshalb ist es auch sinnlos, mit solchen Leuten darüber zu diskutieren. Weil sie es nie verstehen werden.
Ich weiß zumindest, dass Musizieren sehr viel Handwerk ist. Nur aus handwerklich hohen Fähigkeiten kann überhaupt Künstlertum entstehen! Insofern ist die Fragestellung aus meiner Sicht keineswegs sinnlos. Denn gute handwerkliche Fähigkeiten erreicht man durch gute Anleitung und gute Umsetzung, ob im Unterricht oder allein zu Hause. Und es ist durchaus sinnvoll, die Umsetzung, auch Üben genannt, immer wieder zu hinterfragen und durchdenken. Es gibt haufenweise Literatur über sinnvolles Üben, über die Tätigkeit des Übens überhaupt, um die Verbindung zwischen dem Tun und der Persönlichkeit. In "Handbuch Üben" werden Übeprotokolle aufgeführt, die wunderbar beschreiben, wie sich das Üben jedes einzelnen Menschen im Lauf der Zeit entwickelt. Altenmüller hat viele Videos erstellt zu dem Thema.

Üben bedeutet u.a., sich selbst und seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln und da kann man doch fragen, wie das am effektivsten vonstatten gehen könnte. Ob und wie man das dann macht, ist eine andere Frage. Ich habe aber immer noch den Eindruck, dass diese Frage hier eher mit Stress verbunden ist. Dabei hat es mit Freiheit, Selbstwahrnehmung, Freude, Geduld, Vertrauen und Selbstwirksamkeit zu tun - ohne diese Dinge ist ein effektives Üben gar nicht möglich.
Ja, es kann sein, dass diese Behauptung solche negativen Auswirkungen hat. Aber sollte man nicht trotzdem der Wahrheit ins Auge blicken? Man kann, aber man muss nicht! Und wenn man es nicht so schafft wie man es gerne hätte - ich schaffe es auch nicht, den Großglockner mit dem Fahrrad hochzufahren. Sollte man sich nicht so akzeptieren, wie man ist?
Genau! :super:

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
In dieser Unterhaltung geht es zwar um Stressabbau im künstlerischen Schaffen, aber die Situationen und Mechanismen lassen sich auf alle Bereiche des Lebens (Beruf, private Situationen) übertragen. Insofern halte ich das Thema und einen Erfahrungsaustausch für sehr wichtig und interessant.

Salopp gesagt ist Resilienz die Fähigkeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. So eine Art Hilfe zur Selbst(Ersten)Hilfe. Übertragenes Beispiel: Verletzte Schlagader. Es wäre gut, wenn man lernen könnte, wie die Blutung zu bremsen ist, bis Hilfe eintrifft. Es wäre suboptimal, stattdessen zu schreien, man könne kein Blut sehen.
 
In dieser Unterhaltung geht es zwar um Stressabbau im künstlerischen Schaffen, aber die Situationen und Mechanismen lassen sich auf alle Bereiche des Lebens (Beruf, private Situationen) übertragen. Insofern halte ich das Thema und einen Erfahrungsaustausch für sehr wichtig und interessant.

Salopp gesagt ist Resilienz die Fähigkeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. So eine Art Hilfe zur Selbst(Ersten)Hilfe. Übertragenes Beispiel: Verletzte Schlagader. Es wäre gut, wenn man lernen könnte, wie die Blutung zu bremsen ist, bis Hilfe eintrifft. Es wäre suboptimal, stattdessen zu schreien, man könne kein Blut sehen.

Klasse Debösi, du bringst es auf den Punkt!!!!! :super:

Wenn die mods Die Unterhaltung beginnen, möglichst mit dem bisherigen Verlauf des Threads, geht es dort weiter. Bis dann können wir uns ja weiter hier austauschen.

Also mods: keine Eile! :bye:
 

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